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Enslaved - Odyssey to the West

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: Ninja Theory
Genre: Action
Sub-Genre: Hack & Slay Adventure
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 08.10.2010
USK 16

Enslaved - Odyssey to the West    14.10.2010 von Panikmike

Das neueste Werk von Namco Bandai ist ein Actionspiel in einem Endzeitszenario der etwas anderen Art. Wer „I am Legend“ kennt, der kann es sich am besten vorstellen. Addiert einfach noch ein wenig mehr Vegetation und Zerstörung und ihr habt das Spiel „Enslaved – Odyssey to the West“. Mein Kollege Nils und ich haben uns das Spiel mal angesehen …

Panikmike:
Sag mal Nils, was ist Enslaved überhaupt? Ich habe zwar schon unzählige Screenshots gesehen, aber worum es geht, weiß ich immer noch nicht.

CricketTomcat:
Die Geschichte beginnt auf einem Sklavenschiff, auf dem unser Held Monkey festgehalten wird. Natürlich wollen wir nichts anderes als von diesem Schiff runter zu kommen und kämpfen uns in einem Tutoriallevel durch die Gänge, bis auf das äußere des Schiffes. Dort gibt es eine Rettungskapsel mit der uns die Flucht gelingen könnte. Die ist jedoch bereits von einem unbekannten weiblichen Wesen besetzt. Kurze Zeit später befinden wir uns in New York. Dabei handelt es sich allerdings nicht um das New York, wie wir es kennen. Ein richtiges Endzeitszenario erwartet uns und auf Menschen werden wir auch nicht treffen. Denn Maschinen haben die Weltherrschaft an sich gerissen und stellen uns und unser Abenteuer auf die Probe. Monkey trägt ein Sklavenstirnband, in das sich die noch unbekannte Trip gehackt hat, deren Befehlen wir gehorchen müssen. Stirbt sie, ist auch unsere Reise zu Ende. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zusammen zu arbeiten und stets auf Trip aufzupassen. Mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten, denn ihr werdet schnell merken das Enslaved eine wirklich geniale Geschichte besitzt.

Panikmike:
Ich hab im Vorfeld gesehen, dass man das Spiel im Koop-Modus spielen kann. Wenn das stimmt,  wie ist dieser Part des Spiels?

CricketTomcat:
Enslaved ist wirklich sehr auf Kooperation ausgelegt, doch leider nicht so wie es sich einige Spieler an dieser Stelle gehofft hätten. Unsere stetige Begleiterin Trip wird von der KI gesteuert und kann auch nicht in einer Online- oder Splitscreen-Koop durch einen menschlichen Spieler ausgewechselt werden. Diese Modi fehlen hier leider und so bleibt einzig der Storymodus, um den Spieler zu unterhalten. Dafür können wir Trip die verschiedensten Befehle erteilen, was sehr gut funktioniert. Sie kann zum Beispiel ein Hologramm erstellen, um Gegner abzulenken, oder euch im späteren Verlauf mit gefundenen Ampullen wieder heilen. Trip ist wirklich eine Expertin in Sachen Technik und bietet euch ein Upgrademenü an, in dem ihr Monkeys Kampfkünste und dessen Gesundheit verbessern könnt, um nur ein paar Möglichkeiten zu nennen. Dafür müssen wir so genannte Techorbs finden, die uns an allen Ecken des Spiels erwarten oder die wir von erlegten Gegnern bekommen. Dafür ist Trip kein Kletteraffe wie unser Monkey. In dem Fall nehmen wir sie einfach Huckepack oder werfen sie über tiefe Abgründe – denn Monkey findet immer einen Weg an sein Ziel.

Panikmike:
Wenn ich mir die Bilder ansehe, dann sieht ENSLAVED wie ein klassischer Shooter aus, gepaart mit ein paar Jump&Run-Elementen. Wie würdest du das Genre beschreiben?

