In a Violent Nature
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BEWERTUNG |
23.12.2024 von MarSBisher waren Special Effects und Kurzfilme das Metier des US-Amerikaners Chris Nash. Mit In a Violent Nature lieferte er nun sein Spielfilmdebüt, zu dem er auch das Drehbuch verfasste. Wir haben uns den ungewöhnlichen Backwood-Slasher für Euch angesehen...
Inhalt
Als eine Gruppe von Teenagern während eines Campingausflugs ein goldenes Medaillon aus der Ruine eines eingestürzten Feuerlöschturms stielt, ahnt diese nicht, dass sie damit ein gefährliches Unheil entfesselt haben. Ein unsterblicher Killer wurde dadurch aus seinem langjährigen Schlaf erweckt, und sinnt nun auf brutale Rache. Wortlos und vollkommen ohne jegliche Skrupel macht der Killer Jagd auf die Jugendlichen, und hinterlässt eine blutige Schneise der Gewalt in den abgeschiedenen Wäldern...
Der Ansatz, den Chris Nash mit seinem Backwood-Slasher In a Violent Nature verfolgt, ist durchaus interessant und vielversprechend. Anstatt wie gewohnt die Opfer in den Mittelpunkt zu stellen, und den Killer per Jumpscares oder andere Überraschungseffekte in Szene zu setzen, erzählt Nash direkt aus der Perspektive des Antagonisten - und macht ihn damit zur zentralen Figur, während die übrigen Darsteller zu Randfiguren beziehungsweise zu dem degradiert werden, was sie eben sind: Opfer. Daraus folgen allerdings zwei Nebeneffekte, die dem gesamten Geschehen nicht sonderlich förderlich sind. Einerseits nämlich hat der wortlose, anonyme Killer außer gelegentlich seiner Passion zu frönen nicht sonderlich viel zu tun, was zum Ergebnis hat, dass man auch als Zuschauer über weite Strecken nur stiller Beobachter ist, die Landschaft betrachtet, oder eben die potentiellen Opfer aus der Entfernung ansieht. Das ist weder spannend, noch wirklich unterhaltsam, immerhin aber innerhalb der Inszenierung konsequent. Ebenso konsequent wie die Entscheidung, auf einen Score oder andere akustische Untermalungen zu verzichten, und dem Geschehen einen fast schon dokumentarischen Charakter zu verleihen. Andererseits verkommt In a Violent Nature auf diese Weise aber leider zu einem Streifen, in dem man eigentlich durchgehend nur auf den nächsten Kill wartet, da man keinerlei Bindung zu jeglichen Figuren oder dem Geschehen ansich aufbauen kann. Gewalt als einziges Unterhaltungsmittel sozusagen. Die hat es wenigstens in sich, denn wenn der Killer wirklich einmal zuschlägt, dann macht er das einfallsreich, extrem blutig und handwerklich hervorragend in Szene gesetzt, was alle Splatter-Fans und Gorehounds zweifellos erfreuen wird. Der endlos erscheinende Leerlauf, bis es erstmals dazu kommt, und im Anschluss auch die Wartezeit auf die nächste Szene dieser Art, sind im Gesamtbild allerdings einfach zu wenig, um das grundsätzlich interessante Konzept davor zu bewahren, den Großteil seiner Zeit spannungsfrei, zäh und langweilig voranschreiten zu lassen. Experimenteller Arthouse-Horror hin oder her, hier fehlt es einfach an Atmosphäre, Spannung und Unterhaltungswerten außerhalb der Kills...
Details der 4K UHD
Das im Ansichtsverhältnis 4:3 dargestellte Bild ist durchwegs realistisch - und das nicht immer im positiven Sinne. Während Schärfe und Detailgrad in hellen Szenen die meiste Zeit über sehr gut ausfallen, wirken dunkle Szenen teilweise stark verrauscht und schwammig. Ebenso ist die Ausleuchtung nicht immer gelungen, wodurch immer wieder Details verloren gehen. Die Farbgestaltung ist natürlich, wenngleich in ihrer Darstellung etwas entsättigt. Blu-ray und 4K UHD sind übrigens gleichauf, nennenswerte Unterschiede sind hier nicht auszumachen. Akustisch ist die Abmischung in DTS-HD 5.1 völlig ausreichend - wenn nicht sogar unnötig, denn mangels Score und Effekten bleibt das Geschehen ohnehin durchwegs ruhig und unspektakulär.
Details des Mediabooks
Umschlossen von einer losen C-Card mit den obligatorischen Inhaltsangaben und Details steht das Mediabook ganz im Zeichen des Killers. Während das Frontcover diesen in Aktion zeigt, bietet die Rückseite einen frontalen Blick auf dessen Maske. Auf der Front wurde der Killer mit einem Hochglanz-Druck in Szene gesetzt, wogegen das übrige Mediabook matt gehalten ist. Der Innendruck besteht aus zwei Szenenfotos, die sich jeweils auf dem Booklet fortsetzen. Letzteres umfasst 24 Seiten und beinhaltet unter anderem ein Interview mit Regisseur Chris Nash sowie zahlreiche Szenenfotos. Exklusiv im Mediabook befindet sich zudem eine Bonus Blu-ray mit umfangreichem Bonusmaterial. Dazu gehört ein knapp 72-minütiges Making Of, ein etwa 13-minütiger Blick hinter die Kulissen sowie zahlreiche Featurettes, wie beispielsweise On-Set-Footage zu einem der spektakulärsten Kills oder auch ein 23-minütiger Storyboard-Vergleich. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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