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Outward

Publisher: Deep Silver
Entwicklerstudio: Nine Dots Studios
Genre: Rollespiel • Adventure • Open-World
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 26.03.2019
USK 12

Outward   15.05.2019 von Born2bewild

Open World“-Abenteuer sind sehr beliebt. Zuletzt versuchte Bethesda mit Fallout 76 das Prinzip des Abenteuer-Rollenspiels sinnvoll mit einem Mehrspielermodus in Richtung eines MMORPGs zu verbinden und erntete vor allem Kritik. Mit Outward starten die Nine Dots Studios einen ähnlichen Versuch, bei dem es den Konsolenspielern möglich sein soll, das Abenteuer kooperativ im Splitscreen zu erleben. Ob das kleine Entwicklungsstudio damit bei uns landen konnte oder wir unsere Charaktere lieber einen der vielen möglichen Tode haben sterben lassen, erfahrt Ihr in unserem Review…

Inhalt

Eigentlich ist das Leben in unserem Stamm ganz angenehm. Man hilft und unterstützt sich und die Gemeinschaft hält zusammen. Doch geht es einem wie uns, wenn die Großmutter einen gravierenden Fehler begeht, der zu einer Blutschuld führt, dann hat man seine Schwierigkeiten da wieder rauszukommen. Zu allem Überfluss läuft auch noch unser Schiff, mit dessen Ladung wir unsere Schuld begleichen wollten, auf Grund. Wir irren ein bisschen durch die Gegend, bis wir auf einen befreundeten Bewohner treffen, der uns den Rat gibt, erst einmal zu ruhen. Dem kommen wir natürlich nach und wachen überrascht im Leuchtturm von Cierzo auf. In Abenteurermanier sammeln wir natürlich alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Als wir das Gebäude verlassen wollen steht schon eine Ansammlung der Bewohner vor unserem Haus und möchte uns am liebsten Aufknüpfen, da wir unsere Schulden nicht bezahlen können. Doch wir bekommen noch eine Gnadenfrist. Innerhalb von fünf Tagen sollen wir entweder die Gunst des Dorfes durch eine herausragende Tat zurückgewinnen oder hundertfünfzig Silber auftreiben. Das wird nicht leicht, schon gar nicht wenn wir nur im Dorf rumhängen, also sammeln wir uns munter durch das Dorfinventar, packen unseren Rucksack und verlassen mitsamt unserem ersten Auftrag das schützende Umfeld…

Wird es uns gelingen, die Schuld zu begleichen und uns in der lebensfeindlichen Umgebung zurecht zu finden oder werden wir gleich vom ersten Männerschnupfen dahingerafft?

Als erfahrene Entdecker verzichteten wir auf das Tutorial und führten uns erst einmal nur das Kompendium zu Gemüte, das der Presseversion beilag. Das liebevoll gestaltete Heft warnt vor einigen Gefahren, die einem im Spiel begegnen können. Dazu gehört die Ernährung, denn der Charakter benötigt Essen und Trinken und das möglichst in einer Qualität von der er nicht gleich krank wird. Von rohem Fleisch kann man zum Beispiel Magenprobleme bekommen und so weiteres Essen nicht bei sich behalten. Trinkt man Salzwasser, so wird man davon noch durstiger als vorher. Außerdem sind Kämpfe mit Gegnern sehr gefährlich, man verliert nicht nur durch den unmittelbaren Kampf Teile seiner Lebensenergie, sondern kann auch Verletzungen oder Vergiftungen davontragen. Diese kann man durch Verbände oder zum Beispiel Tee lindern. Sehr gewöhnungsbedürftig ist es, dass man keine selbstaufladende oder unbegrenzte Beleuchtung mit sich trägt. So muss man eine Fackel oder Laterne ausrüsten und sich durch die teils sehr düsteren Höhlen bewegen. Kommt es dann zum Kampf und man hat nur eine Zweihandwaffe bei sich, wird es schlagartig Dunkel, denn die Lichtquelle verschwindet im Rucksack (ein Glück, dass der feuerfest ist). Apropos Rucksack. Je nach Gewichtsklasse kann dieser den Spieler gerade bei Kämpfen sehr behindern. Somit ist es sehr praktisch, dass man ihn per Tastendruck einfach abwerfen und später wieder aufheben kann. Die Lichtquellen haben, genau wie eigentlich alle Gegenstände im Spiel leider nur eine begrenzte Haltbarkeit. Danach kann man sie im Falle einer Laterne wieder mit Öl auffüllen oder im Falle von Waffen zerlegen. Neben den Rohstoffen, die man über das Zerlegen erhält, gibt es noch eine Menge mehr, das man bei seinen Erkundungstouren in Form von Beeren, Holz oder ähnlichen Ressourcen einsammeln kann. Um dem Verfall der Ausrüstung entgegenzuwirken und sie zu reparieren und natürlich auch den eigenen Körper zu regenerieren, hat der erfahrene Abenteurer einen Schlafsack – später ein Zelt – bei sich. Hiermit kann man für eine gewisse Zeit schlafen und seine Ausrüstung reparieren. Doch Vorsicht: Übernachtet man in der Wildnis sollte man eine gewisse Zeit für die Bewachung des Lagers einplanen, da man sonst im Schlaf überrascht wird. Der Schwierigkeitsgrad ist gerade im Solospiel relativ hoch, da wenig Geld zur Verfügung steht und die Kämpfe gerade am Anfang häufig ihren Tribut fordern.