CricketTomcat:
Das ist eine gute und nicht einfach zu beantwortende Frage. Enslaved hat von allem etwas. Das Augenmerk richtet sich hauptsächlich auf das Klettern und die Jump&Run-Elemente. Die Kampfszenen kommen dennoch nicht zu kurz und bieten jede Menge Abwechslung. Monkeys Stab – seine Waffe – ist wirklich ein Multitalent. Damit können wir nicht nur zuschlagen, sondern auch schießen. Schön mit anzusehen sind die Finishingmoves, bei denen wir einem Mech den Schießarm abreißen und danach selbst als Waffe benutzen können. Monkey besitzt  auch ein Schild, namens „Cloud“. Mit ihm könnt ihr an bestimmten Stellen des Spiels durch das Level surfen, was noch einmal für Unterhaltung sorgt. Wie du jetzt schon siehst, wird in Enslaved jede Menge geboten und das ist noch längst nicht alles. Die Spieler können sich – wie schon erwähnt – auf ein Gameplay freuen, das von allem etwas besitzt und somit nicht so schnell langweilig wird.

CricketTomcat:
Bei Enslaved handelt es sich um ein Hack & Slay mit vielen Klettereinlagen. Kann man dies zum Beispiel mit Prince of Persia vergleichen?

Panikmike:
Das interessante an diesem Spiel ist vor allem die Kombination aus klettern, rätseln, laufen, springen und kämpfen. Vergleichen kann man es indirekt schon, denn ein großer Bestandteil besteht aus diesen Sequenzen. Mal muss man über Abgründe springen, Minen ausweichen, an Rohren hoch und runter klettern und vieles mehr. Langweilig wird es jedoch nie, denn es wurden immer wieder neue Details integriert. Zum Beispiel muss unser weiblicher Held immer wieder getragen werden. Das Spiel lebt von solchen Ideen.

Wenn man Prince of Persia gespielt hat, dann fällt einem etwas Gravierendes auf. Beim Prinzen musste der Spieler immer aufpassen, wohin er springt oder läuft. Ein falscher Schritt und Schwups lag man tot am Boden oder in irgendeiner Falle. Bei Enslaved kann dies nicht passieren. Wenn der Spieler irgendwo hängt und nicht weiß, in welche Richtung er springen soll, kann er einfach alle ausprobieren. In der Beziehung ist Enslaved vor allem etwas für Amateure. Profis werden sich in der Tat darüber etwas aufregen.

CricketTomcat: Und wie ist die Steuerung bei den Kletterpartien und vor allem bei den Kämpfen?

Die ist ebenso für Anfänger gebaut worden. Es gibt ein paar Buttons für den Kampf, die teilweise sogar kombiniert werden können. Egal ob man gerade klettert oder kämpft – Monkey spielt sich zu jeder Zeit super. Über die Steuerung des Helden kann man in keinem Punkt meckern.

CricketTomcat:
Enslaved stellt das New York der Endzeit dar – nur auf eine ganz andere Art und Weise. Wie findest du die Umgebungsgrafik und die der Charaktere?

Panikmike: Zu Beginn des Spiels befindet man sich erstmals in einem Flugobjekt, doch relativ schnell kommt man in dein angesprochenes New York. Sowohl das Flugzeug-Tutorial als auch die zerstörte Stadt selbst sehen super aus. Dennoch ist es kein typisches Bild, das man bei einem Endzeitszenario erwarten würde. Vergleichen wir Fallout 3 mit Enslaved, stellen wir schnell fest, dass bei diesem Spiel alles natürlicher und bunter ist. New York ist zwar zerstört, die Häuser brechen auseinander und es gibt kaum Leben mehr – dennoch konnte die Natur nicht aufgehalten werden. Alles ist mit Pflanzen übersät, meterhohe Bäume schießen über all aus dem Boden und alles scheint grüner denn je. Die Grafik ist super, wenn auch für meinen Geschmack hin und wieder ein wenig zu bunt. Die unterschiedlichen Szenarien ziehen den Spieler schnell in ihren Bann. Man kann nicht genug davon bekommen und freut sich immer auf das, was das Spiel noch zu bieten hat. Aber auch die Charaktere und deren Mimiken sind gut umgesetzt. Die Programmierer haben sichtlich viel Arbeit investiert – und es hat sich gelohnt. Alles in allem macht jede einzelne Minute spaß. Besonders, wenn man in neue Regionen vorstößt.

