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Kaltenberger Ritterturnier 2019

Genre: Ritterturnier • Mittelaltermarkt • Abenteuer • Action

Kaltenberger Ritterturnier 2019   18.07.2019 von Born2bewild

Jahrelang ließen wir es uns als bekennende Mittelalterfans nicht nehmen, das Ritterturnier zu Kaltenberg zu besuchen. Doch irgendwann wurde es langweilig, die Veranstaltung an sich sehr voll und das Turnier als Kernelement lief irgendwie immer gleich ab. Vor zwei Jahren waren wir dann wegen des Fluch des Drachens und einem Interview mit Castus von Corvus Corax vor Ort und sind wieder auf den Geschmack gekommen. Dieses Jahr waren wir zur Premiere des neuen Turniers zum vierzigjährigen Jubiläum des Kaltenberger Ritterturniers wieder vor Ort. Ob es sich gelohnt hat, erfahrt Ihr in unserem Eventbericht…

 

Die Ankunft

 

Dieses Jahr waren wir nicht direkt zur Öffnung der Tore vor Ort. Wie gewohnt war der Andrang nach Kaltenberg sehr groß, was man an dem kleinen Stau zu den drei Parkplätzen und den mit reichlich Autos gefüllten Parkplätze schon bei der Ankunft erkennen konnte. Parkgebühr wird ja mittlerweile überall verlangt, allerdings kann man beim Kaltenberger Ritterturnier sagen, dass die vier Euro gut investiert sind, denn die Organisation des Parkplatzes ist hervorragend. Es gibt zahlreiche Einweiser, die die Autos zu den freien Stellplätzen leiten. Der Weg zum Schloss war bedingt durch unsere späte Ankunft dann etwas weiter, aber kein großer Marsch. Trotz des großen Andrangs und der Taschenkontrollen waren wir sehr schnell auf dem Gelände. Wie bereits aus der Vergangenheit gewohnt, war es gerade im Eingangsbereich sehr voll. Doch auf dem Markt verteilte es sich dann etwas.

 

Der Markt und das Bühnenprogramm

 

Auch wenn wir uns beim ersten Blick auf das Programm noch nicht so richtig vorstellen konnten, wie wir die Zeit bis zum Turnier mit den Kindern rumkriegen würden, stellte sich diese erste Vermutung als falsch raus. Denn es gibt so viel zu sehen, so viele Bands, Gaukler und Shows, die teilweise gleichzeitig stattfinden, sodass die Zeit bis zum Umzug wie im Flug vergeht und danach ist eh nicht mehr so viel Zeit bis es zum Turnier geht. Auch nach gefühlten zehn Jahren, in denen wir das Turnier immer wieder besuchten, gibt es noch sehr viele bekannte Gesichter. Wie zum Beispiel eins der Urgesteine von Kaltenberg, den Narr „Wandelbar“. Wir machten uns erst einmal zum Kristallmagier auf bevor wir uns dem kulinarischen Angebot widmeten. Sowohl geschmacklich als auch preislich kann man sich hier nicht beschweren. Man muss allerdings mit dem Teller- und Becherpfand etwas aufpassen, dass mit circa fünf Euro für eine Überraschung beim Bezahlen führen kann. Dann ging es zum nächsten Highlight über, dem Umzug, bei dem sich alle Darsteller der Ritterspiele präsentieren und dabei für Spaß und den einen oder anderen Schreckmoment im Publikum sorgen. Passenderweise beendete Petrus den Umzug mit einem ordentlichen Regenschauer, der sich dankenswerter Weise aber nur bis zu unserem persönlichen Highlight des Markts hinzog, dem Schwertkampf der Gruppe „Merlet“. Sie überzeugten nicht nur durch einen beeindruckenden Schaukampf mit vielen Stunts, sondern auch durch einen ausgezeichneten Humor. Dabei wurde auch das Publikum mit eingebunden. Letzteres war auch beim Gaukler „Tamino“ der Fall, bei dem einer von uns sogar tatkräftig beim spektakulären Hochseilakt unterstützen musste. Leider blieb uns so nicht mehr so viel Zeit, den Markt weiter zu erkunden. Allerdings gab es, wie auch schon in den vergangenen Jahren wieder sehr viel zu sehen. Von der Badstube, den vielen Lagern bis hin zu den Köhlern gab es wieder vieles zu erkunden und zu erleben. Hier ist ein Nachmittag eigentlich schon zu wenig um alles zu sehen und zu erleben. Doch für uns ging es jetzt erst einmal zum abendlichen Turnier…

 

Das Highlight des Abends: „Der Kampf der Brüder“

 

