Die Frau hinter der Wand
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BEWERTUNG |
26.08.2014 von PanikmikeWer kennt sie nicht, die Wohnungsnot in deutschen Großstädten. Vor allen Dingen Studenten haben es schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Oft muss man dann Kompromisse eingehen, und nicht immer sind die Nachbarn, was sie zu sein scheinen. Das erfährt auch Martin, dessen Nachbarin Die Frau hinter der Wand ist …
Student Martin (Vincent Redetzki) hat es nicht leicht. Er studiert im ersten Semester Jura und lebt in seinem Auto, weil es ihm noch nicht gelungen ist, eine Wohnung zu finden. Seinen Eltern verheimlicht er diese Tatsache, denn er möchte nicht, dass sie sich Sorgen machen. Als er sich morgens in die Kilometer lange Schlange für ein Apartment einreiht und ein schnöseliger Makler schließlich verkündet, dass die Wohnung bereits vermietet ist, gibt er die Hoffnung auf. Doch das Glück scheint ihm an diesem Tag gewogen. Aus dem Kellerfenster eines Hinterhofs naht die Rettung in Form von Hausmeister Horn (Ronald Nitschke), der ihm von einer freien Wohnung im Haus erzählt.
Ein Handyfoto später kommt der ersehnte Anruf der Vermieterin Simone Bader (Katharina Heyer), die ihre Zusage für die Vermietung gibt. Dass der Vormieter unter mysteriösen Umständen verschwunden ist und ein stinkendes Chaos in der Wohnung hinterlassen hat, stört Martin wenig. Er beginnt die Wohnung zu erkunden, findet Löcher in den Wänden und ein altes Stethoskop, durch das Vormieter Robert die Nachbarin belauscht hat. Und dann lernt er sie eines Tages kennen, die mysteriöse Frau hinter der Wand, die Martin in einen Strudel der Leidenschaft, Begierde und Verzweiflung zieht ...
Die Frau hinter der Wand kreiert von Anfang an eine bedrückende und düstere Atmosphäre. Da ist der kauzige Hausmeister, die gesichtslose Frau hinter der Wand, das unklare Schicksal des Vormieters und der zwielichtige Freund der Vermieterin. Allesamt liefern sie eine Menge Raum für Spekulation und schüren Erwartungen beim Zuschauer, die dann letzten Endes ein wenig anders erfüllt werden, als man erwartet hätte.
Die schauspielerische Leistung der Darsteller ist solide und wird durch eine hervorragende Kameraführung gut in Szene gesetzt. Bemerkenswert dabei ist vor allen Dingen, dass die für Fernsehproduktionen gängigen Klischees und Rollenvorstellungen hier über Bord geworfen werden. Da ist es fast schon schade, dass sich in das letzte Drittel dieser Produktion Längen einschleichen, die das Filmerlebnis ein wenig schmälern.
Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: Zahnfee
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