Monkey Man

Monkey Man

Originaltitel: Monkey Man
Genre: Action • Thriller
Regie: Dev Patel
Hauptdarsteller: Dev Patel
Laufzeit: DVD (119 Min) • BD (121 Min)
Label: Universal Pictures Home Entertainment
FSK 18

Monkey Man   03.07.2024 von MarS

Mit dem Actionthriller Monkey Man präsentiert Dev Patel (Slumdog Millionär) sein Spielfilmdebüt als Regisseur, und liefert uns damit eine von der hinduistischen Mythologie inspirierte Rachegeschichte. Ob uns der unter anderem von Jordan Peele produzierte Streifen überzeugen konnte, das erfahrt Ihr in der nachfolgenden Kritik...

 

Inhalt

 

Versteckt hinter einer Gorilla-Maske steht er jeden Abend im Ring, um sich mit illegalen Boxkämpfen unter der Leitung von Tiger (Sharlto Copley) seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Gleichzeitig will er sich aber auch mit den eingesteckten Schlägen selbst bestrafen, um Buße für eine Schuld zu tun, die er sich selbst aufgeladen hat. Der einzige Antrieb in seinem Leben besteht für den "Monkey Man" (Dev Patel) nämlich in Wirklichkeit aus Rache, die sich gegen all diejenigen richtet, die in seiner Kindheit seine Familie ermordet und ihm damit alles genommen haben. Nach Jahren der Vorbereitung stößt er schließlich auf einen exklusiven Nachtclub, in dem die höchsten Kreise der Stadt verkehren, und der von der zwielichtigen Queenie (Ashwini Kalsekar) geführt wird. Unter den Gästen entdeckt der Monkey Man, der sich inzwischen in Queenies Organisation eingeschlichen und hochgearbeitet hat, am Ende tatsächlich den Polizeichef Rana Singh (Sikandar Kher), den Mörder seiner Mutter...

 

Rachegeschichten gibt es in der Filmwelt inzwischen wie Sand am Meer, und kaum eine davon unterscheidet sich groß von der anderen. Ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit beispielsweise, das dazu führt, sein Leben einzig und allein der Rache an den Schuldigen zu widmen, das ist wahrlich nichts Neues, und diente schon vielen vorher als Grundlage für blutige Feldzüge. Allerdings beweist nicht nur die John Wick Filmreihe, dass Rachegeschichten einfach nie aus der Mode kommen, und die Handlung für den Zuschauer recht schnell zur Nebensache wird, wenn die Inszenierung dementsprechend gelungen ist. Und genau hier setzt Dev Patel mit seinem Monkey Man an, denn obwohl sein Regiedebüt von der hinduistischen Mythologie inspiriert ist und sich durchaus ambitioniert mit gesellschaftlichen Missständen wie Unterdrückung, Kastensystem, Korruption und sogar Transgender-Hass auseinandersetzt, so ist das Ganze am Ende vor allem eines: Ein knallharter, absolut stylisch in Szene gesetzter Action-Kracher. Man spürt in jedem Moment, dass Dev Patel seit frühester Kindheit ein echter Actionfan ist, und von Werken wie John Wick, The Raid oder auch den Filmen Bruce Lees geprägt wurde. Gleichzeitig sieht man aber auch, dass er selbst Träger des schwarzen Gürtels in Taekwondo ist, denn seine physische Präsenz steht seiner charismatischen Ausstrahlung in rein gar nichts nach, und wird von der großartigen Kameraarbeit sowie den hervorragenden Kampfchoreografien noch weiter intensiviert. Was daraus folgt, dass sind teils brachiale Actionsequenzen, die nicht nur stellenweise äußerst brutal inszeniert, sondern überhaupt extrem unterhaltsam anzusehen sind. Dem gegenüber stehen einige - vielleicht im Gesamtbild etwas zu lang ausgefallene - Szenen, die die Handlung vertiefen oder die zahlreichen kritischen Untertöne verstärken sollen, letztendlich aber dem eigentlich Action-Thriller ein wenig das ansonsten extrem hohe Tempo rauben. Hier wollte Patel vielleicht etwas zu viel, in Anbetracht der grandiosen Action sei ihm das aber gerne verziehen. Unterstützt, und an vieler Stelle auch aufgelockert, wird die allgemein düstere, melancholisch-tragische Atmosphäre in Monkey Man unterdessen von einem energetischen, kraftvollen Soundtrack, der das Geschehen einerseits intensiviert, andererseits aber auch oftmals unerwartet humorvoll kontrastiert. Wo "style over substance" bei anderen Werken immer wieder als Kritikpunkt genutzt wird, nutzt Monkey Man dieses Konzept mehr als geschickt um sich zu präsentieren, und den Zuschauer zwei Stunden lang großartig zu unterhalten...

 

Bildergalerie von Monkey Man (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Monkey Man setzt auf eine stilisierte Farbpalette sowie eine dunkle, bewusst ausgeleuchtete Optik, was von der wirklich überzeugenden Blu-ray großartig wiedergegeben wird. Die Schärfe ist mit wenigen Ausnahmen hervorragend, das Bild von einem hohen Detailgrad geprägt und auch Farben werden sehr sauber und satt dargestellt. Kontrastumfang und Schwarzwert sind ebenfalls durchwegs ausgewogen und gelungen. Highlight ist hier aber dennoch ganz klar die Tonspur, die eines Actionthrillers mehr als würdig ist. Vom ersten Moment an lässt es der Ton richtig krachen und präsentiert eine kräftige, druckvolle und atmosphärisch im Raum verteilte Abmischung, die sowohl Umgebungsgeräusche, als auch Soundeffekte und den herrlich dröhnenden Soundtrack zu einem echten Erlebnis machen. Auch der Subwoofer bekommt dabei immer wieder ordentlich zu tun, während die Sprachausgabe im raumfüllenden und differenziert verteilten Sounddesign stets klar und verständlich bleibt.



Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit seiner Handlung reißt der Monkey Man sicherlich keine Bäume aus, denn diese erzählt eben eine klassische Rachegeschichte, wie man sie eben kennt. Äußerst gelungen ist dagegen die audio-visuelle Gestaltung sowie die brachiale Action, die einen Dank hervorragender Kameraführung und starken Choreografien direkt ins Geschehen wirft und auch vor derber Gewalt nicht zurückschreckt. Als Bonus gibt es noch einige kritische Themen, die jedoch eher angesprochen als wirklich ausgearbeitet werden. Als Actionthriller ist Dev Patels Monkey Man aber wirklich überzeugend, und versorgt - abgesehen von kleineren erzählerischen Längen und Ruhepausen im ansonsten rasanten Tempo - den Zuschauer zwei Stunden lang mit deftiger, stylischer Genrekost.


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