Girlhouse - Töte, was Du nicht kriegen kannst!
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BEWERTUNG |
30.06.2015 von Mario von CzapiewskiIm Spektrum der letzten Monate machten sich besonders Slasherfilme immer rarer. Während Exorzismusfilme, Geisterfilme, Zombiefilme oder auch Tierhorror weiterhin boomt, hat sich der gemeine Slasherfilm etwas in den Hintergrund verzogen. Mit Girlhouse erscheint nun ein neuer brachialer Slasherfilm, der jedoch inhaltlich in vielerlei Hinsicht fragwürdig ist ...
Das Girlhouse ist ein großes, teures Anwesen in dem eine Reihe junger, attraktiver Damen 24 Stunden pro Tag mit Kameras beobachtet werden. Sie strippen, sie duschen, sie vögeln – alles übertragen auf einer eigens ins Leben gerufenen Pornoseite, auf welcher User aktiv mit den Damen kommunizieren können. Die junge Kylie (Ali Cobrin) glaubt dort mit ihren Vorzügen schnelles und sicheres Geld machen zu können. Doch als sie an den User „loverboy“ gerät, verwandelt sich das Haus in eine Todeszone.
Selbstverständlich sollte man bei Horrorfilmen bzw. bei Slasherfilmen keine besonders logische oder nachvollziehbare Handlung erwarten, doch was Girlhouse in den 100 Minuten Laufzeit abfeiert, kann nur innerhalb eines Raumes mit sehr, sehr wenig Sauerstoff geschrieben worden sein. Girlhouse gewinnt schon in den ersten Minuten den Preis für die dümmsten Dialoge, die unglaubwürdigste und unlogischste Geschichte sowie den spannungsfreisten Handlungsbogen der letzten 10 Jahren. Es wird sich munter bei diversen Genrevertretern wie Rob Zombie’s Halloween, Halloween: Resurrection, Quarantäne und ähnlichen bedient, teilweise sogar ganze Szenen dreist kopiert. Doch das größte Problem des Films ist, dass man den Killer bereits nach den ersten Minuten maskenlos sieht und man seine Motivation sofort erklärt bekommt. Warum der Killer dann später eine Maske trägt? Nun ja ... „Ein Killer in einem Slasherfilm muss doch eine Maske tragen!“ – werden sich die Macher gesagt haben. Whatever!
Doch wer jetzt glaubt, der Film wäre ungenießbar, der irrt. Denn so unfassbar dämlich die Handlung und die Charaktere sind, schafft es der Film mit den zwei einfachsten Mitteln den geneigten Slasherfan bei Stange zu halten – Sex und Gewalt. Während die strunz doofe Handlung in der ersten Hälfte vor sich hinplätschert werden im Minutentakt Freizügigkeiten und Softsex-Szenen eingestreut, die immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Tritt der Killer dann in der zweiten Hälfte des Films als Frauenschlächter in Aktion, wenden sich die Schauwerte fast ausschließlich brachialer Gewalt zu, die an manchen Stellen wirklich nicht ohne sind. Dass der Film in dieser Form tatsächlich ungeschnitten in Deutschland das Licht der Welt erblickte, ist beeindruckend und erfreulich.
Technisch ist der Film erstaunlich hochwertig inszeniert und bietet an vielen Stellen beinahe Kinoniveau. Die Ausleuchtung ist hervorragend, die Splatterszenen handgemacht und die Schauspieler allesamt solide und attraktiv. Ein Film, den man nur im Trashmodus genießen kann, der dann aber ein unfassbar hohes Unterhaltungspotenzial eröffnet.
Die Blu-ray-Veröffentlichung bietet ein sehr schönes Bild und eine schwankende Synchronisation. Während die Hauptfiguren mit sehr hochwertigen Sprechern besetzt wurden, sind viele Nebenfiguren leider nicht besonders gut synchronisiert. Dennoch gibt es auch den Originalton, sowie einige Trailer zu genießen. Besonderes Bonusmaterial gibt es ansonsten leider nicht. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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