Open Grave
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BEWERTUNG |
22.10.2014 von GloansBunnyEine Grube voller Leichen, retrograde Amnesie und ein Haufen Menschen, die einen nicht vertrauen - keine gute Kombination. Was der Film Open Grave sonst noch zu bieten hat, klärt folgender Test von Gloansbunny ...
Ein bärtiger Mann (Sharlto Copley) erwacht in einer Grube, sein steifer Körper erwacht schmerzvoll zum Leben. Um ihn herum befinden sich unzählige menschliche Kadaver, derenVerwesungsgeruch Massen an Fliegen anlocken. Wer ist er? Wo ist er? Er kann sich an nichts erinnern, noch nicht einmal an seinen Namen. Als eine mysteriöse Asiatin (Josie Ho) den Mann befreit, stößt er auf ein Haus mitten im Wald, in welchem sich weitere Menschen ohne jegliche Erinnerung befinden. Nur durch gefundene Ausweise und andere Hinweise wissen sie, dass ihre Namen Lukas (Thomas Kretschmann), Nathan (Joseph Morgan), Michael (Max Wrottesley) und Sharon (Erin Richards) lauten. Die Gruppe beschließt, gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu gehen, auch wenn sie durch ihre kollektive Amnesie keinerlei Vertrauensbasis zueinander haben. Als sie im Wald auf eine völlig verwirrte, gefesselte Frau, mehrere aggressive und besinnungslose Irre und viele grausig zur Schau gestellte Leichen stoßen, müssen sie eine Entscheidung treffen: wollen sie tiefer in die verloren geglaubten Erinnerungen vordringen oder einfach fliehen? Während der 18. Tag des Monats, der im Kalender rot umrandet ist und ein geheimes Ereignis markieren soll, immer näher rückt, realisieren die Überlebenden, dass sie dem Tode geweiht sind ...
Die Story von Open Grave birgt etliche überraschende Wendungen und spannende Momente, die aber leider erst gegen Filmmitte so richtig Fahrt aufnehmen. Das Ende des Plots ist nicht unbedingt vorhersehbar und hinterlässt einige grübelnde Gedanken beim Zuschauer. Trotz geringem Budget kann Open Grave mit tollen Masken, handgemachten und nicht überzogenen Splattereffekten und wunderbar düster-dreckigen Kulissen punkten. Die schauspielerischen Leistungen schwanken jedoch von durchaus gut (District 9-Star Sharlto Copley) bis hin zu unterirdisch unglaubwürdig (Thomas Kretschmann), wobei die Dialoge trotz allem sinnvoll und die Story frei von Logikfehlern sind.
Technisch präsentiert sich Open Grave eher durchwachsen. Während die düstere Atmosphäre recht gekonnt durch die stimmige Wald- und Ruinenkulissen in satten, aber natürlichen Farben eingefangen wird, weisen kleinere Unschärfen und sanftes Hintergrundrauschen auf das geringe Budget hinter der gut geführten Kamera hin. Die Spezialeffekte und die Geräuschkulisse harmonieren sehr gut miteinander und auch die deutsche Tonspur kann mit sinnvollen Dialogen und authentischen Sprechern überzeugen. Lediglich die gewohnt undeutliche, nuschelnde und lustlose Selbstsynchronisation von Thomas Kretschmann fällt hier wie immer durchs akustische Raster. Warum die Produzenten dem Schauspieler dies nicht endlich einmal verbieten, bleibt ein Rätsel. Im Extras-Bereich gibt es neben dem obligatorischen Wendecover auch ein Paar kurze Hintergrundinfos samt Interviews zu Open Grave zu sehen. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: GloansBunny
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