König Maginulf hinterlässt drei Söhne, von denen der älteste, Marsilius, der rechtmäßige Thronerbe ist. Doch noch bevor er gekrönt werden kann, wird er von seinem machtbesessenen Bruder Hapertus getötet. Dieser kann seine neu gewonnene Macht aber nicht lange genießen, denn der jüngste der drei Brüder, Aegidius hat den Mord beobachtet und verbannt seinen Bruder aus dem Königreich. So wird der jüngste Sohn von Maginulf König und lernt die wunderschöne Violanta kennen. Noch bevor die beiden den Bund der Ehe beschließen können, taucht auf einmal Hapertus auf. Der nun schwarze Ritter hat eine Armee von Söldnern um sich geschart, die Kaltenberg überfallen und Aegidius gefangen nehmen. Nur seiner geliebten Violanta gelingt die Flucht. Während sie sich in den Sümpfen durchschlägt, veranstaltet der schwarze Ritter ein wahres Blutbad in der Kaltenberger Arena. Kein Wettkampf ist ihm brutal genug und die Verlierer müssen dran glauben. Doch nach den Tagen der Kämpfe wird ein großes Saufgelage gefeiert, bei dem die verlorengeglaubte Violanta wiederauftaucht. Sehr zum Ärger der schwarzen Ritter, denn sie hat Verstärkung mitgebracht…

 

Wird es Violanta und ihren neuen Verbündeten gelingen, ihren geliebten König und Kaltenberg zu befreien?

 

Schon zu Beginn der Geschichte, mit den beeindruckenden Reiterkunststücken fällt eine Neuerung auf: Eine der Stuntreiter ist eine Frau. Und das sollte nicht die einzige bleiben, denn dieses Turnier ist geprägt von den Amazonen und Ritterrinnen. Positiv fiel uns auf, dass dieses Jahr die Geschichte im Mittelpunkt stand und nicht mehr so sehr die beeindruckenden Stunts der Reiter. So wurde sehr viel gekämpft und es gab auch sehr viele beeindruckende Effekte wie fliegende Pfeile und einer Menge Pyrotechnik. Hier ist auch positiv zu erwähnen, dass es während der Show einen sehr lauten Knall gibt, der von der Security allen Eltern vorangekündigt wurde, sodass sie ihren Kindern die Ohren zuhalten konnten. Allerdings wäre es gut gewesen, wenn man den Zeitpunkt etwas genauer spezifiziert hätte, da man so gefühlte zwanzig Minuten dasaß und den Kindern die Ohren zugehalten hat 😉. Davon abgesehen war es eine sehr mitreißende und beeindruckend inszenierte Geschichte, der wieder vom sehr begabten Johannes Steck eine Stimme gegeben wurde, den man ja auch im Fluch des Drachen hören durfte. Somit war es auch nach den vielen bereits erlebten Turnieren etwas Besonderes. Auch das neue Design der Bühne über dem Tor in Form eines Schlossbalkons war sehr ansprechend. Ebenfalls beeindruckend war das Improvisationstalent von Prinz Luitpold, dessen Pferd sich noch an das große Publikum gewöhnen musste und von Johannes Steck. Letzterer ließ vor allem dann lustige Sprüche im Stile eines Kommentators fallen, wenn sich die Ritter und Ritterinnen beim Turnier verfehlten oder die Pferde einen leicht anderen Plan hatten als ihre Reiter.

 

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Nach dem Turnier immer noch keine Zeit zum Heimfahren…

 

Im Anschluss an das Turnier ist das Programm des Ritterturniers aber noch lange nicht zu Ende, denn es gibt noch bis circa halb Eins ein weiterhin beeindruckendes Programm mit viel Musik, Feuershows und natürlich Speis und Trank. Wir stärkten uns noch einmal und genossen das ritterliche Ambiente im Kerzenschein und machten uns dann langsam und schweren Herzens auf den Weg nach Hause. Nicht nur bei uns hinterließ das Turnier einen bleibenden Eindruck, auch unsere beiden Jungs haben nicht nur Schilder und Schwerter mit nach Hause genommen.


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Also ich muss sagen, dass das Kaltenberger Ritterturnier immer ein Erlebnis für mich war, es aber nach ein paar Jahren hintereinander doch etwas eintönig wurde. Daher war ich auch etwas skeptisch, ob mir das Turnier zusagt, denn in der Vergangenheit wirkte es eher so, als wäre die Geschichte um die Artisten zu Pferd zugeschnitten. Doch dieses Jahr wirkte alles sehr erfrischend. Es gab zwar auch das typische Ritterturnier und auch die beeindruckende Präsentation der Stuntman und -frauen, aber es wirkte in sich stimmig. Die Geschichte stand für mich im Mittelpunkt und wurde diese spannend erzählt. Es gab eine Menge beeindruckender Effekte, von denen mir besonders die Pfeile und die Pyrotechnik in Erinnerung geblieben sind. Aber auch die Bühne, auf der sich der Thron und in der Vergangenheit die Könige der Spielleute präsentieren, wurde im prachtvollen Schlossdesign überarbeitet. Somit würde ich das diesjährige Kaltenberger Ritterturnier mit einer klaren 9/10 bewerten.

 

Josi:

Ich kann mich Alex nur anschließen. Es war wirklich toll dieses Jahr wieder dort zu sein. Und das Wichtigste: für unsere Jungs gibt es soooo viel zu entdecken, dass sich fast ein ganzes Wochenende lohnt mit Samstag und Sonntag. Also für Anreisende von weiter weg durchaus ein gutes Wochenende. Davon scheint es auch einige zu geben, denn es gibt einen extra Zeltplatz vor dem Schloss.


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