Gans sicher?

Gans sicher?

Genre: Quiz-Spiel • Partyspiel
Autor: Rodrigo Rego
Illustrator: Gjermund Bohne, Luis Francisco, Diego Sá
Spieleverlag: Alion – by Dr Ø, Kosmos
Empfohlenes Alter: 14+ Jahre
Spieldauer: 15 Minuten

Gans sicher?   14.10.2025 von 2-PL4Y3R5

Bist du eine dumme Gans? Wir halten die Einleitung kurz: Gans sicher? wird es dir verraten.

 

Das Material und die Vorbereitung

 

In den europäischen Versionen wurde dieses Spiel umbenannt und mit einem anderen Cover versehen. Aus „How Dare You?“ im Original wurde „Gans sicher?“ und die komischen Fratzen des Covers wichen einer Gans. Das Ganze (no pun intended) sieht tatsächlich auch ansprechender aus.

Was gibt es in der Spieleschachtel zu entdecken? Karten. Nur Karten. Und natürlich die Regel. Aber die Spielschachtel dient gleichzeitig auch als funktionaler Kartenhalter während der Partie. Eine nette Sache.

Nun zur Spielvorbereitung. Die 60 Triviakarten werden gut gemischt als Nachziehstapel mit den Fragen nach oben zeigend in die Spielschachtel gelegt. Fertig. Es gibt aber auch noch zwei Profi-Varianten; für eine davon – Gans mutig! – werden zusätzlich die 10 Dopplerkarten in die Tischmitte gelegt.

 

Das Spielziel

 

In „Gans sicher?“ gibt es keinen Sieger. Nur einen Verlierer. Gans sicher? verliert derjenige Spieler, der am Spielende die meisten dummen Gänse gesammelt hat. Jede Triviakarte zeigt ca. 2 bis 6 Gänseköpfe. Diese Triviakarten erhält man, wenn man sich verschätzt. Dann war man wohl eine dumme Gans.

 

Der Spielablauf

 

Gans sicher? wird über mehrere Runden gespielt, in denen Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe sind. Der Startspieler einer Runde zieht eine Triviakarte, wählt zufällig eine der sechs Fragen und liest sie vor. Jede Frage kann mit einer Zahl beantwortet werden; es handelt sich um Schätzfragen. Und der Startspieler gibt die erste Schätzung ab.

 

Hat der Startspieler seine Schätzung abgegeben, ist der nächste an der Reihe. Er hat nun zwei Möglichkeiten: entweder selbst eine Schätzung abgeben, die dann aber höher sein muss als die Schätzung des vorherigen Spielers. Oder die Schätzung des vorherigen Spielers anzweifeln, wenn man glaubt, die Schätzung war zu hoch.

 

Wenn jemand anzweifelt, wird die Triviakarte umgedreht, um die korrekte Antwort zu überprüfen. Wurde zurecht angezweifelt, erhält der vorherige Spieler, der zu hoch geschätzt hat, die Triviakarte mit den dummen Gänsen darauf. War stattdessen die angezweifelte Antwort niedriger oder genauso hoch wie die korrekte Antwort, muss der Zweifelnde die Triviakarte nehmen. Der Zweifler startet in beiden Fällen die nächste Runde und zieht eine neue Triviakarte.

 

Das Spiel endet nach 10 Runden, oder wenn eine Person richtig viele Triviakarten gesammelt hat, abhängig von der Spielerzahl, auch früher.

 

Profi-Varianten

 

Zum einen wäre da „Gans und gar!“. In dieser Variante dürfen angezweifelte die Anzweiflung anzweifeln. Zu viele Zweifel? Nochmal konkret: Auf die Frage „Gans sicher?“ antworten die angezweifelten dann „Gans und gar!“. Der Zweifler darf die Anzweiflung dann zurückziehen oder dabei bleiben. Bleibt er bei der Anzweiflung, muss der Spieler, der falsch liegt zwei statt nur einer Triviakarte als Strafe nehmen. Mit „Gans und gar!“ steht also mehr auf dem Spiel.

