Pandemic Legacy - Season 1

Pandemic Legacy - Season 1

Genre: Brettspiel • Abenteuer • Legacy • Überlebenskampf
Autor: Matt Leacock, Rob Daviau
Illustrator: Chris Qulliams
Spieleverlag: Asmodee (Z-Man games)
Empfohlenes Alter: 13
Spieldauer: 60 Minuten

Pandemic Legacy - Season 1   05.05.2019 von Born2bewild

Letztes Jahr wurde Pandemic Legacy – Season 2 mit dem Sonderpreis der „Spiel des Jahres“-Jury ausgezeichnet. Grund genug für uns, den Vorgänger passend zur Erkältungszeit anzusehen. Ob wir dem Virus erlegen sind, erfahrt Ihr in unserem Review…

Das Material und die Vorbereitung

Das umfangreiche Spielmaterial von Pandemic Legacy – Season 1 findet in einem klassischen, großen Spielkarton Platz. Dieser macht schon alleine vom Material her Lust auf mehr. In seinem Inneren kommen eine ganze Menge Papierunterlagen in Form der Anleitung, einem Stickerbogen und der Dossiers hervor. Mit dabei sind auch Charakterbögen und drei eingeschweißte Kartenstapel. Einer davon sticht mit seiner Warnung besonders hervor. Das sind die „Legacy“-Karten für die „Legacy“-Spielvariante. Außerdem sind noch die Kunststoffwürfel für die Seuchen enthalten, diverse Marker sowie ein paar durchnummerierte Kartons, die ebenfalls für die Legacy-Variante benötigt werden. Diese dürfen genauso wie die „Legacy“-Karten keinesfalls geöffnet werden. Das (sichtbare) Material macht einen sehr guten Eindruck.

Sofern nicht in fortschreitenden Monaten anders beschrieben, ist der Spielaufbau erst einmal identisch zum normalen Pandemie. Man legt das Spielbrett in die Tischmitte und platziert ein Forschungszentrum in Atlanta. Dann werden die Infektionskarten gemischt und, genau wie diverse Marker, auf das entsprechende Feld bereitgelegt. Von den Subventionen werden anfangs vier ausgesucht. In späteren Partien, beziehungsweise Monaten, wird sich diese Anzahl noch verändern. Diese werden unter die Spielerkarten gemischt und anschließend, je nach Spielerzahl Karten als Starthand ausgeteilt. Die übrigen Karten werden in fünf Stapel aufgeteilt. In jeden dieser Stapel wird eine „Epidemie“-Karte gemischt. Dann werden die Stapel wieder übereinander zu einem Gesamtstapel zusammengelegt. Spielt man die erste Runde beginnt man nun mit dem Vorlesen der „Legacy“-Karten bis die nächste „Stop“-Karte zu sehen ist. Dann müssen noch die Anfangsseuchen verteilt werden. Das passiert über die Infektionskarten, von denen insgesamt neun gezogen werden müssen. Auf die Städte der ersten drei werden drei, dann zwei und dann nur ein Seuchenwürfel gelegt. Anschließend wird noch der Startspieler ausgelost und der Kampf gegen den Untergang der Menschheit beginnt…

Die Anleitung

Auch die Anleitung ist in Pandemic Legacy – Season 1 eine Besonderheit. Neben dem Regelwerk, das in großen Teilen identisch zum normalen Pandemie ist, findet man viele freie Flächen vor, die im Laufe des Spieljahres mit Aufklebern und Sonderregeln gefüllt werden. Insgesamt umfasst die Anleitung fünfzehn Seiten mit Regeln, Bildern und ein paar Beispielen. Auch wenn das nach viel klingt ist sie gut und schnell zu lesen. Auf der letzten, sechzehnten Seite befindet sich eine Tabelle zum Festhalten des Spielstandes.

Spielziel

Grob gesagt ist das Spielziel Heilmittel gegen die Seuchen zu finden und diese möglichst auch auszurotten. Allerdings gibt es je Monat eine bestimmte Anzahl an Aufgaben, die erfüllt werden müssen. Schafft man einen Monat nicht, so wird er noch einmal wiederholt, bis man in der anschließenden Partie den nächsten Monat angeht. Ist man gleich beim ersten Mal erfolgreich, so geht es gleich beim nächsten Monat weiter. Je nach Spielfortschritt wird das Spielmaterial nach Anweisung der „Legacy“-Karten verändert. Nach maximal vierundzwanzig Partien bzw. der zweiten Dezemberrunde endet das Spiel.

