Pokémon und Nintendo – eine inzwischen schon über zwanzig Jahre alte Liebe. Nun 2021 erscheinen zwei neue Remakes aus der Reihe für die Nintendo Switch. Pokémon - Strahlender Diamant und Leuchtende Perle heißen diese und sind nun für den Konsolen/Handheld-Hybriden verfügbar. Ersteres haben wir uns angeschaut.

In beiden Spielen findet man sich als junger, angehender Trainer in der Sinnoh-Region wieder und wird durch Zufall mit einem Pokémon ausgestattet. Daraus entspinnt sich eine Reise durch die Region, in welcher natürlich das oberste Ziel wieder ist, alle Pokémon zu fangen und den neuen Pokédex (einen Taschencomputer) mit Informationen zu füllen.

Remake-Tradition

Remakes früherer Spiele hat sich bei Pokémon bereits als gängige Praxis etabliert. Seien es Feuerrot und Blattgrün auf dem Game Boy Advance oder die neueren Let’s-Go-Spiele auf der Nintendo Switch. Nun trifft es zwei beliebte Nintendo-DS-Spiele, welche hier für die Nintendo Switch umgearbeitet wurden. So findet man alles, was man als Pokémon-Veteran von den Originalspielen kennt und erwarten würde. Tatsächlich wirkt dieses Remake sogar wie ein deutlicher Rückschritt zu den direkten Vorgängern auf der Nintendo Switch und beinahe zu nah an dem natürlich innerhalb der Reihe gealterten Original.

Ein Rückschritt?

Das beginnt mit der Grafik, die sich entgegen dem direkten Vorgänger an einem wieder sehr kindlichen und einfachen Stil bedient, den man eher auf einem Nintendo 3DS und nicht auf einer fortschrittlicheren Nintendo Switch erwartet hätte. Das muss man mögen, wenngleich es für diese Entscheidung keinen wirklichen Anlass gab. Zusätzlich dazu stellen die Spiele Remakes der zwei Einzelversionen der Originalspiele dar, obwohl es schon damals eine verbesserte Folgefassung namens Pokémon Platin gab, in der vieles erweitert und poliert wurde. Warum man diese klar bessere Version nicht als Grundlage genommen hat, ist unverständlich.

Es bleibt beim Alten

Grundsätzlich jedoch bleibt Pokémon natürlich Pokémon. Man sammelt weiterhin kleine Monster und kämpft mit ihnen gegen andere Trainer oder wilde Monster. Besiegte Wesen kann man fangen, trainieren oder tauschen. Dabei kämpft man sich von einer Stadt und einer Arena zur nächsten, um Pokémon-Orden zu sammeln und stellt sich einer bösen Organisation, die  - ebenfalls wie in jedem Spiel der Reihe - nichts Gutes im Sinn hat. Klassisches Pokémon-Material, das in fast jedem Spiel mit neuem Anstrich wiederholt wird.

Easy peasy

Der unrühmliche Trend der Einfacheit wird aber leider auch hier fortgesetzt. Durch einen nicht ausschaltbaren EP-Teiler (Erfahrungspunkte) leveln die Monster konstant auf, ohne dass man einen Großteil von ihnen konkret im Kampf einsetzen muss. Das sorgt für ein wahnsinnig einfaches Spiel, das niemanden überfordern oder fordern sollte. Gleichzeit bleibt es weiterhin so, dass beide Spieleversionen abseits von ein paar ausgetauschten Pokémon exakt gleich sind.

Somit lässt Strahlender Diamant und Leuchtende Perle nicht viel Diskussion zu. Pokémon bleibt Pokémon und zeigt besonders hier kaum bis gar keine Weiterentwicklung. Wer das mag und mit dem niedrigen Schwierigkeitsgrad keine Probleme hat, ist hier genau richtig. Wer jedoch auf Weiterentwicklung und Neuerungen wartet, wird wieder einmal enttäuscht. Pokémon bleibt Pokémon – und das ist am Ende eigentlich das Einzige, was man zu diesen Remakes sagen kann. Ob man das positiv oder negativ versteht, hängt von der Erwartungshaltung ab.

Bildergalerie von Pokémon - Strahlender Diamant (6 Bilder)

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