Das Abenteuer im Splitscreen

Kommen wir zum Herzstück des Spiels: Dem kooperativen Splitscreen. Positiv ist, dass sich Outward weitestgehend sofort spielt wie im Alleingang. Man kann sich in vielen Bereichen sehr frei von einander bewegen und auch unabhängig voneinander Dialoge führen. Das allerdings nur mit unterschiedlichen Nichtspielercharakteren, da jeder Dialog, der die Geschichte voranbringt, für beide Charaktere als erledigt gilt. Das hat die negative Auswirkung, dass man auch mit Händlern nur einzeln sprechen kann. An Stellen, an denen ein Ladebildschirm kommt, erhält der erste Spieler den Hinweis, dass er auf den anderen warten muss und der zweite Spieler eine Benachrichtigung, dass sein Mitstreiter ein bestimmtes Gebiet betreten möchte. Das ist unserer Ansicht nach sehr gut gelöst. Weniger gut ist in Zeiten von Widescreens die Aufteilung des Bildschirms untereinander. Zwar ist das auch heute noch Standard, man könnte aber mit einer vertikalen Teilung für eine etwas bessere Nutzung des Bildschirms sorgen.

Die Technik

Grafisch gesehen ist Outward kein Meisterwerk. Es erinnert eher an ein MMORPG, bei dem die Performance mehr zählt als die Optik. Dennoch ist sie sehr stimmig und alles passt sehr gut zusammen. Das Speichersystem sieht regelmäßige automatische Sicherungen vor, lässt aber den Spieler auch manuell speichern. Die Besonderheit dabei ist nur, dass man keine Möglichkeit hat, einen alten Spielstand zu laden. So kehrt man auch nach dem virtuellen Ableben wieder zurück oder kann eventuelle Fehler in Dialogen nicht wieder rückgängig machen. Das ist auch gut so, denn viele Entscheidungen verändern das weitere Spielgeschehen. Positiv ist auch, dass ein Großteil der Dialoge vertont ist, negativ aber zugleich, dass viele Sätze nur zur Hälfte eingesprochen sind. Manchmal macht es Sinn, manchmal fehlen auf der Tonspur aber einfach Informationen.

Bildergalerie von Outward (10 Bilder)

Die Steuerung auf der Xbox

Wir haben Outward auf der Xbox One S gespielt. Die Steuerung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da die Trigger in Kombination mit den Aktionstasten für die insgesamt acht Quickactions zuständig sind. Damit kann man zum Beispiel Ausrüstungsgegenstände schnell wechseln oder Tränke zu sich nehmen. Somit ist Blocken auf der rechten Schultertaste und der reguläre Schlag auf X. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, geht die Steuerung aber sehr gut von der Hand.



Cover & Bilder © TBD


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Die Vorschau auf Outward hat mich sehr neugierig gemacht. Die ganzen Faktoren wie Hunger, Krankheiten, Temperatur oder Durst sinnvoll im Spiel unterzubringen war sicher eine große Herausforderung. Außerdem bin ich ein großer Fan von kooperativem Splitscreen, was für mich immer noch die Daseinsberechtigung der Konsolen ist (Stichwort: Halo). Dennoch hat meine Recherche, bei der auch andere Bewertungen eine Rolle spielten, Zweifel gesät. Häufig kritisiert wurden die Außenbereiche ohne Nichtspielercharaktere oder die Grafik. Mich hat es überhaupt nicht gestört. Es hat ohne Tutorial, das aber im Spiel vorhanden wäre, ein bisschen gebraucht sich an das Spiel zu gewöhnen und mit der Steuerung klar zu kommen. Wir haben erst einmal im Einzelspieler reingeschnuppert und haben dann sehr schnell entschieden, dass wir kooperativ weitermachen. Dadurch wird das Spiel etwas leichter und der Spielspaß steigt alleine durch das Gemeinschaftsgefühl. Durch die teils fehlende Vertonung und den leichten grafischen Defizit erhält man somit nur ein fast perfektes Spiel mit 9/10 Punkten.

Josi:

Ich habe ein paar mehr Abzüge als Alex, würde im Großen und Ganzen aber zustimmen. Mich stört der horizontale Splitscreen schon sehr. Daher von mir auch nur 7 von 10 Punkten, denn manchmal bin ich kein Freund von kooperativ. Wahrscheinlich bin ich dafür seit Super Mario einfach nicht mehr geschaffen. In diesem Spiel hängt man allerdings nicht so extrem voneinander ab, denn man kann hier die komplette Welt auch solo besuchen. Lediglich der Schlafmodus und das Wechseln der Zone gehen nur gemeinsam.


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