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EA Sports Active 2

Publisher: EA Sports
Entwicklerstudio: EA Canada
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Fitnesstrainer
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 18.11.2010
USK 0

EA Sports Active 2   23.11.2010 von DeWerni

Mit Active 2 von EA Sports erscheint das nächste Fitness Spiel für die Next-Gen-Konsolen und gleichzeitig das zweite im Kinect-Umfeld. Runter von der Couch und was für den eigenen Körper tun! Was es zu bieten hat und ob es sich auf der Xbox 360 gegen Your Shape: Fitness Evolved behaupten kann, haben wir für euch genauer untersucht…

 

Vor kurzem kam mit Release des Bewegungssensors für die Xbox 360 Kinect bereits das Fitnessspiel Your Shape: Fitness Evolved auf den Markt. Nun erscheint mit Active 2 ein ernstzunehmendes Konkurrenzprodukt aus dem Hause EA Sports. Der sehr erfolgreiche Vorgänger Active erschien ja damals nur für die Nintendo Wii, nun wurde durch das neue Release das Game auch Besitzern der Playstation 3 und der Xbox 360 zugänglich gemacht, wobei der Kinect-Sensor für die Xbox zwingend erforderlich ist. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Vorbereitungen für das Spiel. Während ihr für die Xbox-Version lediglich den Pulsmesser laut der beiliegenden Anleitung anlegen und als Controller an der Konsole anmelden müsst, so müssen bei den anderen Konsolen noch zusätzlich Sensoren für die Erkennung eurer Bewegung registriert und umgeschnallt werden. Bei der Wii-Version sollte noch ein Sensor am Oberschenkel befestigt werden und ihr benutzt den normalen Controller, bei der Playstation 3 sind es sogar drei Sensoren – einen an jedem Arm und einen am Oberschenkel, der während des Trainings wirklich richtig nervig werden kann. Hier bietet also zweifelsohne die Xbox 360 die größte Freiheit, weil die Bewegungen ohne weitere Sensoren komplett von Kinect erfasst werden. Dieses System taufte EA Sports übrigens Total Body Tracking.

 

Unterschiedliche Vorbereitungen

Wenn ihr alles angeschlossen und registriert habt und anschließend das Game das erste Mal in die Konsole einlegt, so müsst ihr euch erst ein Profil erstellen und einen virtuellen Sportler zusammenbauen, eine Übernahme der Avatare ist leider nicht möglich. Dabei gibt es im Charaktereditor genügend Individualisierungsmöglichkeiten, ohne dass man Stunden damit verbringen müsste, bevor das erste Workout losgeht. Vor allem im Bereich der Kleidung gibt es sehr  viel Auswahl, ihr könnt auch diverse Accessoires wie Sonnenbrillen oder Uhren tragen. Hat man das zur Zufriedenheit erledigt, so folgt die Auswahl des Personal Trainers, wobei ihr euch zwischen Devon, hauptsächlich Kraft- und Konditionstrainer, und Niki, einer allgemeinen Fitnesstrainerin, entscheiden müsst. Ich habe mich gleich mal für die Dame entscheiden, schließlich motiviert einen ja so ein Anblick etwas eher. Als nächstes wird dann endlich unsere Fitness etwas in den Mittelpunkt gerückt. Man darf sich gleich einmal einige Ziele setzen, der Personal Trainer macht uns auch gleich einen Vorschlag. Dies sind Ziele wie das Verbrennen von 600kcal, die Durchführung von 4 Workouts und das Laufen einer bestimmten Strecke alles innerhalb von beispielsweise 7 Tagen. Die vorgeschlagenen Ziele sind durchaus realistisch, ich habe sie erstmal so akzeptiert.

 

Ach ja, bevor ihr loslegt, solltet ihr noch das Gummiband für die Übungen vorbereiten. Dann habt ihr die Wahl mit einem von diversen Workouts zu starten, davon gibt es auf Wii und PS3 68, auf der Xbox nur 52. Alternativ könnt ihr auch euer eigenes Workout zusammenstellen, indem ihr beliebige Übungen aneinanderreiht. Am besten ist es, gerade als Anfänger, eines der vorgegebenen Workoutprogramme auszuwählen. Davon existieren momentan zwei unterschiedliche, ein 9-Wochen-Fitnessprogramm, das an der allgemeinen Fitness arbeitet, und ein 3-Wochen-Kardioprogramm. Beide Programme geben euch auf eurem Kalender regelmäßige Tage in der Woche für Workouts vor. Die Intensität steigt dabei während des Programms in drei Phasen an.

