Domino
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BEWERTUNG |
01.09.2019 von MarS
Einstmals ein Garant für hochklassige Filme ist es in den letzten Jahren ruhig geworden um den inzwischen bald 80-jährigen Regisseur Brian De Palma. Sieben Jahre nach seinem Thriller-Remake Passion meldet er sich nun mit Domino zurück...
Inhalt
Als sich ein eigentlich harmloser Polizeieinsatz zu tödlichem Ernst entwickelt, verliert Christian (Nikolaj Coster-Waldau) seinen langjährigen Partner und engen Freund Lars. Christian schwört, sich am Täter zu rächen, um damit dessen Witwe und auch sich selbst Frieden zu verschaffen, denn schließlich war er es, der seine Dienstwaffe zuhause vergessen hatte und deshalb Lars unbewaffnet mit dem Verdächtigen alleinlassen musste. Gemeinsam mit seiner Kollegin Alex (Carice van Houten) verfolgt er schließlich den Terroristen Imran, doch der steht bereits im Visier des CIA-Agenten Joe (Guy Pearce). Joe will den ISIS-Kämpfer nämlich als Informanten nutzen, um einen drohenden Anschlag zu verhindern...
Domino ist ein klassisch aufgebauter, linearer Thriller, der streckenweise klar und deutlich De Palmas Handschrift trägt. Egal ob bestimmte Kameraeinstellungen, Fokussierungsspielereien oder langsame, beinahe andächtige Kamerafahrten, immer wieder fühlt man sich an die Hochzeit des Regisseurs erinnert. Leider gilt dies allerdings nicht für die Erzählung selbst, die trotz Terrorismusthematik plus Rachefeldzug eine Menge brisantes Potential aufweist, dieses aber kaum bis gar nicht umzusetzen weiß. Domino erzählt seine Geschichte ohne große Überraschungen und verzichtet mit Ausnahme weniger, kurzer Momente auf Höhepunkte innerhalb des durchaus vorhandenen Spannungsbogens, was zusammen mit der typisch gemächlichen, von minimalistischen Dialogen geprägten Erzählung zwischendurch immer wieder für zähe Passagen sorgt. Schauspielerisch kann hier dementsprechend ebenfalls kaum einer der Beteiligten glänzen, dafür fehlt es dem Drehbuch einfach an Tiefe und Wendungen. Auf diese Weise bleiben vor allem Nikolaj Coster-Waldau und Clarice van Houten sehr blass und eindimensional, wogegen Guy Pearce in seinen wenigen kurzen Auftritten an Ausstrahlung und Intensität mal wieder mühelos allen die Schau stiehlt. Entschädigt wird man schlussendlich vom extrem packend inszenierten Finale in einer Stierkampfarena, welches minutenlang gänzlich auf Dialoge verzichtet und alleine durch die Bildsprache sowie das Sounddesign zu fesseln weiß. Überhaupt ist der Sound inklusive Score sehr interessant gewählt, denn beides erinnert durch das im positiven Sinne sehr altbackene Design unweigerlich an wesentlich ältere Filme.
Details der Blu-ray
Mit all den von De Palma verwendeten Stilmitteln ist es nicht gerade einfach, die Bildqualität der Blu-ray zu vereinheitlichen. Grundsätzlich ist das Bild scharf und der Detailgrad ordentlich, doch das eigentlich recht ruhige und saubere Bild wird immer wieder von teils deutlichem Filmkorn, leichten Unschärfen, vor allem aber farblich stark nuancierten Aufnahmen unterbrochen. Im Gesamtbild ist der Look jedoch stimmig und das Bild auf sehr gutem HD-Niveau. Die Tonspur erweist sich als dynamisch und klar abgemischt, was gerade das Sounddesign sehr gut wirken lässt. Gezielter Effekteinsatz und eine gute Räumlichkeit erzeugen eine schöne Atmosphäre, während die Sprachausgabe dabei durchwegs verständlich bleibt. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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