Looper
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BEWERTUNG |
18.02.2013 von PanikmikeWas würde die Menschheit machen, wenn Wissenschaftler einen Weg fänden, die Grenzen von Raum und Zeit zu durchbrechen? Viele berühmte Science-Fiction Geschichten behandeln diese Thematik und doch wird meistens nur das Dilemma diverser Paradoxa behandelt, sowie die Frage, ob man sein eigenes Schicksal ändern kann. Looper geht in ungewohnter Weise einen Schritt weiter und thematisiert die dunklen Möglichkeiten von Zeitreisen. Was passiert, wenn eine verdorbene Gesellschaft die größte Entdeckung in eine Waffe verwandelt?
Wir befinden uns im Jahre 2044 und die Welt wird regiert von rücksichtslosen Verbrechersyndikaten. Armut und Korruption herrscht und so gibt es nur zwei Wege zu überleben: Entweder man zieht sich aus den gefährlichen Städten zurück und führt ein einsames Leben auf dem Land oder man macht es wie der junge Joe (Joseph Gordon-Levitt) und schließt sich einem der Syndikate an. Die haben den Waisen über Jahre hinweg zu einem Berufskiller ausgebildet, wobei sein Job weniger anspruchsvoll ist, als man das anfangs vermuten könnte.
Im Jahre 2074 wird es nämlich einigen Wissenschaftlern gelingen, eine Zeitmaschine zu bauen. Zeitreisen werden aus gutem Grund natürlich sofort verboten, aber die mächtigen Mafiaorganisationen finden einen Weg und bauen ihre eigenen Apparaturen, um lästige Personen aus dem Weg zu räumen. Anstatt diese klassisch mit Zementschuhen zu versenken, werden sie jetzt 30 Jahre in die Vergangenheit gebracht, wo sogenannte „Looper“ wie Joe mit einem Gewehr im Anschlag warten. Nachdem die ungebetenen Gäste aus der Zukunft getötet wurden, verbrennt man sie, und da niemand diese Personen im Jahre 2044 vermisst, geht alles weiterhin seinen gewohnten Weg. Als Belohnung bekommen die Looper einige Silberbarren aus der Zukunft mitgeschickt.
Eigentlich also ein perfekter Job, wäre da nur nicht das unglückliche Schicksal für die Berufskiller. Da die Looper nämlich zu viel wissen, werden sie irgendwann selbst zum Opfer. Die Mafia-Organisationen verlangen dann ironischerweise, dass die Looper sich im Prinzip selber umbringen. Einen solchen Vorgang nennt man, den „Loop“ schließen. Die Killer werden aus dem Dienst entlassen, dürfen mit ihrem Silber die nächsten 30 Jahre friedlich leben, um im Anschluss entsprechend ihrem bekannten Schicksal von der Mafia durch die Zeit zurückgeschickt zu werden.
Ausgerechnet bei Joe läuft genau dies aber schief. Seinem älteren Ich (Bruce Willis) gelingt es, ihn zu überwältigen. Dem Looper misslingt es entsprechend seinen „Loop“ zu schließen und so wird er und seine Zukunftsversion vom Syndikat gejagt. Während sich der junge Joe auf einem Hof unweit der Stadt versteckt, versucht der ältere, den berüchtigten Regenmacher zu finden. Dieser ist in der Zukunft der große Anführer aller Mafiaorganisationen und schuldig am Tod von Joes Frau.
Der Plot von Looper hält sich nicht lange mit der Beschreibung von Zeitreisen auf. Den damit verbundenen logischen Problemen wird immer wieder elegant aus dem Weg gegangen. Stattdessen konzentriert sich der Film auf die zentrale Frage, wie sich ein Mensch im Verlauf seiner Jahre verändern kann. Während der junge Joe sich seinem Schicksal in stoischem Egoismus hinzugeben scheint, will sein älteres Ich um jeden Preis kämpfen. Der hat nämlich in den letzten 30 Jahren massive Veränderungen erfahren, als er seine große Liebe gefunden hat.
Erfrischend überraschend entwickeln sich die Wendungen im Plot. Die Fronten sind bei Weitem nicht so klar gesetzt, wie das am Anfang den Anschein macht, und das Ende in all seiner Konsequenz zeigt erstaunlich gut, wie wenig man als Zuschauer den Film wirklich vorhersehen kann. Über logische Lücken in der Geschichte darf man sich nicht aufregen. Auch wenn der Film jegliche Erklärungen zu den Zeitreisen umgehen will, stellen sich dem Zuschauer doch zwangsläufig einige Paradoxa in den Weg. Hier ist es wohl am besten, sich als Zuschauer auf das eigentliche Charakterspiel zu konzentrieren und sich weniger Gedanken über die logischen Verknüpfungen zu machen. Immerhin sind Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis eine unglaublich gut gewählte Kombination. Zwar musste man für die optische Verwandlung des jungen Joe sehr tief in die Trickkiste greifen, doch die per Animationen angepasste Mimik von Joseph Gordon-Levitt trifft die Charakteristika von Bruce Willis extrem gut. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: Panikmike
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