Outlaws - Die wahre Geschichte der Kelly Gang
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BEWERTUNG |
14.09.2020 von MarSDas Leben des australischen Banditen Ned Kelly wurde über die Jahre immer wieder verfilmt, erstmals bereits im Jahr 1906 in Form des ersten Langfilms der Kinogeschichte. Für Outlaws - Die wahre Geschichte der Kelly Gang durfte nun George MacKay (1917) in die Fußstapfen von unter anderem Mick Jagger oder auch Heath Ledger treten...
Inhalt
Als Sohn irischer Einwanderer wächst Edward "Ned" Kelly gemeinsam mit seinen Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im australischen Hinterland auf. Während sein Vater als Alkoholiker die Familie nur schwerlich ernähren kann, sorgt seine Mutter Ellen (Essie Davis) mit sexuellen Gefälligkeiten dafür, dass sie zumindest über die Runden kommen können. Um Ned auf das Leben vorzubereiten, übergibt Ellen ihn in die Obhut des Banditen Harry Power (Russell Crowe), der ihm die harte Realität vor Augen führen soll. Doch Ned versucht, ein ehrliches Leben zu führen, und verlässt schließlich seine Heimat. Als er Jahre später nach Hause zurückkehrt, muss Ned (George MacKay) allerdings feststellen, dass seine Familie noch immer von der Hand in den Mund lebt und sich nur durch Diebstahl und Betrügereien über Wasser halten kann. Zunächst lehnt Ned dieses Leben erneut ab, doch als sein Bruder Dan (Earl Grave) ins Visier des kolonialen Constable Fitzpatrick (Nicholas Hoult) gerät, muss er sich schließlich entscheiden. Entweder er lässt seine Vergangenheit und damit auch seine Familie hinter sich, oder er lehnt sich gegen die Kolonialherren auf und wird damit zum verfolgten Straftäter...
Obwohl er eigentlich ein Verbrecher gewesen ist, gelangte der irisch stämmige Outlaw Ned Kelly zu besonderer Berühmtheit. Vor allem sein Kampf gegen die Kolonialherrschaft sorgte schnell dafür, dass Kelly und seine Taten regelrecht gefeiert wurden und er ähnlich wie Billy the Kid in den USA zu einem regelrechten Antihelden emporgehoben wurde. Kein Wunder also, dass seine Geschichte einen begehrten Stoff für Verfilmungen darstellt. Im Gegensatz zu den bisherigen Filmen nutzt Regisseur Justin Kurzel allerdings den im Jahr 2000 veröffentlichten Roman Die wahre Geschichte von Ned Kelly von Peter Carey als Basis für seinen Film und macht dabei gleich mit seiner einleitenden Texttafel klar, dass sich seine Erzählung eine Menge Freiheiten nimmt. "Nichts von dem, was Sie gleich sehen werden, entspricht der Wahrheit" ist zwar ein wenig übertrieben, entschuldigt aber bereits im Vorfeld für zahlreiche Ausschmückungen und Einfälle des Romanautors - was dem Zuschauer gegenüber eigentlich nur fair ist. Man sollte Outlaws - Die wahre Geschichte der Kelly Gang (in diesem Sinne ein völlig absurder Beititel) dementsprechend nicht als Biografie sehen, sondern als eigenständiges Werk über eine äußerst interessante Figur der australischen Geschichte, das filmisch aufbereitet wurde. Und diese Geschichte setzt Kurzel auf seine ganz eigene Art und Weise um, denn der Film geht keineswegs klassische Wege, sondern ist geprägt durch filmgewordenen Wahnsinn und ungewöhnlichen, aber nicht minder passenden Stilmitteleinsatz, der das Ganze zu einem kleinen Kunstwerk macht. Wie bei jedem Kunstwerk wird nicht jeder an Outlaws - Die wahre Geschichte der Kelly Gang seine Freude haben, lässt man sich aber auf das Geschehen ein, dann bekommt man ein wirklich packendes, stellenweise schmerzhaftes Drama serviert, das Eindruck hinterlässt. Getragen wird der Film dabei ohne Zweifel vor allem von George MacKay als zentralem Mittelpunkt, der sowohl physisch wie auch darstellerisch hervorragend agiert und damit dem unvermeidbaren Schicksal von Ned Kelly absolut gerecht wird.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray weist eine hervorragende Schärfe und ausgeprägten Detailreichtum auf. Der Kontrast ist kräftig eingestellt, wodurch helle Bereiche leicht übersteuern, der Schwarzwert im Gegenzug liefert sehr satte, extrem dunkle Bildbereiche. Interessant ist das immer wieder wechselnde Bildformat, das wohl als Stilmittel eingesetzt wurde. Die Tonspur ist ebenso hochwertig wie das Bild und zeichnet sich durch eine tolle Dynamik und Räumlichkeit aus. Die Kanäle sind klar voneinander abgetrennt und sorgen für eine saubere Ortbarkeit von Sprach- und Effektausgabe. Bei Bedarf entwickelt der Ton viel Druck und gibt Effekte kraftvoll wieder. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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