Paranormal Hell House

Paranormal Hell House

Originaltitel: The Haunting of Hell House
Genre: Mystery • Horror
Regie: Mitch Marcus
Hauptdarsteller: Michael York
Laufzeit: DVD (87 Min)
Label: EuroVideo
FSK 18

Paranormal Hell House   23.08.2015 von MarS

Aktuell ist es üblich, jeglichen Filmen mit paranormaler Thematik auch den entsprechenden Beinamen zu verleihen. Diesen Trend greifen aber nicht nur neue Produktionen auf, sondern er findet auch Anwendung wenn ältere Filme als Neuauflage, oder wie im vorliegenden Fall als erstmalige DVD-Veröffentlichung auf den Markt kommen. So wurde aus dem Mystery-Thriller Hell House aus dem Jahre 1999 das Paranormal Hell House, verbunden mit einem reißerischen Cover und einem kaufförderndem FSK18-Logo - obwohl der Film schon ab 16 Jahren freigegeben wurde. Kann der Film dennoch überzeugen oder war die Veröffentlichung nur eine genutzte Chance?


James uns Sarah sind eigentlich ein glückliches Paar dass von einer gemeinsamen Zukunft träumt. Eine ungeplante Schwangerschaft führt jedoch zu Problemen, und so überredet James Sarah zu einer heimlichen Abtreibung. Doch diese geht gründlich schief, und Sarah stirbt an den Folgen des Eingriffs. Von Schuldgefühlen geplagt wird James fortan von grausamen Visionen geplagt, die ihn immer wieder zu einem verlassenen Haus führen, mit dem offensichtlich auch der mysteriöse Professor Ambrose verbunden zu sein scheint. Gemeinsam kommen sie dem Geheimnis um das Haus und dem Ursprung der  Visionen gefährlich nahe ...

 

Paranormal Hell House ist ein Film aus dem Jahr 1999, die gesamte Inszenierung erinnert aber eher an Gruselfilme aus den 60er/70er-Jahren. Schauplatz des Films ist Neuengland um 1800, dies wurde sowohl durch die Machart des Films als auch die Kostüme, Schauplätze und Kulissen sehr schön eingefangen. Leider war es das dann auch schon ziemlich mit den positiven Eindrücken, denn im Gegensatz zu dem was Trailer und Covertext vermuten lassen ist Paranormal Hell House kein üblicher Haunted-House-Geisterhorror, sondern in weiten Teilen ein Mystery-Thriller mit vielen Drama-Elementen. Dementsprechend ist die gesamte Inszenierung auch sehr dialoglastig und kann sich selbst nur selten durch einige blutige Effekte auflockern, wirkliche Gruselmomente gibt es eigentlich gar keine. So plätschert der Film mit seiner Mischung aus Liebesdrama und Männerfreundschaft in weiten Bereichen einfach vor sich hin, ohne wirkliche Unterhaltungswerte zu bieten. 

 

Schauspielerisch gibt es nichts zu meckern. Sowohl Schauspielveteran Michael York als auch Andrew Bowen machen ihre Sache grundsolide und wirken überzeugend in ihren Rollen. Sound und Score sorgen wenigstens immer wieder für eine nette Atmosphäre. Bei Paranormal Hell House hapert es offensichtlich hauptsächlich am Drehbuch, dass trotz der literarischen Vorlage von Henry James eine nicht wirklich ansprechende Grundlage für den Film bietet und dadurch beim Zuschauer schnell Langeweile aufkommen lässt.

 

Das Bild der DVD ist sehr weich, unscharf und detailarm. Hinzu kommen noch diverse Verunreinigungen und starkes Filmkorn, dass den Gesamteindruck deutlich schmälert. Hier wurde wohl das VHS-Grundmaterial beinahe 1:1 übernommen. Der Ton ist zwar sauber abgemischt, spielt sich aber auf Grund der vorliegenden 2.0-Tonspur komplett im Centerbereich bzw. vorderen Bereich ab.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Die Sichtung von Paranormal Hell House führte bei mir schon sehr schnell zu Ernüchterung. Eigentlich erwartete ich auf Grund der Freigabe einen zumindest ein klein wenig brutalen Haunted-House-Horrorfilm, letztendlich handelt es sich aber nur um ein solide inszeniertes Mystery-Drama ohne große Besonderheiten, welches auf Grund diverser Längen über weite Strecken beim Zuschauer für Langeweile und stetige Blicke auf die Restlaufzeit des Films sorgt. Die Aufmachung des Films ist ganz nett, viel mehr hat Paranormal Hell House aber leider nicht zu bieten.


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