Rubber dürfte den meisten ein Begriff sein - es ist ein sehr seltsamer und schräger Film über einen Killerreifen - ja, Killerreifen. Regisseur war hier Quentin Dupieux. Nach zwei seiner weiteren Filme, Wrong und Wrong Cops war ich daher unglaublich neugierig auf sein letztes Werk und der gute Herr hat auch wieder das geliefert, was man erwartet – seltsames Zeugs...

Inhalt

Das ist halt wieder Dupiex - gewöhnlich ist schließlich langweilig... Also begleiten wir Georges dabei, wie er für !!!7.500€!!! eine leck-mich-geile Lederjacke kauft und sich in deren unglaubliche Geilheit hineinsteigert und infolgedessen beschließt, dass niemand anders mehr eine Jacke tragen darf. Also bleibt ihm nichts Anderes übrig, als diese Botschaft in die Welt hinaus zu tragen...

So kurz umrissen will ich es mal bei einer Inhaltsangabe belassen, da ich ansonsten zu viel vorwegnehme. Erleben sollte man den Film besser selbst. Wer es schräg mag und das ist hier noch mehr als geschmeichelt, mit Dupieux vorherigen Filmen Rubber, Wrong, Wrong cops und Reality etwas anfangen konnte, sollte definitiv einen Blick riskieren.

Quentin Dupieux' Welt steht nicht einfach nur Kopf, sie ist auch keine Parallelwelt zur existierenden oder sowas. Sie ist einfach ein anderer Planet mit Außerirdischen in Menschenkostümen, die teilweise Menschendingen nachgehen, aber auch viel seltsames anderes Zeugs tun. Damit muss man leben können, um an dieser Art Film Spaß zu haben. Abstrus, eigenartig, exzentrisch, außergewöhnlich, durchgeknallt, bescheuert, völlig daneben, bizarr, grotesk - all diese Adjektive stapeln viel zu tief, um diesen Film (wie auch Dupieux andere Werke) nur ansatzweise in Worte zu fassen.

Darstellerisch ist soweit alles gut besetzt. Viele Rollen gibt es eh nicht wirklich. Letztendlich gibt es fast nur Georges, Denise (Adèle Haenel), die braune Fransenwildlederjacke und jede Menge Statisten, die nur sehr kurzzeitig auftreten. Jean Dujardin füllt seine Rolle und die Jacke mit dem nötigen Ego aus und überzeugt damit als neugeborener Regisseur. Adèle Haenel verkörpert die Barbedienung und Hobbycutterin durchaus sympathisch, wenn auch etwas naiv. Die spärliche Filmmusik passt gut zum ebenso spärlichen sonstigen Umfeld des Films.

Bildergalerie von Monsieur Killerstyle (6 Bilder)

Details zur Blu-ray

Ungewöhnlich wie der Film ist auch Dupieux' Bildstil. Alles erscheint bei Tageslicht etwas zu überlichtet, sehr kontrastarm und dadurch fast Pastellfarben. Die Nacht- oder Innenraumeinstellungen dagegen sind teils extrem gelbstichig durch die Straßen- und Kunstbeleuchtung, teils nüchtern grün- oder blaustichig. Insgesamt passt das aber zu dem sehr ungewöhnlichen Film und man kann fast nur zustimmen, dass sich der Film selbst hier von anderen abheben sollte. Selbst mit der Schärfe wird hier gespielt. Zwar setzte Dupieux den einen oder anderen Schärfeakzent sicher ganz bewusst (oder filmte er etwa wie Georges einfach drauf los?), aber das ist für das Auge des Zuschauers erst mal ungewöhnlich, den scharfen Bildteil nicht dort vorzufinden, wo er hingehört. Der Ton ist zwar in Dolby Digital 5.1 vorhanden, für mich würde es bei einem solchen Film auch keine Rolle spielen, ob er in Stereo oder Mono käme. Der Film lebt von seinen abstrusen Ideen und nicht vom Raumklang, dessen Nutzung mir nicht wirklich aufgefallen ist.

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