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R.U.S.E.

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Eugen Systems
Genre: Strategie
Sub-Genre: Echtzeit-Strategie
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 09.09.2010
USK 12

R.U.S.E.   17.09.2010 von Panikmike

Weise Männer behaupten, dass Kriege nicht durch Soldaten oder die Maschinerie gewonnen werden, sondern durch Taktik, List und Tücke. Desto mehr Ahnung man von taktischen Spielzügen, militärischen Schachzügen und Strategie hat, desto einfacher wird die Schlacht gegen unseren Gegner. Bei R.U.S.E., dem neuen Titel von Ubisoft, muss man auf solche Taktiken zurückgreifen, um besser als der Gegner zu sein. Auch wenn es wieder um den zweiten Weltkrieg geht, so ist R.U.S.E. doch mal was ganz anderes…

„So, nun habe ich das Schlachtfeld vor mir, links und rechts überall gegnerische Einheiten. Wenn ich nur wüsste, was der Gegner vorhat. Dummerweise ist mein größter Konkurrent auch noch der beste in seinem Gebiet. Ich kann mir vorstellen, dass er die linke Flanke benutzt, um mich dann rechts anzugreifen. Er ist ein Meister des Vortäuschens. Doch ich habe noch ein Ass im Ärmel, ich spiele eine List aus und mein Spion zeigt mir in einem bestimmten Quadranten, wie viele Feinde ich vor mir habe. So kann ich abschätzen, wie viele Horden auf mich zukommen und besser meine eigene Taktik vorbereiten.“ (Zitat: General Panikmike, Sept. 2010)

Doch springen wir mal zurück in der Zeit und beginnen von vorne. Wir spielen eine Kampagne und müssen in der ersten Mission (Tutorial) einfach mit unseren drei Panzern zum Schloss Colditz bei Leipzig fahren. Nebenher sind ein paar gegnerische Panzer zu plätten, über eine Brücke, an einer Stadt vorbei und schon ist die Mission passé. R.U.S.E. spielt sich ganz anders als alle bisher erschienen Strategietitel. Das Wichtigste ist natürlich die Steuerung, die hier für Konsolen aber grandios einfach umgesetzt worden ist. Doch auch hier gibt es ein paar Mankos, auf die ich später eingehen werde. So erklärt uns das Spiel per Texteinblendungen, wie einfach es zu steuern ist. Mit der A-Taste wählt man eine Einheit aus, mit X werden alle Einheiten des gleichen Typs markiert, mit dem linken Analogstick fahre ich in dem Terrain auf und ab, mit dem rechten Stick kann man rein- und rauszoomen und klicke ich nun irgendwo hin, so fahren meine Einheiten auch brav zum gewählten Zielort. Habe ich auf einen Gegner geklickt, so wird dieser, wenn er in Reichweite ist, automatisch angegriffen. Schwierig wird es, wenn mehrere Einheiten verschiedenen Typs auf einem Fleck stehen, denn dann heißt es hinzoomen, die Einheit auswählen und  anschließend den Befehl erteilen. In einem hektischen Gefecht kann das schon mal sehr stressig sein und vor allem auch nervig. Doch sonst funktioniert die Steuerung prima, ich denke nicht, dass man sie viel besser hinbekommen könnte. Was allerdings sehr nervt, ist die Auswahl der Einheiten. Fährt man mit dem Cursor durch die Gegend, wird immer die zentralste Einheit angewählt. Möchte ich diese aber nicht angreifen, so muss ich wieder von dieser wegfahren und über die richtige. Wenn man richtig im Stress ist, dann ist es auch sehr schwer, schnell die benötigte Einheit anzuwählen. Ich bin mir zwar nicht sicher, wie man so etwas auf der Konsole besser lösen sollte, doch perfekt ist es definitiv nicht.

Da die Steuerung generell aber sehr gut gelungen ist, wie schaut es dann mit dem Rest des Spiels aus? Die ersten Missionen gehen gut von der Hand, man bemerkt allerdings den steigenden Schwierigkeitsgrad. Anders als zum Beispiel bei Command & Conquer kann man hier anfangs noch keine Basen bauen und man klickt auch nicht einfach so irgendwelche Einheiten zusammen. Man ist eher mittendrin anstatt nur dabei. Meistens stehen einem nur eine Handvoll Einheiten zur Verfügung, die man befehligen und beschützen muss. So sollte man stets aufpassen, dass man nicht vom Gegner umzingelt wird oder  man mit der falschen Einheit einen Gegner bekämpft. Man sollte mit einer Artillerie zum Beispiel keine Soldaten angreifen, logisch oder? Hier ist aber kein auswendig Lernen gefragt, sondern einfach nur gesunder Menschenverstand. Nebenbei kann man aber alles nachlesen und bekommt während der Kampagne sehr viele Tipps. Im späteren Verlauf gibt es dann die Möglichkeit, ein paar Gebäude zu bauen, die dann für Armeen-Nachschub sorgen. Wer sich nun fragt wie die Steuerung bei der Playstation 3 mit den Move-Controller ist, der sollte den Playstation 3 Test von R.U.S.E. lesen: R.U.S.E. Move

