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From the Abyss

Publisher: Nobilis
Entwicklerstudio: Sonic Powered
Genre: Rollenspiel
Sub-Genre: Action-Rollenspiel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 08.07.2010
USK 6

From the Abyss   09.09.2010 von Maninger

Es gibt viele Klischees in der Videospielbranche. Eine Holde Maid bittet uns einen mächtigen Dämon zu besiegen. Wir spielen einen kleinen Jüngling und reiten aus, um zu einem wahren Helden heranzuwachsen. Ja natürlich haben wir das alle schon gefühlte 10tausend Mal gespielt. Ob es sich trotzdem lohnt diese Geschichte ein weiteres Mal zu erleben, erfahrt ihr hier...

Die Story:

Vor mehreren Hunderten von Jahren versetzte ein mächtiger Dämon die Welt in Angst und Schrecken. Dieser Bösewicht war geradezu unbesiegbar, deshalb hatten die Menschen nur eine Möglichkeit ihn für immer los zu werden: Sie sperrten ihn in eine andere Dimension und erbauten eine Stadt um die Dimensionspforte für immer zu verteidigen. Das Problem war gelöst, die Menschen konnten sich wieder an ihrem Leben erfreuen. Jedoch wurde eines Tages das Siegel von einem Unbekannten zerstört, die Dämonen kamen wieder in Scharen aus dem Portal und greifen immer häufiger an. Das ist der Moment in dem Helden geboren werden.

Die Geschichte beginnt in dem kleinen Königreich Rubenhaut. Genauer gesagt im Thronsaal des Schlosses, in dem wir von der liebreizenden Königin einen Auftrag erhalten. Wir sollen die Invasion der Dämonen, die ihr Königreich immer wieder angreifen, zerschlagen. Welche Rolle wir dabei spielen wird leider relativ vernachlässigt. Mit höchster Wahrscheinlichkeit wurden wir, nachdem alle Ritter der Stadt besiegt wurden, einfach in einem riesigen DSDS-ähnlichem Casting gesucht und gefunden. Deshalb machen wir uns auf, als bestens trainierter Kampfanfänger, die Invasion der Dämonen zurückzuschlagen. Leider muss ich schon hier sagen, dass im ganzen Spiel die Geschichte einfach nicht wirklich zünden will. Es bleiben einfach viel zu  viele Fragen unbeantwortet und die langsame erzählweiße stärkt diesen Eindruck auch noch.

Das Gameplay:

Im Hauptmenu des Spiels klicken wir uns kurz durch die Geschäfte, das Tutorial oder sprechen auf dem Marktplatz mit unterschiedlichen Leuten, aber der Unterpunkt, der es uns besonders antut, ist das Abyss-Loch. Dieses ist das Dimensionsportal und wird und in jedem neuen Level in die unterschiedlichsten Gebiete bringen. Vor dem Portal weist uns eine blonde Schönheit in die ersten Schritte ein, versorgt uns mit Heiltränken und schickt uns dann, nach ihrer Meinung, in unseren sicheren Tod. Im ersten Gebiet sind wir auf einer offenen Wiesenlandschaft, im weiteren Spielverlauf werden wir noch auf Höhlen, Lava-Landschaften und noch so einiges mehr stoßen. Leider sind alle Gebiete doch sehr detailarm geraten und können nicht wirklich überzeugen.

