Bereits mit seinem Thriller Mörderland - La Isla Minima hat der spanische Regisseur Alberto Rodriguez weit über die Grenzen seines Landes hinaus Eindruck hinterlassen. Nun kehrt er mit Die Pest - Staffel 1 zurück nach Spanien, wo er am Ende des 16. Jahrhunderts in Sevilla nicht nur die titelgebende Krankheit wüten lässt...

Inhalt

Sevilla ist am Ende des 16. Jahrhunderts weltbekannt für ihren Seehandel mit der neuen Welt. Als in den Elendsvierteln vor den Toren der Stadt die Pest ausbricht, wird zunächst versucht, die Seuche zu vertuschen, um den lukrativen Handel nicht durch eine drohende Quarantäne zu gefährden. Unterdessen kehrt der verurteilte Ketzer Mateo Núnez zurück in die Stadt, um ein Versprechen an einen verstorbenen Freund einzulösen und dessen unehelichen Sohn Valerio aus Sevilla zu schaffen. Doch noch bevor es ihm gelingt, den eigensinnigen Jungen zu überreden, mit ihm zu gehen, wird Mateo vom Generalinquisitor der Katholiken, Celso de Guevara, gefangen genommen. Den sicheren Tod bereits vor Augen bekommt Mateo von Celso jedoch eine Chance auf vollständige Begnadigung, denn dieser weiß um die Fähigkeiten des einstigen Soldaten. Mateo soll einen mysteriösen Mordfall aufklären, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt hat. Und während Mateo gemeinsam mit Valerio den Spuren nachgeht und dabei immer tiefer in die Machenschaften einer Verschwörung gerät, bahnt sich auch die Pest ihren Weg in die Stadt Sevilla...

Die Pest - Staffel 1 weiß auf vielen Ebenen zu überzeugen. Neben den üblichen Elementen einer Historienserie wie politische Intrigen und Machtkämpfe innerhalb der höchsten Kreise präsentiert Alberto Rodriguez eine spannende Mördersuche mit religiös-fanatischer Intention, und verbindet beides gekonnt vor dem Hintergrund eines Pestausbruchs. Was daraus entsteht ist trotz des eher gemächlichen, langsam voranschreitenden Erzählstils absolut packend und weiß den Zuschauer mühelos an den Bildschirm zu fesseln. Nicht ganz unschuldig daran ist jedoch auch die Authentizität der Serie, denn hier wurde nicht nur bei der Ausstattung und den Settings aufs kleinste Detail geachtet, sondern auch die gesamte Atmosphäre versetzt einen direkt zurück ins 16. Jahrhundert. Trostlos, düster, schmutzig, in Die Pest - Staffel 1 wird man schonungslos mit dem Elend und zahlreichen anderen zeitgemäßen Problemen konfrontiert. So schonungslos sogar, dass die Serie auch vor menschenverachtenden und gewalttätigen Szenen gegenüber Frauen und Kindern nicht zurückschreckt und damit zwar die Glaubwürdigkeit der Erzählung intensiviert, zarten Gemütern aber wohl zu viel aufbürden dürfte. Aber auch die vereinzelten Gewaltspitzen sowie die Darstellung von Pestopfern und Ermordeten ist nicht gerade zimperlich und für eine FSK ab 16 Jahren recht explizit. Leider können die Figuren nicht ganz mit der spannend aufgebauten Inszenierung und dem hohen Grad an Authentizität mithalten, denn diese sind weder sympathisch angelegt noch werden ihre Charaktere wirklich vertieft. Auf diese Weise herrscht durchwegs eine deutliche Distanz zu den Beteiligten, so dass diese zwar in ausreichendem Maß die Handlung voranführen, insgesamt aber sehr austauschbar und blass bleiben. Selbst die im Mittelpunkt stehenden Hauptfiguren Mateo und Valerio haben zwar eine faszinierende Ausstrahlung und interessante Facetten, aber auch hier werden bislang nur wenig Erklärungen geliefert. Vielleicht kann ja die bereits angekündigte zweite Staffel in diesem Punkt Abhilfe schaffen...

Bildergalerie von Die Pest - Staffel 1 (5 Bilder)

Details der Blu-ray

Das Bild der Blu-ray bewegt sich auf solidem HD-Niveau. Bei Tageslichtszenen sind Schärfe sowie Kontrastverhältnis durchaus ansprechend, dunkle Bilder erscheinen jedoch insgesamt ein wenig zu schwammig und schlecht durchgezeichnet. Gerade Nachtszenen fehlt es an einem satten Schwarzwert und besserem Kontrast, so dass diese sehr trüb und kraftlos erscheinen und einige Details dadurch verloren gehen. Ein weiterer Schwachpunkt ist immer wieder auftauchendes, teils starkes Banding. Deutlich besser macht es da die Tonspur, die dank stimmiger Kanaltrennung eine schöne Atmosphäre bei sehr guter Dynamik zu erzeugen weiß. Selbst die umliegenden Boxenbereiche werden immer wieder perfekt ins Geschehen mit eingebunden. Die Sprachausgabe ist dabei stets klar und gut verständlich. 

Episodenguide

• Episode 01 - Das Wort
• Episode 02 - Der Pakt
• Episode 03 - Der Buchdrucker
• Episode 04 - Der Sklave
• Episode 05 - Der Sohn
• Episode 06 - Die neue Welt

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