Workouts oder doch eher eine Qual?!

Egal für was ihr euch entschieden habt, die eigentlichen vorgegebenen Workouts sind immer sehr gleichartig aufgebaut, bestehen aus um die 30 Übungen und dauern in etwa 30 Minuten. Zu Beginn gibt es jeweils 3-4 Übungen zum Aufwärmen, danach um die 25 teilweise echt fordernde und sich wiederholende Fitnessübungen und zum Abschluss dann nochmal 3-4 Übungen zum Runterkommen. Aus meiner Sicht ein wirklich guter und angenehmer Aufbau, der einen aber auch je nach Einstellungen und Schwierigkeitsgrad an die eigenen Grenzen bringt. Die Aufwärmübungen sind meist Dehnübungen, die genau wie auch die Chillout-Übungen eher entspannend sind. Die Fitnessübungen bestehen dann aus Laufen, Spurts, Sprung- und Ausdauerübungen und teilweise auch Kraftübungen mit und ohne das Gummiband, die ganze Vielfalt ist vertreten: Curls, Lunges, Reverse Crunches oder andere – Wer hat eigentlich all diese quälenden Übungen erfunden?! Der Personal Trainer versucht dann dabei, einen immer noch zu motivieren, gibt Tipps und zählt auch die letzten quälenden Bewegungen mit, bis man die geforderte Anzahl absolviert hat. Außerdem bekommt man im Bildschirm durch den angelegten Sensor immer den aktuellen Herzschlag pro Minute angezeigt, so sieht man jederzeit selber, wie anstrengend die Übung für einen selber ist, falls einem das klatschnasse T-Shirt noch nicht aufgefallen ist. Übrigens absolviert der Personal Trainer die Übungen parallel, so dass man das Ganze zumindest nicht ganz alleine durchführen muss. Man kann aber auch jedes Workout zusätzlich mit einem Freund parallel durchführen, was auf jeden Fall noch motivierender ist. Vor jeder der Übungen bekommt man, falls man sie noch nicht durchgeführt hat, ein kurzes Tutorial geboten, wie man sie durchzuführen hat und auf was man achten sollte. Das ist sehr wichtig und auch sehr gut gelungen. Alleine durch die Bewegung der Trainerin wäre es manchmal etwas schwierig, die Übung richtig auszuführen - aber so, kein Problem!

Minispiele oder Übungen…

Was ich besonders gut finde, sind die als Übung integrierten Minispiele. Dabei gibt es Völkerball (nur für Kinect), bei dem ihr einfach einem oder mehreren Bällen, die auf euch geschossen werden, schnell ausweichen müsst, Boxen, dort müsst ihr einen Sandsack an den angezeigten Stellen treffen, dem Montainbiking, das Spurten, Sprünge und Kniebeugen kombiniert, und Fußball, dabei werden schnell Bälle auf euer Tor geschossen, die gehalten werden sollten. Diese Minispiele werden immer wieder mehrfach in ein Workout eingebaut und verbinden das anstrengende Training mit dem Spielerischen, so bekommt man gleich wieder mehr Lust und hat etwas, auf das man sich freuen kann – sehr gut! Erwähnenswert an dieser Stelle sind die hypothetisch eingebauten Trinkpausen. Des Öfteren kommt es nämlich während des Workouts vor, dass der Personal Trainer vorbildlich darauf hinweist, man solle doch etwas Wasser trinken. Die Umsetzung ist dann aber leider nicht ganz so gut gelungen, denn bis man zur Flasche oder dem Glase gegriffen hat, ist die nächste Übung geladen und startet hin und wieder, bevor man nur einen Schluck hat nehmen können – Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht!

 

Sonstige Tools und Analysen

In der Hauptübersicht bekommt man außerdem diverse weitere Informationen zu den Workouts und dem eigenen Fitnessstand geliefert. Von hier aus kannst du dann jederzeit ein neues Workout starten, dir Statistiken durchgeführter  Trainings anschauen, den Workout –Kalender betrachten, der dir im Falle der Auswahl eines Workout-Programms die anstehenden anzeigt und auch das, was und wann in der Vergangenheit durchgeführt wurde. Außerdem kannst Du betrachten, welche dir selbst gesteckten Ziele du schon erreicht hast, welche Meilensteine (Erfolge) gemeistert wurden und diverse Einstellungen an der Intensitätsstufe oder am Plan vornehmen. Was gerade in Bezug auf die Programme noch wichtig ist, sind Tagebucheinträge, mit denen du einen täglichen Fragekatalog zu deiner Ernährung und alternativen Aktivitäten beantworten und die Fakten damit festhalten kannst. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps zur Ernährung geliefert. Des Weiteren lassen sich noch diverse Sachen erstellen und einstellen. Beispielsweise kann man Workout-Gruppen erstellen oder beitreten, in denen man seine Ergebnisse und Übungen mit anderen teilen und vergleichen kann,  man kann eigene Musik importieren und diese als Hintergrund für die Workouts wählen (aus meiner Sicht ein sehr interessanter Punkt) und schließlich sogar aus den vorhandenen Übungen eigene Workout erstellen, sie immer wieder durcharbeiten und sie sogar online zur Verfügung stellen.