Der Spielablauf

Vom Grundsatz her spielt sich Pandemic Legacy - Season 1 wie das normale Pandemie. Reihum versuchen die Spieler die Seuchen im Zaum zu halten und Aufgaben zu lösen. Dabei stehen erstmal jedem Spieler vier Aktionen zur Verfügung, mit denen er auf dem Spielbrett reisen, Gebäude bauen, Karten tauschen oder ein Heilmittel entwickeln kann. Anschließend zieht der jeweilige Spieler zwei Handkarten nach und führt eine Infektion aus. Dabei werden je nach Infektionsstufe Karten gezogen und Seuchenwürfel auf die jeweilige Stadt gelegt. Würde dabei die Maximalanzahl von drei gleichfarbigen Würfeln überschritten, kommt es zu einem Ausbruch, der alle umliegenden Städte ebenfalls infiziert und der Ausbruchmarker wird ein Feld weitergezogen. Kritisch ist es, wenn der Spieler beim Nachziehen eine „Epidemie“-Karte zieht, denn dann wird erst die unterste Karte vom Infektionskartenstapel gezogen und diese Stadt mit drei Würfeln versehen. Anschließend wird der Ablagestapel inklusive der eben gezogenen Karte gemischt und oben auf den Infektionskartenstapel gelegt. Somit können alle bereits infizierten Städte nochmals befallen werden. Zu den Standardregeln kommt das „Legacy“-Spielmaterial, das den Spielverlauf nachhaltig verändert. So werden Regeln, Spielfeld und Spielmaterial verändert und auch erweitert. Außerdem können die Spieler Narben bekommen und bei einer dritten Narbe sterben die Charaktere. Die Charakterkarte wird zerrissen und kann zukünftig nicht mehr genutzt werden. Eine Partie endet, sobald alle Aufgaben erfüllt sind oder wenn eine Farbe Seuchenwürfel ausgeht, der Spielerkartenstapel leer ist oder der Ausbruchmarker auf dem letzten Feld landet. Unabhängig vom Ausgang ist es immer wichtig, auf die Legacy-Karten zu achten, die zu bestimmten Zeitpunkten im Spielverlauf gezogen werden müssen. Außerdem darf man sich nach jeder Runde zwei Belohnungen in Form einer Sonderfähigkeit, einem neuen Start-Forschungszentrum, einer gutartigen Mutation für eine ausgerottete Seuche oder einen Ereignissticker für eine Stadtkarte aussuchen. Hat man die Partie verloren, so wird der aktuelle Monat noch maximal einmal wiederholt und man geht anschließend zum nächsten Monat über. Dabei wird alles lose Spielmaterial vom Spielplan – bis auf die Aufgabenkarten – für die nächste Partie entfernt. Außerdem wird für die nächste Runde die Anzahl der Subventionen um zwei erhöht. Bei einem positiven Spielausgang geht es gleich mit dem nächsten Monat weiter. Allerdings werden hier die Subventionen um zwei gekürzt. Anschließend werden noch nach jeder Partie die Eckdaten auf der Rückseite der Anleitung vermerkt.

Bildergalerie von Pandemic Legacy - Season 1 (9 Bilder)

Lieferumfang

  • 5 Charakterkarten
  • 4 Spielfiguren
  • 61 Spielerkarten
  • 4 Übersichtskarten
  • 48 Infektionskartenstapel
  • 62 Legacy-Karten
  • 4 Zivilistenkarten
  • 5 Dossiers
  • 1 Stickerbogen
  • 4 Heilmittelmarker
  • 1 Infektionsmarker
  • 1 Erinnerungsmarker
  • 1 Ausbruchsmarker
  • 96 Seuchenwürfel
  • 6 Forschungszentren
  • 1 Spielplan
  • 1 Schachtel mit 8 nummerierten „Paketen“
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © Cover: Asmodee Deutschland / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Wer schon einmal Pandemie gespielt hat, weiß, dass das Heilen der vier Seuchen kein Zuckerschlecken ist. Mit Pandemic Legacy – Season 1 wird das Ganze nicht einfacher, eher noch schwieriger. Seuchen werden zum Beispiel unheilbar, Charaktere werden verletzt und erhalten durch ihre Narben Nachteile oder sterben sogar ganz. Dafür erhält man aber auch jeden Monat wertvolle Verbesserungen, die von einem neuen Startforschungszentrum bis hin zu charakterspezifischen Spezialfähigkeiten reichen. Die Veränderung des Spielmaterials ist eine brillante Idee, die für mich nur ein wenig dadurch getrübt wird, dass man das Spiel eben nur einmal „durchspielen“ kann. Dafür bietet es aber viele Stunden und Partien an Spaß. Wir haben im Durchschnitt etwa eineinhalb bis zwei Stunden pro Monatsrunde benötigt. Etwas unglücklich sind ein paar Übersetzungsfehler, die man online nachlesen kann und eine ungünstige Formulierung in Bezug auf die Charaktererstellung. In meinen Augen hat das Spiel aber trotzdem eine 10/10 verdient.

 

Josi:

Dieses Spiel bietet nicht nur die ca. zwei Stunden Spiel“spaß“, sondern auch noch jede Menge Vor- und Nachbereitungszeit. Wir sitzen jedes Mal mindestens noch eine Stunde zusammen und diskutieren, warum wir verloren haben. Ich bin ehrlich, es liegt meist nur am Kartenglück bzw. -pech. Das wäre auch mein größter Kritikpunkt. Mit viel Taktik geht man dennoch unter, weil die Karten einen einfach nicht mögen an dem Tag. Die Veränderungen sind sowohl positiv, als auch negativ, sodass es einen schönen Ausgleich gibt. Am Ende haben wir eine etwa ausgeglichene Bilanz und damit dürfte das Balancing trotz Kartenglück gut genug sein. Von mir gibt es, wegen der doch sehr zeitaufwendigen Terminierung bei 4 Spielern, 9 von 10 Punkten.


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