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Duell der Magier

Originaltitel: The Sorcerers Apprentice
Genre: Action • Fantasy
Regie: Jon Turtletaub
Hauptdarsteller: Nicolas Cage • Jay Baruchel
Laufzeit: ca. 105 min
Label: Walt Disney
FSK 12

Duell der Magier   19.09.2010 von Beef Supreme

Und da ist das Ding, die neue Bombastgranate von Disneys Stammproduzent und Hauptgeldverbrennungsmaschine Jerry Bruckheimer – Duell der Magier. Regisseur Jon Turtletaub hat außer einem lustigen Nachnamen auch die zwei „Vermächtnis“ Streifen gedreht und auch dieses Mal konnte er Nicholas Cage verpflichten, damit dieser mit seiner bestechenden Mimik seine, ach pardon, die Kasse des Finanzamtes auffrischen kann. Es darf gezaubert werden…

Wir schreiben das Jahr Tausendnochwas. Merlin stolpert durch Camelot, hat gewisse Meinungsverschiedenheiten mit Morgana LeFay und bildet nebenher drei Schüler aus, Balthazar (Cage), Horvath (Molina) und Veronica (Belucci). Ansonsten ist er damit beschäftigt verraten zu werden und zu sterben. Veronica – Geliebte von Balti – opfert sich, mampft die Seele LeFays und wird zusammen mit Horvath in eine magische Matrjoschka gestopft.  -Schnitt-

Jahr 2000 – Der kleine Dave befindet sich auf einem Schulausflug, macht sich an die schöne Becky ran, wie man das eben so macht – mit einem kleinen „Ja-Nein-Vielleicht-Zettel“. Nur geht dieser flöten (er wird quasi vom Winde verweht) und der kleine Dave rennt hinterher. Er landet in Baltis Ramschladen. Dieser erklärt ihm, er sei ein Merlianer – ein mächtiger Nachkomme Merlins – natürlich allein dazu imstande Morgana endgültig auszuknipsen, weil sich ein Drachenring an seine Fingerchen schmiegt. Der kleine Dave treibt ein wenig Schabernack und befreit Horvath aus der Matrjoschka. Nach einem ersten Beschnuppern zwischen Balti und Horvi werden beide in eine Vase eingesperrt und der kleine Dave für verrückt erklärt. -Schnitt-


Zehn Jahre später, auf den Tag genau. Balti und Horvi quetschen sich aus der Vase raus und suchen beide den nicht mehr so kleinen Dave. Balti will ihn ausbilden und Horvarth will die Puppe haben und dem Jungen das Nirvana zeigen. Balthazar ist schneller und erklärt ihm im Handumdrehen was Sache ist, findet besagte Puppe mit ihm und fängt auch sofort seine Ausbildung an. Horvi passt das gar nicht, denn er braucht die Puppe um Morgana zu befreien. Dazu mischt sich noch der Zufall, dass der nicht mehr so kleine Dave seine Jugendliebe Becky wieder trifft und natürlich direkt scharf auf sie ist – So ist auch für eine kleine Liebesgeschichte gesorgt. Und damit geht die Hatz los, mal hat der eine die Puppe, mal befreit der andere jemand daraus und immer wird kräftig drauf losgezaubert. Des Ausgleichs willen bekommt auch Horvath einen metrosexuellen Sidekick mit dessen Hilfe er dann Jagd auf die anderen beiden Zauberer macht.

Soweit die recht durchsichtige Handlung dieses Machwerks. Überraschungen darf man in dieser Hinsicht keine erwarten, es gibt nämlich weder unerwartete Wendungen, noch besonders viel Tiefgang, aber das braucht man bei dieser Art Film auch nicht. Was man dagegen braucht und erwartet ist, nachdem man den Trailer bis zum Erbrechen bei jedem Kinobesuch seit einem halben Jahr aufgezwungen bekommen hat, ein Effektfeuerwerk. Und das bekommt man auch. Hier finden sich stählerne Adler, eiserne Ochsen, heraufbeschworene Drachen und eine Menge Pyroeffekte, sodass keine Wünsche fürs Auge offen bleiben. Die Spezialeffekte stammen zwar zum allergrößten Teil aus dem Rechenknecht, doch sehen sie sehr gut aus und überzeugen durch Professionalität.

Was hingegen nicht überzeugt, sind die schauspielerischen Leistungen Jay Baruchels, des nicht mehr so kleinen Daves. Dieser versteht es nämlich prächtig, den gesamten Film über mit seiner traurig „nerdigen“ Visage und dem immer gleichen Hundeblick einen zur Weißglut zu treiben – Eine absolute Fehlbesetzung. Alfred Molina als Horvath hingegen macht seine Sache perfekt. Ein sympathischer Antiheld mit einem gehörigen Touch Zynismus bringt einen mit kernigen One-Linern immer wieder zum Schmunzeln. Cage, naja, wie immer halt. Keine überragenden Leistungen, aber fügt sich gut in den Film ein mit seinem coolen Mantel und dem Hut, aus dem er leider den gesamten Film kein Karnickel zaubert.
 

Neben einem anderen Dave wären einige abwechslungsreichere Zaubertricks auch nicht schlecht gewesen, da die meiste Zeit eigentlich nur mit Feuer und Plasma durch die Gegend zerstört wird. Hier und da ein paar lustige Spiegel- und Teppichtricks, sowie einige Verwandlungen lockern das Ganze zwar auf, doch als Zauberer des 777. Grades kann man durchaus mehr erwarten. Gemäß dem Namen des englischen Originals „The Sorcerers Apprentice“ darf natürlich die aus Mickey Maus bekannte Szene mit den Wischmops nicht fehlen. Diese ist zwar gut gemacht und auch nicht ganz erzwungen eingebaut, doch passt diese Slapstick Einlage nicht so recht in das Gesamtbild. Eine nette Idee ist es trotzdem. Zudem sind einige Dialoge dermaßen gruselig, hauptsächlich das grottige Geschwurbel, das der nicht mehr so kleine Dave absondert, dass es einem die Fußnägel aufrollt. Das soll dem Ganzen aber keinen Abbruch tun, denn im Großen und Ganzen ist „Duell der Magier“ gelungenes Popkorn Kino, zwar ohne großen Anspruch, aber dafür mit viel Unterhaltung und noch mehr Bumm.


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Oh Jay, nicht weinen. Du bist doch der Held dieser Geschichte und der stärkste Zauberer diesseits des Rio Peco. Versuch doch mal nicht zu schauen, als ob dir der böse Mann den Lolli geklaut hat! Mensch, hat mich dieser Mann aufgeregt! Aber gut, es war zum Glück kein 3-Personen-Kammerspiel sondern... was anderes. Auf jeden Fall wurde ich für diesen Abend gut unterhalten und meine Erwartungen wurden, im Gegensatz zu „Legende von Aang“, zumindest was den Bombast anbelangt, erfüllt. Ein cooler Molina und die schicke Belucci, mit leider viel zu wenig Screentime, runden das Gesamtbild ab und versprechen saubere anderthalb Stunden Kinovergnügen, welches dieses Mal nicht dem 3D Hype hinterher rennt.


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