Jurassic Galaxy
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BEWERTUNG |
24.06.2019 von MarSNach ihrem Langfilmeinstand, stilgerecht mit einem Horrorfilm, folgen die Kondelik Brothers weiter den Gelüsten der Zuschauer. Und was könnte dafür besser geeignet sein, als ein Science-Fiction-Film im Weltall? Und natürlich Dinosaurier, die kommen auch immer gut an. Na gut, dann geben wir Jurassic Galaxy aka Jurassic Planet doch einfach mal eine Chance...
Inhalt
Nach dem Absturz des Raumschiffs "Galileo" finden sich die Überlebenden auf einem unbekannten, erdähnlichen Planeten wieder. Die Bevölkerung besteht allerdings aus fiesen Dinosauriern, die sich über das überraschende Buffet sichtlich freuen und die verstreuten Crewmitglieder zusehends dezimieren. Das macht den ohnehin bereits beschwerlichen Weg zum Rettungsshuttle natürlich nicht einfacher, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Doch kurz darauf stellt sich schließlich heraus, dass die gefräßigen Riesenechsen nicht die einzige Bedrohung sind, die auf diesem Planeten wartet, denn die "Galileo" ist ganz offensichtlich nicht der erste Besucher hier...
Ein Planet irgendwo in den Weiten des Alls, welcher der Erde der Urzeit gleicht und der dementsprechend Dinosaurier beherbergt? Ok, mit dieser Grundlage könnte man leben, auch wenn es sich bei den Riesenechsen lediglich um die Zuschauerlieblinge T-Rex, Raptor und den Flugsaurier Pteranodon handelt und man sich fragt, was die Raubtiere vor der Bruchlandung des Raumschiffs auf dem Planeten eigentlich gefuttert haben. Aber damit geben sich die Kondelik Brothers nicht zufrieden, denn die epische Laufzeit von gut 70 Minuten lässt natürlich genügend Spielraum, um noch viel mehr Themen zu verwursten. Also bekommt die Geschichte zusätzlich Besuch von einem Weltraum-Hillbilly, dessen Sicherungen sich schon seit Jahren verabschiedet zu haben scheinen. Und um noch eins draufzusetzen gibt es in der Atmosphäre des Planeten auch noch einen Stoff, der auf Dauer das eigene Gehirn angreift und damit die Mutation zu einem Hillbilly-Kumpel verursacht. So weit, so gut, das sollte eigentlich für etwas mehr als eine Stunde Film ausreichen. Tut es irgendwie auch, denn letzten Endes ist man froh, wenn Jurassic Galaxy den erlösenden Abspann zeigt. Selbst beinharte Trash-Fans müssen nämlich feststellen, dass selbst die bewusst schlecht gemachten Asylum-Produktionen diesem Machwerk um Lichtjahre voraus sind und definitiv mehr Unterhaltungswerte mit an Bord haben. Die Charaktere verhalten sich völlig absurd und werfen sich dermaßen hohle Dialoge um die Ohren, dass man sich die Zeit des Stummfilms wieder zurückwünscht, und Dramatik oder Spannung sucht man sowieso vergeblich. Gerade zu Beginn gleicht die Handlung einem Wandertag in der Grundschule, der nur hin und wieder von gelegentlich auftauchenden Dinos unterbrochen wird, um die Gruppe ein wenig zu verkleinern - was in Anbetracht der nervigen Figuren eine wahre Wohltat darstellt. Die späteren Entwicklungen versuchen dann noch mehr aus der Handlung herauszuholen, doch nachdem es eigentlich gar keine sinnvolle Handlung gibt, gibt es dementsprechend auch nichts zum Herausholen, sondern verstärkt nur den wirren Eindruck, den der Film ohnehin schon hinterlässt. Tiefpunkt des Ganzen sind jedoch die grandios miserablen Computereffekte, die bereits am Anfang wie aufgesetzte Fremdkörper wirken, sich im weiteren Verlauf aber sogar noch häufen. Spätestens wenn selbst das Feuer einer Fackel samt Umgebungsausleuchtung mit dem PC generiert werden, eine Szene auf Grund des massiven Farbfilterspektakels gleichzeitig am Tag und in der Nacht spielt oder die Dinos ganz woanders stehen, als die Darsteller mit ihnen interagieren, kann man sich als Zuschauer nur noch mit der flachen Hand auf die Stirn schlagen und mit dem Kopf schütteln.
Details der Blu-ray
Grundsätzlich ist das Bild der Blu-ray ganz ordentlich und liefert scharfe, kontrastreiche und ordentlich detaillierte Aufnahmen. Allerdings muss man immer wieder auch Fokussierungsunschärfen, stotternden Kameraschwenks sowie Artefaktbildung im Hintergrund der CGI-Dinos in Kauf nehmen. Ähnlich durchwachsen zeigt sich die Tonspur, deren Dynamik darin besteht, sich in Räumlichkeit zu versuchen, die letztendlich aber im vorderen Boxenbereich hängen bleibt. Zwar sind Sprachausgabe und Effekte gut verständlich, aber es fehlt einfach an gezielter Ortbarkeit und Druck. Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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