Hatchet III
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BEWERTUNG |
13.11.2013 von Beef SupremeDrei Jahre, nachdem Hatchet II das Dunkel des Sumpfs erblickte, hat sich Adam Green nun entschlossen, die Trilogie um den Bayou-Schlächter Victor Crowley zu einem blutigen Ende zu bringen. Gar kein leichtes Unterfangen, wenn man sich an die letzte Szene aus Hatchet II zurückerinnert. Denn dort wurde dem entstellten Hobbymetzger frontal der Schädel von einer Ladung Schrot zerfetzt. Ist aber alles kein Problem, denn …
… Hatchet III macht genau da weiter, wo sein Vorgänger geschlossen hat. Eine hübsche Nahaufnahme von Crowleys explodierendem Schädel eröffnet das Schlachtfest. Und als ob ein riesiges drittes Nasenloch nicht ausreichen würde - tut es nämlich nicht - stolpert der arme Bursche noch in eine Kettensäge, die sich durch seinen gesamten Körper frisst und somit zwei saftige Schweine … äh Crowleyhälften hinterlässt. Marybeth, einzige Überlebende des Massakers aus Teil 2 schleppt sich mitsamt Crowley-Skalp in das Polizeirevier ihres Vertrauens. Dort wird sie zunächst etwas scheel beäugt, so ganz blutüberströmt und dennoch unverletzt. Nach kurzem Disput schickt der skeptische Sheriff Fowler einen ganzen Stall voll Kriminalbiologen und Deputies zum Tatort zum lustigen Leichensammeln.
Derweil schleicht sich Reporterin Amanda in Marybeths Zelle und will die gute Frau über ihre Erlebnisse ausquetschen, da sie auch an den Geist von Victor glaubt und nebenbei eröffnet, dass der Gute so ziemlich unsterblich ist. In der Zwischenzeit steht Herr Crowley zu Amandas Wort und schlachtet kräftig die Polizeitruppe ab, denn, gerade von den Toten zurückgekehrt, hat man ja sonst nichts zu tun. Jetzt braucht man nur noch einen Vorwand, um der hübschen Marybeth noch etwas Screentime zu verschaffen. Und so kommt es, dass nur sie in Verbindung mit Victor Crowleys Vater imstande ist, das Blutbad, hoffentlich nicht zu früh, zu beenden. Während in der sicheren Zelle noch ausdauernd diskutiert wird, mordet Spaßkanone Victor kräftig, kreativ und fröhlich weiter, denn zum Glück ist noch ein Haufen frischer SWAT-Truppen angerückt.
Doch wen kümmert das? Hatchet III transportiert den trashigen Charme der 90er-Splatter erfolgreich in die heutige Zeit und ist angesichts der ganzen weichgespülten Mainstreamstreifen wahres Balsam für die gepeinigte Splatterseele. Nach Evil Dead endlich mal wieder kompromisslose, vollkommen überzogene Gewalt. Aber Obacht geben: Wie nicht anders zu erwarten, ist der Film nicht ganz unbeschadet durch die Prüfstelle gekommen. Die deutsche Version ist um etwa 2 Minuten geschnitten.
Bei den ganzen Kanistern Blut sieht man dem Film aber an, dass nicht ganz so viel Bares zur Verfügung stand. Es ist den Machern hoch anzurechnen, dass sie auf diesen ganzen CGI-Pfusch verzichtet und noch ordentlich den Bluteimer geschwenkt haben. Dennoch, gerade bei den Nahaufnahmen gespaltener Köpfe, erkennt man deutlich die finanziellen Engpässe. Doch keine Furcht, es wurde nicht am Blut gespart und auch das Gedärm macht einen überzeugenden Eindruck. Hervorzuheben, auch als Anregung für das bevorstehende Weihnachtsfest, ist die hübsche Baumdeko aus der neu eingetroffenen Crowley-Kollektion: Frisch entnommener Hoden. Mal was anderes, als die ewig gleichen Christbaumkugeln.
Ansonsten bietet der Film auf jeder Ebene genug Kompetenz, um das Splatterfest nicht zu trüben. Das Bild ist nicht das schärfste, aber dafür nur ganz dezent verrauscht. Der Ton jedoch ist etwas seltsam abgemischt. So klingt die 9-mm-Glock eher wie die Dirty Harry Gedächtnis-44er und eine Pumpgun im Vergleich dazu viel zu dünn. Auch die Lautstärke-Abmischung haut nicht immer richtig hin, manchmal ist die Sprache viel zu leise und die Geräusche zu laut, doch im Großen und Ganzen noch verschmerzbar. Und wenn man will, darf man sogar der deutschen Synchro folgen, denn diese ist, für einen Film in dieser Budget-Klasse, erstaunlich gut gelungen. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: Beef Supreme
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