 

Und zuletzt gibt es noch „Gans mutig!“. Diese Variante fördert das Risiko. Wenn man eine mindestens doppelt so hohe Schätzung abgibt wie der vorherige Spieler, darf man sich eine Doppler-Karte aus der Tischmitte nehmen. Für jede Doppler-Karte darf man am Spielende eine dumme Gans abziehen.

 

 

Bildergalerie von Gans sicher? (4 Bilder)

Spielmaterial

 

  • 60 Triviakarten (mit je 6 Fragen)
  • 10 Doppler-Karten (für die Profi-Variante)
  • 1 Regel


Cover & Bilder © Cover: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: 2-PL4Y3R5

2-PL4Y3R5

Spielspaß: Gans sicher? kam in unterschiedlichen Gruppen erwartungsgemäß auch unterschiedlich gut an. Es hat sicher seine Zielgruppe. Wer Quiz Spiele oder Schätz-Spiele mag, der ist mit Gans sicher? sicher gut bedient. Die sechs Fragen auf jeder Karte sind immer einer bestimmten Frage-Kategorie wie z.B. „Männer“ oder „Japan“ zugeordnet. Und neben den „korrekten“ Antworten finden sich auch zusätzliche Fun Facts auf den Kartenrückseiten, die Quiz-Spielern sicher Freude bereiten.

Gans sicher? eignet sich unserer Meinung nach aber auch hervorragend als Partyspiel. Wir sind zwar schon aus dem Alter raus, können es uns aber gut als Trinkspiel vorstellen. Dann aber die Spieldauer auf maximal 15 Minuten begrenzen. Denn es wird sicher häufig nachgeschenkt werden müssen.

Richtig Spaß hat uns persönlich Gans sicher? übrigens erst gemacht, als wir beide Profi-Varianten ins Spiel integrierten, sowie eine kleine Hausregel, die wir im nächsten Abschnitt erklären. Die Profi-Varianten sind alles andere als Profi und sollten unserer Meinung nach auch gleichzeitig und direkt von Anfang an in die Partien integriert werden.

 

Balancing/Glücksfaktor: Laut Regel sollte eigentlich niemand die Antworten auf die Fragen „wissen“, weshalb es sich ja auch um ein Schätzspiel handelt. Die Fragen erlauben aber auch selten komplexere logische Überlegungen, mit deren Hilfe man besser schätzen könnte. Logik und Strategie gibt es also weniger. Kann man also von Glück reden, wenn man richtig schätzt? Vielleicht, zumindest zum Teil.

An dieser Stelle wollen wir aber auf einen wichtigeren Punkt hinweisen: So waren für uns zu viele Fragen dabei, die man leicht ‚wissen‘ kann, die falsch formuliert sind oder deren vorgegebene Antwort falsch ist. Drei Beispiele, und wer keine Spoiler mag, der liest hier nicht weiter:

Beispiel 1: einmal wird nach der Anzahl an Grifflöchern einer Querflöte gefragt. Querflöten haben keine Grifflöcher, sondern Klappenlöcher. Man könnte auf die Idee kommen 0 zu antworten.

Beispiel 2: eine weitere Frage hat die Höchstgeschwindigkeit des Straußes zum Thema. Die Antwort wird mit 90 km/h angegeben; tatsächlich liegt diese bei 70 km/h.

Beispiel 3: eine dritte Frage handelt vom Alter des ältesten Präsentidenten. Zum Geburtsdatum der angegebenen Person gibt es allerdings unterschiedliche Quellen, sodass das Alter in der angegeben Antwort nicht beweisbar ist.

Heutzutage lassen sich solche Sachverhalte mittels Künstlicher Intelligenz und anschließendem Fakten-Check sehr schnell überprüfen. Wir finden es schade, zumal das Spiel eben nur aus diesen Fragen und Antworten besteht. Aber vielleicht sollte man das Ganze einfach nicht zu ernst nehmen. Wir taten es jedenfalls nicht, und haben konsequenterweise jedem Spieler ein Veto-Recht gegeben, das er einlösen kann, wenn er eine dumme Gans bekäme, aber die korrekte Antwort anzweifelt. Sollten die Zweifel berechtigt gewesen sein, wird die dumme Gans abgewehrt und kommt auf einen separaten Stapel für den Autor (oder das Redaktionsteam, den Übersetzer oder wer auch immer für diesen faux pas verantwortlich war). So hat das Ganze (no pun intended) dann wieder Spaß gemacht!

