Mask Maker

Mask Maker

Originaltitel: Maskerade
Genre: Horror
Regie: Griff Furst
Hauptdarsteller: Stephen Colletti
Laufzeit: Ca. 86 Minuten
Label: Intergroove
FSK 18

Mask Maker   16.02.2016 von Beef Supreme

Slasher gibt’s wie Sand am Meer. Doch wenn man lang genug am Strand entlang wackelt, könnte es passieren, dass man eines Tages eine Muschel findet. Und wenn man ganz viel Glück hat, befindet sich in dieser Muschel am Slasherstrand sogar eine Perle. Doch dieser Tag ist nicht heute. Heute gibt’s nur einmal mehr Sand, denn Mask Maker ist so trocken, da langt es noch nicht einmal für eine Muschel...

 

Der Film beginnt so 08/15, dass es schon fast nicht mehr der Rede wert ist. Zunächst erläutert ein generischer Flashback, wie ein grausiger Mord die Vergangenheit einer heruntergekommenen Hütte prägt. Dann der obligatorische Zeitsprung ins Heute, wo sich die typischen Teenies in genau diesem Haus aufzuhalten gedenken. Mit dem Unterschied, dass es dieses Mal kein Wochenendtrip wird, sondern gleich die gesamte verlotterte Butze von den ziel- und planlosen Studenten Jenny und Evan gekauft werden. Als Geschenk von ihm an sie versteht sich, denn wer kennt es nicht, es steht schon wieder ein Geburtstag der Alten an und man weiß schon wieder nicht, was man schenken soll. Warum nicht einfach eine abrissreife, vom Schimmel zerfressene Baracke? Denn nichts sagt „Ich liebe Dich“ so deutlich, wie abbröckelnder Putz. Bisher gibt’s aber noch zu wenig potentielle Opfer, also kommen noch ein paar Kumpels zum Renovieren vorbei, damit auch gut was zum Abstechen da ist. Und da das Geld knapp war, dürfen alle erstmal saufen, dummen Scheiß labern und familiengerecht rumvögeln, bevor sie dann endlich ihren sinnlosen Bildschirmtod sterben. Auftritt des namensgebenden Mask Maker. Der Rest nimmt seinen bekannten Lauf.

 

Der eine oder andere mag das Fazit schon erahnen, dennoch möchte ich noch ein paar Worte zur Erläuterung verlieren, die dieses lauernde „Ich mag den Film nicht besonders“ noch etwas blumiger umschreiben. Zunächst zum Setting, das schon in den ersten fünf Minuten die komplette Glaubwürdigkeit des Films im Klo runterspült. Studenten haben also wirklich nichts Besseres zu tun, als sich mal eben am Arsch der Welt sich eine Hütte rauszulassen? Ich muss mit den falschen Leuten abgehangen sein. Im weiteren Verlauf fragt sich der Zuschauer dann noch fürderhin, woher dieser Mask Maker kommt, warum er unbedingt alles umlegen muss und wie er es schafft, die Gesichter seiner getöteten Feinde so kunstvoll um seine eigene Visage zu wickeln, zumal die Prämisse war, dass er anno dazumal, geschunden wie kein Zweiter, kaum einen Finger rühren konnte, bevor er das erste Mal unter die Erde gebracht wurde.

 

Schafft man es, diese ohnehin nur störende logische Konsistenz zu ignorieren und einfach versucht simples Hirn-Aus-Kino zu genießen wird auch dies schwer fallen, denn der größte Teil des Films befasst sich mit handwerklich unbegabten Typen, die versuchen eine hoffnungslos verlorene Immobilie zu retten und keinerlei Abscheu davor haben, sich im Schimmel und Rost zu suhlen. Ja, es wird auch geslasht in diesem Slasher, aber der Film achtet peinlichst darauf, immer im rechten Moment abzublenden, sodass der zartbesaitete Zuschauer nicht von grausigen Gräueltaten gegeißelt wird. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man manchmal ein paar Schnitte oder Stiche, aber nichts davon ist der Rede wert und wurde schon von noch billigeren Produktionen besser dargestellt.

 

Technisch wird dieses Drama zumindest halbwegs anständig dargestellt. Das Bild beweist ordentliche Schärfe und kann auch in dunkleren Passagen überzeugen. Beim Ton allerdings geht Mask Maker etwas die Puste aus, da die meisten Sounds recht dünn sind. Richtig schlimm wird’s aber bei der deutschen Synchronisation, die das Durchhaltevermögen bis zum Anschlag testet. Jennys deutsche Stimme ist die Krönung der Untalents und weiß ganz genau, wie man den Zuschauer in den Wahnsinn treibt. Wenn es schon dieser Film sein muss, tut Euch den Gefallen und schaut ihn auf Englisch.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Mir fallen spontan und auch nach längerem Nachdenken keine Gründe ein, warum man sich Mask Maker anschauen sollte, außer man hat ein Faible für langatmige Einführungen und Schimmel. Einmal mehr wird hier nur Altbekanntes noch einmal durchgekaut, nur mit noch weniger Sinn und Verstand, was schon von der ersten Minute an nur langweilt. Schauwerte finden sich hier so gut wie keine, weder bei den halbherzigen Gore-Szenen noch bei den obligatorischen aber spärlich eingestreuten Oben-Ohne-Szenen. Das waren 90 Minuten, die mir niemand mehr zurückgeben kann. Ich schließe mit den Worten: Ich mag den Film nicht besonders. 


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