Extremities
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BEWERTUNG |
03.03.2019 von MarSBeim "Prädikat wertvoll" der Deutschen Film- und Medienbewertung denken wohl die meisten zunächst an Filme für Kinder und Jugendliche. Doch weit gefehlt, denn auch deutlich erwachsenere Filme landen hier auf dem Prüfstand, wie beispielsweise der Thriller Extremities - Bis zur äußersten Grenze aus dem Jahr 1986. Der erschien nun von Koch Films erstmals auf dem HD-Medium...
Inhalt
Auf dem Heimweg von ihrer Arbeit in einem Museum wird die attraktive Marjorie (Farrah Fawcett) eines Nachts überfallen und sexuell bedrängt. Gerade noch kann sie ihrem Angreifer entkommen und damit die versuchte Vergewaltigung verhindern, doch auf Grund der gelungenen Flucht und fehlender Zeugen sind der Polizei die Hände gebunden. Marjorie lebt fortan in ständiger Angst, eine Angst, die auch ihre beiden Mitbewohnerinnen ihr kaum nehmen können, da der Angreifer bei seiner Tat ihren Ausweis, und damit auch ihre Adresse erbeuten konnte. Bereits kurze Zeit darauf steht ihr Peiniger tatsächlich vor ihrer Tür und versucht, erneut sein Spiel mit der verängstigten Frau zu spielen, doch Marjorie kann ihn überwältigen und fesseln. Nun ist sie an der Reihe, den Spieß umzudrehen...
Extremities basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück des Autors William Mastrosimone, der auch beim Film für das Drehbuch zuständig war. Interessanterweise spielte Farrah Fawcett auch im Theaterstück die Rolle der Marjorie, und war deshalb absolut perfekt für diese Rolle in der filmischen Adaption.
Zunächst einmal verläuft Extremities - Bis zur äußersten Grenze wie ein klassischer Rape-and-Revenge Streifen, bei dem das Opfer entkommen kann und sich schließlich für das rächt, was ihm angetan wurde. Soweit so gut, doch es wäre ein fataler Fehler, den Film auf diesen Bestandteil zu reduzieren, denn dieser Part nimmt lediglich die erste Filmhälfte in Anspruch, wobei in dieser Zeit auch Elemente des Home-Invasion Thrillers aufgegriffen werden. Zunächst stehen also alle Zeichen auf atmosphärischer, stets bedrohlicher Psychokost, die dank hervorragender Inszenierung durch Mark und Bein geht und ein extrem unwohles Gefühl beim Zuschauer produziert. In dieser ersten Filmhälfte steht deutlich James Russo als brutaler Psychopath im Vordergrund, was durch zahlreiche Kamerafahrten aus der Ich-Perspektive noch verstärkt wird. Russo überzeugt hierbei auf ganzer Linie durch seine beängstigende Performance, die auf Grund ihrer kompromisslosen Härte noch lange nachwirkt. Was dann im Folgenden jedoch auf den Zuschauer einwirkt, ist ein intensives, extrem packendes Kammerspiel, das weniger auf explizit ausgeführte Brutalität, sondern vielmehr auf die ethische Komponente Bezug nimmt und dabei den Fokus komplett auf das einstige Opfer und ihre Gewissenskonflikte legt. Ab diesem Zeitpunkt weiß schließlich Farrah Fawcett zu glänzen, die nicht nur zeigt, dass sie die Rolle absolut beherrscht, sondern auch in der Filmvariante unglaublich stark und authentisch agieren kann.
Details der Blu-ray
Abgesehen vom stetigen, jedoch nur manchmal etwas stärker ausgeprägten Filmkorn ist das Bild der Blu-ray wirklich hervorragend. Das Bild ist sehr scharf und detailreich, während das kräftige Kontrastverhältnis gemeinsam mit der natürlichen Farbgestaltung für einen ansprechenden Look sorgt. Im technischen Bereich der Blu-ray merkt man dem Film sein Alter kaum an. Die Tonspur ist altersbedingt auf den vorderen Boxenbereich beschränkt und weist dadurch kaum Dynamik, geschweige denn Räumlichkeit auf. Dennoch ist der Ton, nicht zuletzt auf Grund der ohnehin eher dialogorientierten Inszenierung, angenehm abgemischt sowie stets klar und verständlich. Das Fazit von: MarS
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