Doch genau auf eine der großen Stärken dieses Titels stoßen wir genau hier. Es geht um die Kämpfe, die Monster und das ganze drum herum. Die Monster wirken alle sehr liebevoll gestaltet und wissen vom ersten Moment an zu überzeugen. Sie verwenden verschiedene Angriffsmuster und sind so auch zu jeder Zeit des Spiels herausfordernde Gegner. Vor allem die Funktion „Spezialattacken“ von Gegner zu rauben, gefiel mir sehr gut. Durch einen Zauberangriff werden die speziellen Fertigkeiten von Monster geklaut und können nun von einem selber zu jeder Zeit benutzt werden. Auch die Charakterentwicklung wirkt sehr verständlich. Ihr könnt euren Charakter rollenspieltypisch nach jedem Levelaufstieg in mehreren seiner Attributwerte verbessern. Dabei könnt ihr frei zwischen Angriffstärke, Verteidigung, Magie, Magieverteidigung, Geschwindigkeit oder Glück wählen. Sehr gut ist auch, dass sich ein neuer Level deutlich aufs Spielen auswirkt. Monster die vorher zu stark waren lassen sich nun doch besiegen und andere Monster lassen sich leichter einfangen. Das eröffnet einem auch eine gewisse Freiheit wie man das Spiel spielen möchte. Gestärkt wird dieses Gefühl durch die verschiedenen Waffen die man ausrüsten kann. So kann man sich entscheiden ob man sich mit einem Zauberstab und vielen Magiepunkten lieber als Magier durch die Monsterhorden schlagen möchte oder ob man viel Wert auf einen hohen Angriffswert und ein starkes Schwert legt.

 

Hat man sich also bis ans Ende einer Dimension gekämpft, dann werden wir Zeuge eines gewaltigen Endbosses. Diese bildschirmfüllenden Monster sind sehr schön animiert und wirken immer leicht beängstigend. Doch wenn ihr bis jetzt noch keine Blockfunktion vermisst habt, dann wird sie euch spätestens hier schmerzhaft abgehen. Die Monster haben oft so große Waffen, dass ein Ausweichen schier unmöglich ist. Ohne Blockfunktion bleibt da einem oftmals nur die Möglichkeit, so lange sein Level zu erhöhen, bis euch die Schläge nicht wirklich etwas ausmachen. Schade, denn hier wurde eindeutig taktische Möglichkeiten verschenkt.

 

Nachdem wir aber diesen Endboss besiegt haben, kehren wir wieder an unseren Hauptbildschirm zurück. Hier können wir dann speichern, im Waffenladen neue Waffen und Rüstungen kaufen, Objekte verkaufen und uns im Schloss einen neuen Auftrag holen. Das war auch das ganze Spiel. Im Schloss einen Auftrag besorgen, welcher immer lautet: In einer neuen Dimension den stärksten Dämonen zu suchen, diesen dann zu besiegen und wieder einen neuen Auftrag anzunehmen – Etwas Abwechslung hätte hier sicherlich gut getan.

 

Von der Technik wäre sicherlich auch einiges mehr möglich gewesen. Können anfangs noch die schönen Standbilder überzeugen, so wirken die verschiedenen Dungeons doch sehr objektarm und nicht sonderlich ansprechend. Die Abschnitte wiederholen sich ständig und wirken irgendwie unfertig. Auch die Musik wirkt sehr penetrant und passt nicht wirklich zu dem ganzen Setting des Spiels.


Das Fazit von: Maninger

Maninger

Eigentlich trifft das Wort „Zweckmäßig“ bei diesem Spiel ziemlich gut zu. Sowohl die Geschichte um das ganze Spielgeschehen als auch die Grafik und der Sound wirken einfach unfertig. Das Kampfsystem dagegen ist sehr gelungen bis auf eine fehlende Blockfunktion und die verschiedenen Möglichkeiten in der Charakterentwicklung sorgen für  viel  Spielspaß. Dazu passend ist auch das geniale Monsterdesign, das mich sofort überzeugt hat. Man sollte sicherlich nicht bedenkenlos zugreifen, denn vor allem das schnell monoton wirkende Aufgabenmuster bremst einen doch sehr ein. Wer aber nur einen kleinen Dungeon-Prügler für unterwegs sucht und am meisten Augenmerk auf das Kampfsystem legt,  der kann hier bedenkenlos zugreifen.


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positiv negativ
  • Hübsches Monsterdesign
  • Bildschirmfüllende Endbosse
  • Diebstahl von Monsterfertigkeiten
  • Verschiedene Waffen
  • Langweilige Story
  • Detailarme Umgebungsgrafik
  • Nerviges Speichersystem
  • Hoher Schwierigkeitsgrad





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