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Kholat

Publisher: IMGN.PRO
Entwicklerstudio: IMGN.PRO
Genre: Adventure
Sub-Genre: Exploration mit Horror-Elementen
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 10.06.2015

Kholat   12.06.2015 von VanTom

Die Entwickler von Kholat nennen das Spiel ein Abenteuerspiel bei dem die Erkundung im Vordergrund steht. Zugleich soll es auch Elemente von Horror und Angst bieten. Ein realer Hintergrund bildet die Grundlage für eine Reise in die Kälte des Ural-Gebirges. Erzähler der surrealen Ereignissen ist der bekannte Schauspieler Sean Bean. Im Folgenden wollen wir klären, ob sich die Reise lohnt und das Spiel unterhalten kann ...

 

Im Jahr 1959 kamen neun Ski-Wanderer im nördlichen Ural auf ungeklärte Weise ums Leben. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar. Die Ski-Wanderer (viele waren Studenten oder Absolventen des Polytechnischen Instituts des Ural) waren erfahren mit langen Ski- und Gebirgstouren. Die Gruppe um den Anführer Igor Djatlow (der Pass wird seit dem Unglück der Djatlow-Pass genannt) brach zu zehnt auf. Ein Mitglied der Gruppe musste allerdings gesundheitsbedingt umkehren, so dass noch neun Wanderer unterwegs waren. Die Route der Gruppe konnte anhand von Tagebüchern und Aufzeichnungen rekonstruiert werden. Sie wollten am 1. Februar die Passüberquerung angehen. Was dann genau geschah ist konnte leider nicht geklärt werden. So hat wahrscheinlich schlechtes Wetter dazu geführt, dass die Gruppe nicht an der geplanten Stelle das Lager aufschlagen konnte, sondern zu weit westlich von der Route abgekommen war. Als die Gruppe den Fehler bemerkte wurde ein Lager am naheliegenden Hang des Berges aufgeschlagen. Ab diesem Zeitpunkt ist unklar was zum Tod der einzelnen Gruppenmitglieder geführt hat. So wurde die Zeltplane von innen zerschnitten. Die ersten Toten wurde in Unterwäsche und barfuß gefunden. Es gab keine tödlichen Verletzungen und die Ermittler nahmen an, dass Unterkühlung zum Tod geführt habe. Die Suchtrupps konnten allerdings nicht alle Leichen sofort auffinden, so dass die Suche nach den vier übrigen Mitgliedern der Wandergruppe noch weitere zwei Monate dauerte. Diese Leichen waren unter vier Meter hohem Schnee in einer Schlucht verschüttet. Drei dieser Leichen wiesen schwere Verletzungen auf. Die Kraft, die für diese Art von Verletzungen erforderlich war, wurde mit einem Autounfall verglichen. Es waren aber definitiv keine Autos auf diesem Pass unterwegs. Es gab auch keine Hinweise auf weitere Personen in der Nähe des Passes. In späteren Berichten sprach man auch von Radioaktivität. Das Ergebnis der Untersuchungen war, dass die Mitglieder der Gruppe an höherer Gewalt gestorben waren. Bis heute ist allerdings nicht bekannt, was wirklich passiert ist und was zum Tod der Wanderer geführt hat.

 

Diesen wahren Hintergrund erläutert uns Sean Bean beim Neustart eines Spiels im Intro. Wir beginnen anschließend das Spiel an einem Bahnhof und machen uns bei starken Schneefall und Sturm in die Wildnis auf. Nach kurzer Zeit und einem merkwürdigen Erlebnis finden wir uns an einem Basislager wieder, und erhalten eine Karte sowie einen Kompass. Sanfte Flocken fallen vom Himmel und wir können mit der Untersuchung der Umgebung beginnen.

 

Kholat lebt dabei von der Erforschung der Umgebung. Wir finden merkwürdige Orte, versteckte Höhlen und sehen immer wieder Geisterwesen. An dieser Stelle bleibt offen, ob dies die Geister der Verstorbenen sind. Wir finden allerdings nicht nur friedliche Geisterwesen, sondern ebenso Wesen, die uns sofort angreifen, wenn sie uns sehen. An Ausrüstung haben wir einen Kompass, eine Karte und eine Taschenlampe dabei. Versuche, die Wesen mit einer Taschenlampe zur Einsicht zu bewegen scheiterten allerdings und führten schnell zum Bildschirmtod. Wenn eines dieser Wesen uns erreicht, so ist das Spiel vorbei und die Suche kann ab dem letzten Speicherpunkt fortgesetzt werden. Auch die Bodenbeschaffenheit kann zum Ableben der Spielfigur führen. So kann es dem unvorsichtigen Wanderer passieren, dass er in vermeintlich sicheren Grund einbricht und ebenfalls wieder vom letzten Speicherpunkt anfangen muss.

