Raven´s Hollow
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BEWERTUNG |
30.09.2023 von MarSLegendärer Schriftsteller auf Mörderjagd? Nein, die Rede ist nicht von der Netflix-Produktion Der denkwürdige Fall des Mr. Poe, sondern vom wesentlich geringer budgetierten Mystery-Horrorthriller Raven´s Hollow, ebenfalls mit Edgar Allan Poe als Hauptfigur. Der hat nun seinen Weg über Lighthouse Home Entertainment in die Händlerregale gefunden...
Inhalt
Als fünf junge Kadetten, angeführt von Edgar Allan Poe (William Moseley), im Verlauf einer Feldübung die grausam verstümmelte Leiche eines Mannes entdecken, ahnen sie noch nicht, welch Grauen in den nächsten Tagen auf sie wartet. Im nahegelegenen Ort Raven´s Hollow suchen sie nach Antworten und Hinweise auf den Namen des Opfers, doch stattdessen begegnen sie dort finsteren Legenden über einen mysteriösen "Raben", der in der Gegend sein Unheil treiben soll. Zunächst belächelt Edgar die Dorfbewohner und stellt eigene Ermittlungen an, doch als die ersten seiner Kameraden ebenfalls brutal ermordet werden, muss er schließlich doch der Wahrheit ins Auge blicken...
Edgar Allan Poe - ein Name, den jeder Interessierte direkt mit seinen Horrorgeschichten in Verbindung bringt, und dementsprechend früher oder später auch mit dem ein oder anderen Raben. Und auch als Figur in Filmen ist er mittlerweile ein gern gesehener Gast, sei es in The Raven - Prophet des Teufels aus dem Jahr 2012, oder - wer es gerne etwas neuer hätte - in der Netflix-Produktion Der denkwürdige Fall des Mr. Poe. Letzterer dient inhaltlich gleich auch als Übergang zu der folgenden Kritik, denn in beiden Werken ist der junge Edgar Allan Poe als Westpoint-Kadett unterwegs, um einen Mordfall zu lösen. Und tatsächlich gelingt es Raven´s Hollow durchaus, mit einer ähnlich düsteren Atmosphäre und sehenswerten Ausstattung zu punkten, ebenso wie mit ausnahmslos solide bis souverän agierenden Darstellern. Gleichzeitig jedoch schlägt Raven´s Hollow eine deutlich horrorlastigere Richtung ein, wodurch nicht nur einige CGI-generierte, jedoch ansehnliche Effekte zum Einsatz kommen, sondern es im Verlauf auch einige äußerst deftige Goremomente zu bestaunen gibt. Woran es Raven´s Hollow am Ende jedoch ein wenig mangelt, das ist eine fortlaufende Spannungskurve, denn immer wieder gibt es einfach zu viel dialoglastigen beziehungsweise ereignislosen Leerlauf, der bei einer geschickteren Erzählung hätte umgangen werden können. Zudem bleibt das gesamte Geschehen zwar immer in sich stimmig, glänzt dabei aber nicht gerade mit Innovation oder Einfallsreichtum - letztendlich wirkt alles wie schon einmal gesehen. Das bereits Gesehene ist aber trotz allem sehr unterhaltsam, atmosphärisch und kurzweilig genug inszeniert, um Raven´s Hollow zu einem durchaus sehenswerten Film zu machen. Warum man allerdings einige umständliche Querverweise auf Edgar Allan Poes Werke, ja überhaupt seine Person für das Ganze genutzt hat, bleibt am Ende unbeantwortet, denn bei genauer Betrachtung hätte Raven´s Hollow auch wunderbar ohne dieses Element funktioniert - vielleicht sogar noch besser, denn alleine der Name Poes weckt eben dann doch einige Erwartungen, die hier nur bedingt erfüllt werden...
Details der Blu-ray
Technisch sieht man der Blu-ray das überschaubare Budget ebenso wenig an, wie der Produktion selbst. Auch hier überzeugt die Blu-ray durch ein überaus scharfes, detailfreudiges Bild, dessen düstere Farbgestaltung vom ausgewogenen Kontrast sowie dem sauberen Schwarzwert sehr schön in Szene gesetzt wird. Die Tonspur ist insgesamt sehr ordentlich abgemischt und punktet durch eine stets klare Dialogwiedergabe, bleibt im Übrigen aber eher unspektakulär. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. / ©lauris aizupietis Das Fazit von: MarS
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