So kämpft man sich von Level zu Level, doch die wichtigste Komponente wurde bisher nur erwähnt. In R.U.S.E. geht es um Taktiken - hier als sogenannte Listen bezeichnet. Spielt man hier sinnlos, ohne zu wissen, was gerade passiert bzw. was die List anstellt, so wird man seine Einheiten schnell in den Tod schicken. Das Strategische an diesem Spiel ist die Kombination aus Taktik und Listen. So kann ich meine Einheiten fast unsichtbar machen, mit „Blitz“ können sie sich viel schneller bewegen, man kann Dummy-Truppen erstellen, gegnerische Einheiten identifizieren, Aktivitäten sichtbar machen und noch einiges mehr. Nur mit einer geschickten Kombination kommt man ans Ziel. Ja, R.U.S.E. ist nicht einfach, doch mit der Einstellung „Learning by Doing“ kommt man sehr schnell ans Ziel. Sollte ich diese und jene List einsetzen oder doch eine altbewährte Taktik?! Versucht es, dann seht ihr auch, ob ihr damit weiterkommt oder nicht? Doch die Listen sind keine Übermacht, falls es sich so anhören sollte. Man muss trotzdem sein Hirn einschalten, seine Einheiten gut platzieren und eben richtig Krieg führen. Anders als in Command & Conquer kann man hier nicht einfach Panzer, Fußtruppen oder Flugzeuge als Kanonenfutter einsetzen. Die Einheiten sind oftmals rar und man bekommt sogar Bonuspunkte, wenn man zum Beispiel alle Einheiten eines bestimmten Typs bis zum Schluss der Mission behalten hat.

Weil wir schon mal beim Thema sind: Welche Einheiten gibt es denn in R.U.S.E.? Insgesamt gibt es sechs Nationen, die natürlich auch unterschiedliche Einheiten haben. Es fängt beim einfachen Fußsoldaten an und hört beim mächtigen Megapanzer auf. Die Kombination aus fiktiven und realen Vehikeln passt sehr gut ins Konzept, denn Fans werden den „Panther“ sofort wieder erkennen und lieben lernen. Weiß man mal nicht, welche Einheiten was können, so hilft die Rusopedia. Hier steht alles drin, was der Spieler wissen sollte. Doch das Lesen darin ist keine Pflicht, nur für Enthusiasten ideal. So ist die Kombination aus Boden- und Lufteinheiten wichtig, denn nur wenn man von allen Einheiten etwas hat, kommt man ans Ziel. Anders ist es im Mehrspielermodus, denn da kann man sich dann ja mit seinem Mitstreiter absprechen.

R.U.S.E. selbst ist ein schönes Spiel, doch alleine die Single-Player-Kampagne mit ihren 23 Abschnitten wäre langweilig und hätte keinen besonders hohen Wiederspielwert. So hat Ubisoft sehr gute Mehrspielermodieingebaut, die dem Spiel bei der Wertung gute Pluspunkte geben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, man kann nur alleine gegen die Intelligenz spielen oder mit einem Onlinekumpel durchs Land ziehen. Will man sich gegenseitig bekämpfen, so stehen einem 1 gg. 1 oder 2 gg. 2 Spieler-Modi zur Verfügung. Als ich allerdings den Koop-Modus erspähte, schlug mein Herz höher. Auch wenn nur zwei Maps gibt, so machen diese echt Spaß und sind wirklich fordernd.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Viele Konsolenspieler haben eine Abneigung gegen ein Strategiespiel auf der Xbox 360 oder der Playstation 3. Ubisoft konnte mit R.U.S.E. allerdings beweisen, dass es auch gute Strategietitel auf der Konsole gibt. Die Steuerung funktioniert sehr gut, der stufenlose Zoom macht immer wieder Spaß, die Grafik sieht sehr gut aus und generell passt R.U.S.E. als Gesamtpaket. Meistens ist man mittendrin statt nur dabei, endlich kann man wieder ein Strategiespiel spielen, welches keine unendlich langen Aufbauphasen hat. Hier muss man seinen Gegner beobachten, reagieren und sich eine gute Taktik und List überlegen. Gut gemacht Ubisoft, R.U.S.E. hat das Zeugs zu einem Kulttitel.


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positiv negativ
  • Gut erzählte Story
  • Sehr schöne Zwischensequenzen
  • Gute deutsche Lokalisation
  • Online-Koop-Modus
  • 1 gg. 1, 2 gg. 2 Spieler Modus online
  • Fordernde künstliche Intelligenz
  • Gute Idee der ´Listen´
  • Steuerung in der Hektik nicht einfach
  • Bei hohem Zoom, Grafik nicht so toll
  • Keine Truppenerfahrung
  • Teilweise echt schwer
  • Schon wieder 2ter Weltkrieg?





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