Kein Koks für Sherlock Holmes
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BEWERTUNG |
26.07.2024 von MarSMit Kein Koks für Sherlock Holmes veröffentlicht Plaion Pictures einen der wenigen Filme des berühmten Detektivs, der nicht auf den Büchern Arthur Conan Doyles beruht, erstmals auf Blu-ray. Wir haben uns die Krimikomödie aus dem Jahr 1976 für Euch angesehen...
Inhalt
Sherlock Holmes (Nicol Williamson) ist der Drogensucht verfallen, und wird dadurch von Wahnvorstellungen heimgesucht. Opfer dieses Wahns ist Sherlocks einstiger Hauslehrer Professor Moriarty (Laurence Olivier), in dem er nun ein kriminelles Superhirn sieht. Um seinen Freund zu heilen beschließt Dr. Watson (Robert Duvall) gemeinsam mit Sherlocks Bruder Mycroft (Charles Gray), ihn durch eine List nach Wien zu locken, um ihn dort in die Hände des Psychologen Dr. Sigmund Freud (Alan Arkin) zu übergeben. Während Freud sein Möglichstes gibt, um den berühmten Detektiv von seiner Drogensucht zu befreien, wartet bereits der nächste Fall auf Sherlock Holmes...
Kein Koks für Sherlock Holmes ist - nicht nur dem Namen nach - ein wirklich ungewöhnliches Werk rund um den britischen Meisterdetektiv. Nicht nur, dass Regisseur Herbert Ross und Drehbuchautor Nicholas Meyer einen für die Entstehungszeit äußerst fortschrittlichen, zweigeteilten Weg für ihre Erzählung gewählt haben, auch die Verbindung einer fiktiven Figur mit dem tatsächlich existierenden Sigmund Freud darf als sehr interessanter Kniff gesehen werden. Dabei verbindet Kein Koks für Sherlock Holmes eine ausführliche Charakterstudie des drogenabhängigen und von Wahnvorstellungen geplagten Holmes mit einer klassischen Kriminalgeschichte, wobei beide Handlungsstränge weitestgehend voneinander getrennt erzählt werden. Zu Beginn ist das Tempo dementsprechend eher gemächlich und das Geschehen konzentriert sich vor allem auf die beteiligten Figuren, während es in der zweiten Filmhälfte dann deutlich turbulenter und sogar actionreicher zugeht. Letztendlich finden sich hier also zwei Filme in einem, die beide auf ihre ganz eigene Art und Weise ebenso unterhaltsam wie ansprechend ausgefallen sind, was neben den inhaltlichen Aspekten unter anderem auch dem großartigen, namhaften Cast zu verdanken ist. Dass ausgerechnet Holmes selbst mit dem dagegen eher unbekannten Nicol Williamson besetzt wurde ist im ersten Moment zwar vor allem optisch etwas gewöhnungsbedürftig, erweist sich im Verlauf jedoch - gerade wenn es um den bemerkenswert inszenierten Drogenentzug geht - als regelrechter Glücksgriff, der sich hinter den übrigen, erstklassig agierenden Darstellern keineswegs zu verstecken braucht. Zwar fehlt es Kein Koks für Sherlock Holmes bei genauerer Betrachtung dann zwar doch ein wenig an Tiefgang, und auch der anschließende Kriminalfall ist nicht unbedingt ein spannungsgeladenes Highlight, insgesamt betrachtet ist der immerhin fast 50 Jahre alte Film aber dennoch gut gealtert und noch immer sehenswert.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray weiß insgesamt zu gefallen, hat aber auch kleinere Schwächen mit an Bord. So ist die Schärfe grundsätzlich und in Anbetracht des Filmalters sehr gut und bietet sogar zahlreiche Details, fällt aber immer wieder auch deutlich ab. Ähnlich sieht es mit dem Kontrastumfang aus, der mal ordentlich und ausgewogen, dann wieder zu weich eingestellt ist. Verschmutzungen und Körnung halten sich dagegen angenehm zurück. Schwachpunkt der Blu-ray ist ganz klar die deutsche Tonspur, wahlweise ungefiltert oder eben gefiltert. Beide Varianten nehmen sich allerdings nicht viel, außer dass die ungefilterte Tonspur noch rauschiger und unsauberer wiedergegeben wird. Im Übrigen zeichnet sich der Ton vor allem durch eine dumpfe, teilweise schlecht verständliche Dialogwiedergabe aus, die des Öfteren vom aufdringlich integrierten Score überlagert werden. Die Originaltonspur - ebenfalls in einer DTS-HD 2.0 Mono-Abmischung - klingt hier deutlich ansprechender und insgesamt besser ausbalanciert. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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