 

Während unserer Suche finden wir ebenso Hinweise und Artikel. Diese werden in unserem Logbuch gesammelt und können jederzeit gelesen werden. Wir finden Hintergründe zu den verstorbenen Wanderern, oder zu Wetterphänomen in der Region. So versuchen wir anhand dieser Puzzelsteinchen nachzuvollziehen was an diesem Ort passiert ist und welche Geheimnisse hier begraben sind. Jeder Fundort eines Berichts wird in der Karte vermerkt. Dabei hatte ich während dem Testspielen einmal das zweifelhafte Glück, dass ein solcher Fundort auf der Wanderroute einer der leuchtenden Kreaturen lag. Dumm an dieser Stelle war die Tatsache, dass es für mich nur einen Weg gab herauszukommen...an dem Wesen vorbei. Hier half nur ein geschicktes Anschleichen und dann losrennen.

 

Technisch macht das Spiel einen guten Eindruck. Die Grafik wird über die Unreal 4 Engine geleistet und sieht einfach beeindruckend aus. Es macht mächtig etwas her, wenn im Tal nur leichte Schneeflocken fallen, der Schneefall sich aber - je höher der Spieler kommt - zu einem Schneesturm ausweitet. Die Bäume wiegen sich entsprechend im Wind. Leider hat der Spieler an manchen Stellen, dass Gefühl ein Baum hält ihn auf, wo er im realen Leben einfach vorbei gegangen wäre. Gleiches gibt es auch bei mancher Anhöhe. Dies sind Dinge, die dem Spiel durchaus vergeben werden könnten, einen Spieler aber aus der Atmosphäre des Spiels reißen können. Die Soundkulisse passt zur Grafik und gibt einem das Gefühl tatsächlich auf einen Pass unterwegs zu sein. Der Horror beschränkt sich insgesamt mehr auf die Umgebung und was hier lauern mag, als die tatsächliche Gefahr durch die Wesenheiten des Bergs. Das Spielkonzept ist einfach. Der Spieler sieht die Umgebung aus der Ego-Perspektive und hat keinen HUD. Er hat eine Karte, einen Kompass und eine Taschenlampe. Karte und Kompass erscheinen in der Ansicht. So kann die Karte auch nach unten bewegt werden, so dass der Spieler einen Teil der Umgebung und einen Teil der Karte sehen kann. Die Ansicht der Karte schützt leider nicht vor einem Angriff der Wesenheiten. Weiterhin kann der Spieler per Schnellreise von Basislager zu Basislager „springen“, was die Erforschung erleichtert. Eigentlich muss der Spieler nur noch die Umgebung erforschen und die Nachrichten, sowie die geheimen Orte finden. Aufgrund der Hintergrundgeschichte ist dies aber interessant und spannend. Unvorsichtige Wanderer können allerdings schnell den Tod finden.

 

Bildergalerie von Kholat (10 Bilder)


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Zunächst dachte ich, dass Kholat ein furchtbares Spiel ist. Es lässt mich an einem Bahnhof stehen ohne einen Hinweis, was zu tun ist. Alle Häuser des Ankunftsorts können nicht betreten werden und so hilft nur stures Weitergehen. Nachdem diese erste Hürde genommen ist und der Spieler mit der Erforschung beginnen kann, nimmt das Spiel einen jedoch gefangen. Die erste Begegnung mir einer der feindseligen Wesenheiten lässt den Spieler ratlos zurück, zeigt aber, dass der Pass auf keinen Fall so friedlich ist, wie er aussieht. Wir lernen dabei, dass wir vorsichtiger sein müssen. Grafisch und soundtechnisch weiß das Spiel zu beeindrucken. So kann es Spaß machen den Pass und die Geheimnisse zu erforschen. Es ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache, mit Kompass und Karte durch einen schneebedeckten Pass zu wandern. Wer aber gerne jeden Winkel erforschen will, liegt mit diesem Titel richtig.


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