Horizon - Eine amerikanische Saga

Horizon - Eine amerikanische Saga

Originaltitel: Horizon - An American Saga
Genre: Western
Regie: Kevin Costner
Hauptdarsteller: Kevin Costner • Sam Worthington • Sienna Miller
Laufzeit: DVD (174 Min) • BD (181 Min)
Label: TOBIS
FSK 12

Horizon - Eine amerikanische Saga   27.11.2024 von LorD Avenger

Kevin Costners Herzensprojekt, dessen Entwicklung bereits 1988 begann und das mindestens 4 Filme überspannen soll, gibt sein Debüt...


Inhalt

 

Dem Traum eines neuen, besseren Lebens folgend, reisen zahlreiche Europäer nach Amerika. Ihr Ziel: Horizon! Eine Siedlung, die von Flyern und Verkäufern als das Paradies angepriesen wird - was beide allerdings verheimlichen: Das Land gehört den Indianern und ist viel zu weit weg vom nächsten Army-Stützpunkt, um auf deren Schutz bauen zu können. Das merken die ersten Siedler sehr schnell und auch all die mutigen Träumer, die nach ihnen kommen - denn unter den Indianern gibt es tollkühne, junge Männer, die diesen Raub nicht ungestraft geschehen lassen.

 

Die amerikanische Saga präsentiert sich mit einem Ensemble-Cast, wie man so schön sagt, d.h. dass sich die Geschichte nicht nur um eine Hauptfigur dreht, sondern gleich um mehrere. So haben wir zum einen die Horizon-Siedler und die ihnen feindlich gesonnenen Apachen aus den Bergen, wir haben die Soldaten der US-Armee, eine finstere, einflussreiche Familie aus dem Norden und Hayes Ellison (Kevin Costner), der in einen schwerwiegenden Konflikt gerät, mit dem er eigentlich nichts zu tun haben wollte. Und all diese Gruppierungen untergliedern sich noch in weitere, kleinere Geschichten von verschiedenen Charakteren, die sich im Laufe der Zeit auch zunehmend miteinander vermischen. Eigentlich die perfekte Grundlage für eine Serie, aber mit Costner in einer der Hauptrollen, im Regie- und Produktionsstuhl und am Drehbuch sickert natürlich deutlich das Filme-Machen der alten Schule durch, das auf die Leinwand gebracht werden möchte. Die Priorisierung hat er schließlich auch deutlich gemacht als er die Serie Yellowstone vor ihrer letzten Staffel verlassen musste, weil Horizon ihm wichtiger war - ein Projekt, in das er annähernd 40 Millionen Dollar seines eigenen Geldes investiert hat.

 

Der Plan war es eigentlich die vier Teile der Saga in 4-6 monatigen Abständen zu veröffentlichen, was mit einer deutschen Veröffentlichung im kommenden April nicht ganz aufgeht, aber da die Dreharbeiten am dritten Teil bereits begonnen haben, kann man guter Dinge sein, dass nicht zu weit davon abgewichen wird.

 

Abgesehen von Kevin Costner laufen uns jede Menge bekannter Gesichter über den Weg - Luke Wilson macht sich ebenso gut als Cowboy, wie Sam Worthington (Avatar) als Army-Lieutenant oder Sienna Miller als toughe, frische Witwe. Will Patton (Falling Skies) und Jeff Fahey (LOST) bringen den Cowboy-Look schon von Haus aus mit, aber auch die anderen Darsteller, gerade auch aus den Indianer-Reihen, machen eine verdammt gute Figur, die Costner selbst gehörig in den Schatten stellt.

 

Bildergalerie von Horizon - Eine amerikanische Saga (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Horizon wurde für die Leinwand gedreht und das sieht man - absolute, landschaftliche Bildgewalt mit gestochen scharfen Aufnahmen. Auch besonders schön: Alles echt! Man merkt endlich mal wieder, wie erfrischend es ist, wenn kein Greenscreen oder Computeranimationen genutzt werden. Die Blu-ray enthält die deutsche Synchronfassung sowie das englische Original, enttäuscht allerdings sehr im Bonusmaterial. Abgesehen von zwei Trailern, einer Bildergalerie und einem kurzen Making Of, das aber bereits als Werbemittel für die Kinoveröffentlichung genutzt wurde, bekommen wir nichts zu sehen. Und gerade dieser rohen Filmkunst der alten Schule über die Schultern schauen zu können, wäre doch ebenso interessant gewesen, wie den über 30 Jahre langen Weg zu beschreiben, der zur Produktion der Saga geführt hat.



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Es fällt schwer Horizon mit seinem ersten Kapitel zu bewerten, denn wer die zugegeben kurzweiligen 181 Minuten Film beendet, wird mit einer mehrminütigen Montage-Vorschau auf Kapitel 2 und einem offenen Ende belohnt. Keine der zahlreichen begonnenen Geschichten wird abgeschlossen und entsprechend hat man leider auch einfach das Gefühl, dass der Film nichts erreicht hat (außer die Charaktere zu etablieren). Das hinterlässt eine gewisse Unzufriedenheit, aber anders als beim Ende einer Serienstaffel z.B., die mit einem schockierenden Cliffhanger endet, bietet einem das Ende von Kapitel 1 der Amerikanischen Saga gar nicht so viel, das einen auf den Nachfolger und dessen beide Nachfolger brennen lässt. Nichts desto trotz hat der Film allein mit seiner Bildgewalt und dem gut gespielten, breit gefächerten Cast gepunktet, der in meinen Augen aber gerade für den Wilden Westen deutllich diverser und "schmutziger" ausfallen müsste. Die Vorschau zu Kapitel 2 verspricht etwas mehr Fahrt aufzunehmen und gibt Costner scheinbar auch eine wichtigere Rolle als im Auftakt seiner Saga, wo seiner offen gestanden der überflüssigste Charakter war. In vielen Belangen also ein starker, budgetreicher Western, der sich eigentlich so anfühlt als wäre er in Serienform besser aufgehoben gewesen, den man cineastisch aber erst richtig einordnen können wird, wenn irgendwann auch Kapitel 4 erschienen ist.


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