Jack im Reich der Riesen

Jack im Reich der Riesen

Originaltitel: Jack and the Beanstalk
Genre: Märchen / Komödie
Regie: Gary J. Tunnicliffe
Hauptdarsteller: Colin Ford
Laufzeit: Ca. 92 Minuten
Label: WGF
FSK 6

Jack im Reich der Riesen   03.07.2011 von Panikmike

Es war einmal… Welches Kind bekam nicht leuchtende Augen, wenn es diese drei Worte hörte und die magische Reise in das Reich der Märchen kaum erwarten konnte. In diesem Fall wird das alte Märchen von "Hans und die Bohnenranke" modern interpretiert - mit bekannten Schauspielern, mehr Humor und neuer Technik.  Dadurch wird einiges anders, ob auch besser!? Lasst uns beginnen. Es war einmal…

…ein Junge Namens Jack (Colin Ford), dem das Leben viele Steine in den Weg geworfen hat. Nachdem sein Vater vor Jahren auf einer Reise verschollen ist, fristet er mit seiner Mutter (Kate Segal, Peggy Bundy aus „einer schrecklich netten Familie“) ein wirklich trauriges Dasein. Das Geld ist knapp, der Hunger groß und jetzt droht er auch noch von der Märchenfigurenschule zu fliegen. Sogar seine Mitschüler, von Rapunzel über Rotkäppchen bis Hänsel und Gretel, machen sich schon über ihn lustig. Denn jeder der Schüler hat seinen speziellen Aufgabenbereich, nach dem er vom Rektor (Christopher Lloyd, Doc Brown aus „Zurück in die Zukunft“) beurteilt wird. Jacks Aufgabenbereich sind Heldentaten. Das sollte für einen Helden kein Problem darstellen, zumindest glaubt er fest daran ein Held zu sein. Aber nicht nur sein Lehrer zweifelt an ihm, selbst seine Mutter hat wenig vertrauen darin, denn schon sein Vater scheiterte bei diesem Vorhaben.

Im guten Glauben, durch ein Opfer, eine gute Tat zu vollbringen, tauscht Jack kurzer Hand seinen geliebten C.O.W. (Computer of Wonder oder auch die Kuh), mit dem verschlagenen Händler im Pfandleihaus des Dorfes gegen drei vermeintlich wertlose Bohnen. Voller Freude will er seiner Mutter davon berichten, doch diese wurde gerade wegen Arbeitsplatzeinsparungen gefeuert und bittet ihn nun, seine wertvolle Kuh zu verkaufen. So macht sich Jack auf den Weg zum Händler, um ihn zu bitten, das Gerät zurück zu nehmen. Aber das Pfandhaus ist verschwunden. Stattdessen bekommt er in dem neuen Buchladen ein mystisches Buch, einen merkwürdigen Schlüssel und die heldenhafte Aufgabe, die gestohlene, goldene Harfe des Schicksals zu finden. Die Begeisterung seiner Mutter hält sich verständlicher Weise in Grenzen. Voller Wut wirft er die Bohnen aus dem Fenster... und damit nimmt das Schicksal nun endgültig seinen Lauf.

Jacks achtlos weggeworfenen Bohnen finden ihren Weg. Eine landet im Magen der Hausgans Grayson und zwei sinken in die fruchtbare Erde. Kurze Zeit später, sind die Auswirkungen deutlich zu erkennen. Zwei riesige Bohnenranken sind in den Himmel gewachsen und Grayson ist nun halb Mensch halb Gans (Gilbert Gottfried). Für Jack steht es fest, er muss die Bohnenranke hinaufklettern und das Abenteuer bestehen, das für ihn bestimmt ist. In Begleitung von Grayson kommt er über den Wolken im Reich des Riesen an und hat nun viele Aufgaben und Abenteuer zu bestehen, um die Harfe des Schicksals zu retten.

Auf diesem Weg trifft er auf viele skurile Menschen und Wesen, die seinen Weg vereinfachen oder erschweren. Auch die kleine, aber sehr taffe Jilian (Chloe Moretz, „Kick-Ass“) scheint auf den ersten Blick, ihm nur helfen zu wollen, doch ihre wahren Absichten bleiben lange verborgen. Auf der Erde im Dorf hingegen, haben alle Bewohner Angst vor den Riesen und so wird nach reichlicher Überlegung begonnen, die Bohnenranke zu fällen. So beginnt für Jack ein Wettlauf gegen die Zeit, ohne dass er es weiß. Wird er es rechtzeitig zurück schaffen, dem Labyrinth und allen Gefahren trotzend?!

Hans und die Bohnenranke (Jack and the Beanstalk) ist ein englisches Märchen, von dem es diverse Versionen und Neuauflagen gibt.  In dieser Realfilm-Neuauflage von 2010 wurde versucht, das alte Märchen modern umzusetzen, wobei nur die Grundstory beibehalten und diese dann kräftig aufgepeppt wurde. Hier kämpfen Ninjas mit Kopfkissen, es gibt Gegenteiltage, und die Dialoge sind mit Worten wie beispielsweise „cool“ angereichert. Selbst Schauspieler wie Chevy Chase haben Gastauftritte. Des Weiteren werden immer wieder kleine Dinge aus anderen Märchen mit eingeflochten. Leider wird hierbei manchmal übertrieben und alles wirkt eher wie eine Komödie als wie ein Märchen, was sicherlich auch an dem „englischen“ Humor liegt. Die Kostüme sind einfach gehalten und auch die Kulissen wirken gelegentlich wie im Theater.

Die Bildqualität der Blu-ray ist hervorragend und wirkt fast schon zu scharf. Der Ton und die Synchronisation sind hingegen eher mittelmäßig. Die Tonspuren sind in Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0) und Französisch (Dolby Digital 2.0) vorhanden. Es sind keine Extras auf der Blu-ray enthalten, was wirklich schade ist.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Kinder werden bestimmt ihren Spaß an diesem Film haben, Erwachsene eher bedingt. Einige Situationen und Geschehnisse sind wirklich lustig gemacht, aber der Film liegt zwischen Komödie und Theaterstück und ist weniger ein Märchen. Die schauspielerischen Leistungen schwanken ebenfalls und die Ausstattung ist gewöhnungsbedürftig. Durch die vielen Anlehnungen an andere Filme und Märchen wirkt alles leicht durcheinander. Leider ist der Charme der alten Märchen, die aus Büchern vorgelesen wurden, seit der immer besser werdenden Fernsehtechnik mehr und mehr verschwunden und wenn diese „Modernisierung“ von alten Märchen in ein neues Gewand solche Früchte tragen, bleibt mir nur eins festzustellen…es war einmal…


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