Die Purpurnen Flüsse - Die Serie - Staffel 2

Die Purpurnen Flüsse - Die Serie - Staffel 2

Originaltitel: Les Rivières Pourpres
Genre: Thriller • Krimi • Mystery
Regie: Diverse Regisseure
Hauptdarsteller: Olivier Marchal • Erika Sainte
Laufzeit: DVD (397 Min) • BD (397 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 16

Die Purpurnen Flüsse - Die Serie - Staffel 2   04.12.2020 von MarS

Als Crimeserie wusste die erste Staffel von Die Purpurnen Flüsse - Die Serie durchaus zu überzeugen, erreichte dabei aber nicht die düstere und mysteriöse Atmosphäre der filmischen Vorlage mit Jean Reno. Wie sich die nun veröffentlichte zweite Staffel schlägt, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...

 

Was bisher geschah:

Die Purpurnen Flüsse - Die Serie

 

Inhalt

 

Immer wenn ein Mordfall zu bizarr für die örtlichen Behörden ist, schaltet sich das Pariser "Zentralbüro für Gewaltverbrechen" in die Ermittlungen ein. Kommissar Pierre Niémans und seine Kollegin Camile Delauney sind inzwischen ein eingespieltes Team, wenn es darum geht, den Hintergründen einer Tat auf die Spur zu kommen und den Mörder zu überführen, auch wenn ihre energischen und unermüdlichen Methoden nicht immer auf Zuspruch stoßen. Während Niémans stets ein Auge für übersinnliche, mysteriöse Theorien und Schlussfolgerungen hat, ist Delauney diejenige, die im Laufe der Zeit ihren Blick für fundierte Beweise schärfen konnte, was die beiden im Team beinahe unschlagbar macht. Ihr Scharfsinn ist ein weiteres Mal gefragt, als in einer luxuriösen Schönheitsklinik der Tod Einzug hält, aber auch ein offensichtlich religiös motivierter Mord an einem Priester beherbergt viele neue Rätsel. Doch dies sind nur zwei der erschreckenden Taten, die auf Niémans und Delauney warten...

 

Es geht doch. Anscheinend hat sich Jean-Christophe Grangé, der bereits die Vorlage und das Drehbuch für den Film aus dem Jahr 2000 sowie die erste Staffel der Serie lieferte, darauf besonnen, wieder zu den Wurzeln der purpurnen Flüsse zurückzukehren. Wusste die erste Staffel noch überwiegend durch "normale" Krimikost zu gefallen, so bekommt der Zuschauer in Die Purpurnen Flüsse - Die Serie - Staffel 2 nun eine erhöhte Dosis dessen präsentiert, was bereits die zugrundeliegenden Filme auszeichnete: Bizarre Mordfälle, deren Hintergründe oftmals religiös, zumindest aber äußerst mysteriös gestaltet sind und die einen ein ums andere Mal bis ins Mark erschüttern. Für das unwohle Gefühl sind dabei aber nicht nur die Geschichten und Motivationen hinter den Taten zuständig, sondern ebenso die teils sehr expliziten Darstellungen der Opfer, ganz so wie es seinerzeit die Filme vorgemacht haben. Die Fälle - erneut erzählt in jeweils zwei Episoden á etwa 50 Minuten - beziehen ihre Spannung und die intensive Atmosphäre ohnehin weniger aus der eigentlichen Suche nach dem Mörder, sondern vielmehr aus der Vielzahl an erschreckenden Hintergründen und den obskuren Zusammenhängen zwischen Opfern, Tätern und Beteiligten. Dabei fällt die finale Auflösung in den meisten Episoden ebenso überraschend wie schockierend aus und setzt dadurch einen oftmals intensiven, bedrückenden Schlusspunkt - ganz so, wie es sich für Die Purpurnen Flüsse eben gehört. Außerdem ist jede Episode in sich abgeschlossen und zudem wurde auf einen fortlaufenden roten Faden verzichtet, wodurch jeder der zweiteiligen Filme komplett für sich alleine steht und es dem Zuschauer damit ermöglicht, sich seinen persönlichen Liebling herauszupicken. An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass man diesbezüglich die abschließende vierte Episode - und damit die zweite Disc der zweiten Staffel - gut und gerne komplett ignorieren kann, denn dieser Fall ist nicht nur völlig absurd und gänzlich konstruiert, sondern bricht auch komplett mit dem eigentlich positiven Trend der Staffel. Hier dreht sich alles um Camile und ihre gestörte Beziehung zu ihrem Sohn, was weder ihr selbst zusätzliche Sympathiepunkte einbringt (beziehungsweise überhaupt Sympathiepunkte, da sie ohnehin der Schwachpunkt der Serie ist), noch der erzählten Handlung guttut. An die beinahe zärtliche Beziehung zwischen Kommissar Niémans und seiner Kollegin Delauney, die in der ersten Staffel noch etwas befremdlich und unpassend wirkte, hat man sich ohnehin inzwischen gewöhnt und findet mittlerweile sogar Gefallen an dem dadurch entstehenden, gravierenden Kontrast zu den eigentlich sehr impulsiven, energischen Charakteren der beiden Hauptfiguren. Dennoch lässt sich allerdings nicht verleugnen, dass die beiden trotz des Versuchs, etwas Charaktertiefe zu entwickeln, und der Tatsache, dass sie gut mit ihren Rollen harmonieren, letztendlich doch eher austauschbar als erinnerungswürdig agieren. Die Purpurnen Flüsse lebt also auch in der zweiten Runde mehr von den bizarren Mordfällen, denn von seinen Figuren - dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, um an der Serie seine Freude zu haben.

