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Escape At Dannemora

Originaltitel: Escape at Dannemora
Genre: Drama • Biographie
Regie: Ben Stiller
Hauptdarsteller: Benicio Del Toro
Laufzeit: DVD (425 Min)
Label: Paramount Home Entertainment
FSK 16

Escape At Dannemora   12.08.2019 von Born2bewild

Filme von Ben Stiller ernten meistens mehr Hohn als Lob. Für die Minserie Escape at Dannemora nimmt er auf dem Regiestuhl Platz. Ob uns der Gefängnisausbruch, der auf einer wahren Begebenheit basiert, überzeugen konnte oder wir lieber Ben Stiller eingesperrt hätten, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Inhalt

 

Tilly Mitchell (Patricia Arquette) sitzt angekettet in einem Büro und wird zu den vergangenen Ereignissen vernommen. Es begann vor einiger Zeit im Januar, als sie als Chefin der Näherei des Hochsicherheitsgefängnisses in Dannemora war. In ihrer Ehe mit Lyle (Eric Lange) war sie nach fünfundzwanzig Jahren nicht mehr sonderlich glücklich und schaute sich nach Abenteuern um. So kam ihr der Mörder David Sweat (Paul Dano) gerade recht. Sie verpflichtete ihn als Vorarbeiter und verbrachte einige sehr vergnügsame Stunden mit ihm im Lager. Doch das Verhältnis der beiden sprach sich in Form von Gerüchten herum. So schöpfte ihr Gatte Verdacht, den sie aber so dominierte, dass er keinen weiteren Gedanken daran verschwendete. Trotzdem verlor sie nach einiger Zeit ihren Vorarbeiter. Ihre Trauer um ihre Affäre dauerte aber nur kurz an, denn wenig später kam der Zellennachbar Richard Matt (Benicio del Toro) ins Spiel. Ihm gelang es schnell, die trauernde und frustrierte Ehefrau um den Finger zu wickeln. Der verurteilte Mörder war berühmtberüchtigt im Gefängnis und erhielt von dem befreundeten Gefängniswärter Gene Palmer (David Morse) allerlei Privilegien. Dennoch zog es ihn und David natürlich in die Freiheit. Also schmiedeten sie einen Plan, wie sie mit Hilfe von Tilly entkommen könnten. Wird es den beiden gelingen zu entkommen?

 

Sofern man diversen Quellen Glauben schenken kann, bewegt sich Escape at Dannemora sehr nah an den Fakten des 2015 tatsächlich stattgefundenen Gefängnisausbruches. Schaut man sich die Fotos der realen Personen an und vergleicht sie mit den Charakteren der Serie, so ist die Ähnlichkeit schon sehr beängstigend. Besonders spektakulär sind aber die Verwandlungen des Ehepaars Mitchell, denn Eric Lange und Patricia Arquette beweisen hier wirklich Mut zur Hässlichkeit. Die sieben Folgen der Miniserie beginnen mit dem Verhör von Tilly zu ihrer Beihilfe und ihrer Affäre mit den Gefangenen und erzählen dann monatsweise die Handlung. Wer allerdings Spannung und Action erwartet ist hier fehl am Platz. Gerade am Anfang plätschert die Handlung nur so vor sich hin und man könnte fast sagen, die Sexszenen, die auch als Werbevideos für die lebenslange Enthaltsamkeit Verwendung finden könnten, sind noch das Highlight. Angeblich ging die Spannung zu Gunsten der Realitätsnähe etwas flöten. Dennoch zieht einen die träge Handlung irgendwie mit. Man möchte doch wissen, wie die beiden Gefangenen entkommen. Als ihre Ausbruchspläne dann präziser werden und sie der Freiheit näherkommen, wird es dann ein wenig spannender. Interessant ist aber vor allem die Darstellung von David Sweat und Richard Matt. David wirkt eher wie ein Milchbubi, von dem man erstmal keine Ahnung hat, warum er überhaupt im Gefängnis sitzt. Richard ist dabei schon eher das Alphatier, dem man den einen oder anderen Mord zutrauen würde. Dennoch sind beides verurteilte Mörder, die fast durchgängig sympathisch auf den Zuschauer wirken und von denen man hofft, dass ihnen der Ausbruch wirklich gelingt und sie schlussendlich gemütlich in den Sonnenuntergang reiten. Dass sie nicht die Guten sind, versucht man in der Mitte der Staffel noch einmal durch einen Rückblick klar zu machen. Das gelingt aber nur bedingt.

 

Details der DVDs

 

Die Bildqualität der drei DVDs ist leider nicht so gut. Schon das Hauptmenü war auf Grund der Unschärfe sehr schwer zu lesen. In den bewegten Bildern fällt das aber zum Glück nicht so sehr ins Gewicht. Die Tonqualität ist für den gebotenen Zweikanalsound in Ordnung. Man hat sogar die vielfältige Auswahl zwischen fünf Sprachen. Abgerundet wird das Ganze durch Extras zur Entstehung des Films und der Geschichte, sowie Audiokommentaren.

 

Bildergalerie von Escape At Dannemora (8 Bilder)

Episodenguide

 

  • Episode 01 - Teil 1
  • Episode 02 - Teil 2
  • Episode 03 - Teil 3
  • Episode 04 - Teil 4
  • Episode 05 - Teil 5
  • Episode 06 - Teil 6
  • Episode 07 - Teil 7.1
  • Episode 08 - Teil 7.2


Cover & Bilder © ...


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Vermutlich ist die Serie sehr nah an der Realität. Das würde erklären, dass sie sich zu Beginn wie ein zäher Kaugummi zieht. Dennoch ist es irgendwie interessant zu sehen, wie der Ausbruch passiert sein soll und wer wie involviert war. Dass die beiden Hauptakteure eigentlich die Bösen sind, ist am Anfang gar nicht zu merken. Erst ab der Mitte der Serie wird versucht, sie durch ihre vergangenen Taten als das zu zeigen, was sie sind: Mörder. Hierbei setzt man auch auf etwas überzogene Dramatik und Brutalität, sodass es eher konstruiert als real wirkt. Das gelingt allerdings nur bedingt, zumindest einer der beiden bleibt bis zum Ende sympathisch. Allerdings wäre es vermutlich auch kontraproduktiv, würde man die gesamte Serie lang darauf hoffen, dass die Hauptdarsteller endlich gefasst oder ausgeschaltet werden. Die Leistung der Darsteller, vor allem von Tilly und Ihrem Mann, ist auf jeden Fall grandios mit Mut zur Hässlichkeit. Zusammenfassend vergebe ich hier, vor allem wegen des zähen Anfangs und der meiner Meinung nach etwas misslungenen Richtigstellung zu den Hauptcharakteren gute 6/10 Punkte.


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