Errors Of The Human Body
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BEWERTUNG |
08.10.2013 von Beef SupremeSind Axolotl nicht putzige Viecher? Sie sind zwar hässlich wie die Nacht, aber man kann mit ihnen allerlei Schabernack treiben, wie zum Beispiel Gliedmaßen amputieren. Und es macht ihnen nicht einmal was aus - zumindest nicht auf lange Sicht! Bevor mich hier nun Tieraktivisten steinigen wollen, es wächst alles wieder nach. Was wäre, wenn das auch beim Menschen, diesem zerbrechlichen Weichei, funktionieren würde? Dieser Frage geht Errors of the Human Body nach, und... herrje, verbreitet der Streifen dabei eine miese Stimmung...
Offiziell finden die Forschungen nur an Axolotln statt, einer Form von Lurchen, die sich vollständig selbst regenerieren können. Normalerweise dauert dies lang, doch durch das neue Gen wird dieser Prozess enorm beschleunigt. Geoffrey findet jedoch heraus, dass Glatzen-Jarek die Ergebnisse von Rebekka klaut, um sie an lebenden Mäusen zu testen. Nicht so cool, denkt sich Geoffrey, da er Jarek nicht leiden kann und zufälligerweise auch mal mit Rebekka in die Kiste hüpft. Daher lässt er einer von Jareks Mäuse mitgehen und entdeckt, dass das Gen auch an Säugetieren funktioniert. Super Sache eigentlich, hätte besagter Nager nicht an Geoffs Langfingern herumgekaut und das Gen mittels Virus auf ihn übertragen...
Gleich zu Beginn wird klar, dass hier, trotz TU-Dresden, keine alkoholschwangeren Uni-Partys gefeiert werden. Die Stimmung des Films ist durchgehend düster und beklemmend, was auch Geoffs Inneres widerspiegelt. Durch den Tod seines Sohnes gebrochen, jede Nacht von Alpträumen geschüttelt, kratzt er an der immer dünner werdenden Wand in Richtung Wahnsinn. Selbst der eingestreute Gang zur Disco wird hier sehr überzeugend als psychedelischer Horrortrip dargestellt, wo man so nicht dabei sein möchte. Auch die Kulisse ist durchgehend sehr farbarm und depressiv gehalten, was sehr zur dichten Atmosphäre beiträgt.
Die sehr wissenschaftlich gehaltene Handlung wird zwar sehr langsam, aber nie langweilig erzählt und versucht nicht, den Zuschauer mit komplexen Vorgängen zu verwirren. Dennoch braucht der Film einige Zeit, bis er in die Gänge kommt. Nach der ersten halben Stunde weiß man zwar, dass Geoff fertig mit der Welt ist, aber noch nicht so richtig, um was es eigentlich geht. Dass hier trotzdem nicht die Ödnis um sich greift, liegt an Michael Eklund, der durchgehend hervorragend spielt und den Film fast im Alleingang trägt. Denn den Fortlauf der Handlung hätte man etwas beschleunigen können. Freunde schneller Action sind hier also falsch, denn wenn man es nüchtern betrachtet, ist der Großteil des Films Gezicke zwischen Wissenschaftlern, die sich darum streiten, wer denn nun die längere Pipette hat. Dass das eben nicht langweilig ist, liegt an der spärlichen, aber exzellent platzierten Sounduntermalung, die ständig ein bedrohliches Gefühl suggeriert, obwohl eigentlich nichts passiert. Dadurch wirkt sogar die Zellteilung unter dem Mikroskop böse!
Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein ziemlich krasses Ende, dass nicht etwa durch Gewalt besticht - die findet sich hier nur in homöopathischen Mengen - sondern an der geschickt platzierten Wendung, die schon etwas schwer zu verdauen ist.
Auf technischer Seite ist fast alles im grünen Bereich. Das Bild ist klar, kalt und untermalt perfekt die durchgängig miese Laune des Films. Zum Ton wurde schon genug gesagt, nur ist die deutsche Synchronisierung nicht immer lippensynchron, obwohl viele Schauspieler deutsch sind und auch zum Teil deutsch sprechen. Auf der DVD befinden sich neben ein paar Trailern noch ein ziemlich irres Interview mit dem Regisseur und der Originaltrailer. Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH Das Fazit von: Beef Supreme
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