CricketTomcat:
Unser Held Monkey wird in der englischen Version von Gollum aus Herr der Ringe synchronisiert. Dass das großes Kino ist, kann man sich vorstellen. Kann die deutsche Synchronisation da mithalten?

Panikmike:
Ich denke schon, denn Synchronisation unseres Helden ist sehr gut umgesetzt. Die deutsche Stimme hat Ausdruck und verleiht dem Charakter auf alle Fälle seinen Charme. Die verschiedenen Stimmungen wurden so gut eingefangen, dass sich der Spieler gut in Monkey einfühlen kann. Man muss einfach mitfühlen, wenn man bei einem Treffer Monkeys angestrengtes Keuchen hört. Frauen werden Monkey besonders lieben, da die Vin Diesel ähnliche Stimme immer wieder für wahre Gänsehautschauer sorgt. Aber auch die männlichen Spieler kommen nicht zu kurz. Unser weiblicher Held Trip hört sich stellenweise sehr sexy an.

Generell ist die Stimmung bei Enslaved unglaublich gut. Die Umgebungsgeräusche sind gruselig und schön zugleich, die Stimmen der Charaktere kraftvoll und die Effekte passend. Egal ob man sich in einem Raum oder der freien Natur bewegt – permanent werden alle Boxen um euch herum beansprucht und vermitteln einem das Gefühl, mittendrin zu sein. Der Bass macht besonders bei Explosionen mächtig Druck, sodass euer Nachbar garantiert kein Auge zukriegt.

Negative Punkte gibt es hier kaum. Ich finde nur schade, dass die deutschen Stimmen an manchen Stellen leiser als die Umgebungsgeräusche sind. Man kann sie zwar noch verstehen, doch warum zum Teufel kann man nicht die gesamte Stimme gleich einpegeln?


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Von Enslaved bin ich echt begeistert. Anfangs kam es mir ein wenig öde vor, doch nach zirka zwei Stunden Spielzeit gibt es richtig Gas. Man bekommt seine Waffen mit den verschiedensten Munitionen, muss mit seiner Koop-Partnerin mehr zusammenarbeiten und auch die Action kommt nicht zu kurz. Die Grafik entpuppt sich als wahrer Augenschmaus und die tiefe Stimme unseres Helden geht in Mark und Bein. Das Spielprinzip ist zwar nicht neu, aber ich war von Anfang bis Ende an die Konsole gefesselt. Ich denke, dass hier vor allem der Hauch eines neuartigen Endzeitszenarios gepaart mit Prince of Persia-Sequenzen ein gutes Actionspiel ergeben hat. Weiter so, ich freue mich jetzt schon, auf einen zweiten Teil.


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Das Fazit von: CricketTomcat

CricketTomcat

Ich bin ebenso begeistert von Enslaved! Schon die ersten Screenshots haben mir damals gefallen und ich war wirklich gespannt auf diesen Titel. Jetzt kann ich sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Das Spiel bietet viel Abwechslung und die geniale Story kann total überzeugen. Leider kann man es nicht mit einem Kumpel im Koop spielen, wo es doch schon sehr auf ein kooperatives Spielerlebnis ausgelegt ist. Die Grafik ist wirklich sehr gelungen und man sieht einmal, dass ein Endzeitszenario nicht nur grau und staubig sein muss. Der Soundtrack ist sehr passend zum Spiel und endlich gibt es auch mal wieder etwas Gutes für das deutsche Ohr. Ich kann Enslaved jedem Gamer empfehlen der auf Kletteraction á la Prince of Persia und knallharten Kämpfen steht. Auch jeder, der bisher noch nichts von dem Game erfahren hat, sollte sich Enslaved mal genauer ansehen! Glaubt mir es lohnt sich!


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positiv negativ
  • Geniale Story
  • Schlaue KI-Gefährtin
  • Endzeitszenario mal anders
  • Sehr gute deutsche Synchro
  • Grafisch sehr schön
  • Kein Koop per Splitscreen oder Online
  • Nach dem Durchspielen kaum Wiederspielwert
  • Stimmen der Charaktere oft leiser als Umgebungsgeräusche





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