Und was geht sonst noch übers Web?!

Zwei Dinge sind an dieser Stelle auf jeden Fall noch erwähnenswert. Zum einen gibt es im Game einen Online-Store, in dem man weitere Übungen, Workouts und Programme erwerben kann. Aus meiner Sicht ist leider nicht ganz erkennbar, warum man nur zwei Programme beigelegt hat. Gut, 50-70 Übungen sollten eigentlich für den Anfang ausreichen, aber wenigstens ist das Game somit erweiterbar. Zum anderen gibt es die Onlineplattform unter www.EASPORTSActive.com, dort kann man, wenn man diesem Punkt im Programm zustimmt, seine Fortschritte und Leistungen in diversen Statistiken und graphischen Aufbereitungen genauer begutachten. Das ist ein sehr nützliches Feature, weil das Durchklicken im Programm doch teilweise etwas umständlich ist. So kann man sich das Ganze aber nochmal in Ruhe am Laptop oder PC anschauen.

 

 

Grafik und Sound

Aus meiner Sicht ist dieser Punkt bei einem Fitnessspiel eher irrelevant. Nur so viel dazu: Man kann die Personal Trainer gut erkennen, sie machen die Übungen ersichtlich vor. Zu realistisch sollte das Ganze wahrscheinlich auch gar nicht wirken, denn dann wird der ganze Kontext schon wieder zu ernst. So weiß man jedenfalls immer, dass die spielerische Komponente nicht zu kurz kommen sollte. Zum Sound kann man nur so viel sagen, dass die Hintergrundmusik ein wenig zu eintönig vor sich hin dudelt, aber da kann man es beim Sport eh nicht jedem Recht machen und so kann man, wie schon erwähnt, ja die eigene Musik importieren. Die Trainer sind auf jeden Fall mit ihren Anweisungen immer gut zu verstehen.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

 

Ist EA Sports Active 2 wirklich ein Game?! Nein, ich würde es vielmehr als spielerischen Fitnesstrainer sehen, wobei im Fokus sicher das Training steht. Man kommt dabei nämlich ganz schön ins Schwitzen. EA schafft es aus meiner Sicht sehr gut, den Gamer für die Übungen zu motivieren. Begonnen wird mit einem etwas ruhigeren Warm-Up, es geht weiter mit anstrengenden Fitness-Übungen und mündet wieder in chilligen Übungen zum Runterkommen. Dabei ist die Zeit pro Workout mit etwa 30 Minuten nicht übertrieben und für die meisten Leute zeitlich auch schaffbar. Auch wenn zumindest an der Xbox mal die eine oder andere Übung nicht so gut erkannt wird, so läuft das meiste doch recht reibungslos ab. Ganz besonders gut finde ich die länger angelegten Programme, deren Kontrolle und Darstellung über die Online-Plattform von EA. Wer nach einem anstrengenden Tag noch gerne ernsthaft ein Workout machen mag und keine Zeit hat, noch groß ins Fitnessstudio zu gehen, der ist mit Active 2 sicher gut beraten. Alle die eher ein Spiel erwartet haben und wenig Interesse an realen Fitnessübungen haben, sollten aber die Finger davon lassen. Aus meiner Sicht ein überzeugendes Produkt, vor allem in Kombination mit der Xbox und dem Kinect-Sensor! 


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Viele verschiedene Übungen (50 und mehr)
  • Pulsmesser
  • Längerfristige Fitnessprogramme
  • Onlineportal mit Statistiken, Fitnessgruppen, neuen Programmen, etc.
  • Gute Erklärungen der Übungen
  • Spielerisches Training
  • Herausfordernd
  • Eigentlich kein Spiel
  • Minispiele nicht unabhängig spielbar
  • Viel zu kurze Trinkpausen
  • Erkennung nicht immer 100%ig (Kinect)
  • Beinsensor störend (PS3, Wii)





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