 

Komplexität/Regeln: Die Regel ist ein doppelseitig bedrucktes, zusammengefaltetes Blatt, dass aufgefaltet nicht einmal die Größe DIN A4 hat. Die gesamten Regeln lassen sich mit etwas Übung sicher in einem einzigen Satz formulieren. Hier gibt es keine Ausreden!

Jetzt haben wir uns selbst herausgefordert. Die Regel in einem Satz: Bei "Gans sicher?" schätzen die Spieler reihum Zahlen zu Triviafragen, wobei jede Schätzung höher sein muss als die vorherige, bis jemand die letzte Schätzung anzweifelt, und wer sich dabei verschätzt (entweder durch eine zu hohe Antwort oder durch eine falsche Anzweiflung) erhält eine Karte mit "dummen Gänsen", wobei die Person mit den meisten dieser Gänseköpfe am Ende verliert.

 

Spielerinteraktion/Spieleranzahl: Gans sicher? lässt sich zwar bereits ab 2 Personen spielen, aber richtig Spaß macht es erst in größeren Gruppen. Auf der Schachtel ist angegeben, dass bis zu 10 Personen an einer Partie teilnehmen können. Irgendwann wartet man dann aber doch zu lange, um selbst wieder dranzukommen. Gruppen von 4-6 Personen sind sicher ideal.

An dieser Stelle ist die Profi-Variante „Gans und gar!“ zu erwähnen, welche für eine erhöhte Spielerinteraktion sorgt. Mit „Gans und gar!“ darf der Schätzende dem Zweifelnden klar machen, dass er sich sehr sicher ist mit seiner Schätzung. Bleibt der Zweifler bei seinen Zweifeln, erhält derjenige, der falsch liegt, zwei statt nur eine Strafkarte. Dies erlaubt in manchen Situationen auch ein interessantes bluff-Spiel.

 

Spieldauer: Auf der Schachtel steht 15 Minuten. Aber im Prinzip lässt sich die Spieldauer je nach Stimmung anpassen, indem man eben mehr oder weniger Runden spielt. Offiziell zählen alle Spieler nach 10 Runden die dummen Gänse, also nachdem 10 Fragen abgehandelt wurden. Ist ein Spieler besonders dumm, und hat eine bestimmte Anzahl an Triviakarten gesammelt, bevor die zehnte Runde losgeht, endet das Spiel vorzeitig.

 

Wiederspielbarkeit: Insgesamt gibt es 60 Karten mit jeweils 6 Fragen, also 360 Fragen. Nach drei bis vier Partys hat man die schnell durch. Kennt man nur einen Teil der Fragen und Antworten, bedeutet das auch, dass man einen unverkennbaren Vorteil hat, wenn sich eine dieser Fragen wiederholt. Man spielt also am besten alle Fragen in derselben Gruppe. Leider ist die Wiederspielbarkeit damit relativ niedrig. Auf der anderen Seite bieten die 360 Fragen ausreichend Potential für einige Partien und man muss natürlich auch berücksichtigen, dass es sich um ein kleines Kartenspiel für einen UVP von 13 EUR handelt. Also dann doch nicht zu viel darüber nachdenken, wie oft man das auf den Tisch bringen kann; Sollte das Spiel auch nur einen einzigen Abend lang Spielspaß bringen, war das Geld schon gut angelegt.

Im Übrigen gibt es auch zwei Profi-Varianten. Sie führen wie beschrieben zwei weitere kleine Regeln ein. Wir würden gar nicht ohne diese spielen wollen, sodass sich durch diese „Varianten“ auch kein Pluspunkt für den Wiederspielwert ergibt. Zudem kann man schließlich schlecht alle Karten mit der Standard-Regel spielen und danach zu den Profi-Varianten wechseln. Die Fragen kennt man dann ja schon.


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