 

Bildergalerie von Die Purpurnen Flüsse - Die Serie - Staffel 2 (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Technisch kann sich die zweite Staffel nicht vom Vorgänger abgrenzen. Während das Bild in Tageslichtaufnahmen und gut beleuchteten Szenen sehr scharf, detailliert und kontraststark zeigt, leiden dunkle Bildbereiche und Nachtszenen oftmals unter dem nicht ganz perfekten Schwarzwert. Zudem gibt es erneut teils ausgeprägtes Banding zu beobachten, je nach Ausleuchtung des zentralen Bildbereichs. Die Tonspur ist klar und sauber abgemischt, bringt aber nur wenig Potential für Räumlichkeit mit sich. Kleinere Effekte sind jedoch gut ortbar, während die Sprachausgabe stets gut verständlich bleibt. Der atmosphärische Score, inspiriert von den Filmen, fügt sich sehr stimmig ins akustische Gesamtbild ein.

 

Episodenguide

 

  • Episode 01 - Zum Sterben schön
  • Episode 02 - Zeit der Bestrafung
  • Episode 03 - Das Ritual
  • Episode 04 - Das Geheimnis des Blutes


Cover & Bilder © Edel Motion / © 2019 Nicolas Robin - tous droits réservés


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit der zweiten Staffel nähert sich Die Purpurnen Flüsse - Die Serie stärker an die bizarre, leidenschaftliche Intensität der Filme an und bietet, abgesehen von der völlig missratenen vierten Episode, damit genau das, was die Fans in der ersten Staffel vermisst hatten. Zwar bleiben die Ermittler Delauney und Pierre Niémans in ihrer Darbietung deutlich hinter den charismatischen Vorstellungen eines Vincent Cassel oder gar Jean Reno zurück und agieren dabei eher wie klassische Standardermittler, dennoch sind auch sie präsent genug, um die Handlungen der einzelnen Fälle geschickt voranzutreiben. Die Purpurnen Flüsse - Die Serie - Staffel 2 bietet damit eine gelungene Fortsetzung mit - zumindest größtenteils - wesentlich ansprechenderen, beziehungsweise zum Titel passenderen Fällen, und lässt damit gleichzeitig mit freudigem Blick auf die bereits in Arbeit befindliche dritte Staffel der (Film-)Reihe hoffen.

 

Als kleine Übersicht zur Endwertung die Bewertung der einzelnen Episoden:

Zum Sterben schön 8/10

Zeit der Bestrafung 8/10

Das Ritual 7/10

Das Geheimnis des Blutes 4/10


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