Removal - Einfach aufgewischt!
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15.09.2012 von GloansBunnyBlutlachen wegwischen, Leichenreste aufsammeln und ekelhafte Gerüche neutralisieren - das sind die Hauptaufgaben eines Cleaners. Überall, wo Menschen verstorben sind, ob auf natürliche Weise oder durch ein Verbrechen, treten diese Tatortreiniger in Erscheinung, sowohl im Auftrag der Polizei, als auch für Privatmenschen. Die Sofahelden wühlen sich durch die filmischen Hinterlassenschaften des Low-Budget-Thrillers Removal - Einfach aufgewischt...
Cole Hindin (Mark Kelly) ist eigentlich ein unauffälliger, gesetzestreuer Kerl, der Tag für Tag pflichtbewusst seinen Job im Polizeidienst absolviert. Als er jedoch eines Abends unverhofft Zeuge vom Selbstmord seines besten Freundes wird, gerät seine Weltanschauung völlig aus den Bahnen. Cole verliert seinen Posten, seine Ehefrau und zu guter Letzt auch noch seinen Verstand. Geplagt von Einsamkeit und Halluzinationen bleibt ihm nur noch die Möglichkeit, eine wenig aussichtsreiche Anstellung bei einer Gebäudereinigungsfirma anzunehmen. Dass sich Pechsträhnen für gewöhnlich über längere Zeit erstrecken, merkt Cole schließlich, als er einen lukrativen Putzauftrag in einer abgelegenen, unheimlichen Villa annimmt. Dort leistet ihm neben seinem Wischmopp nur der arrogante Hausbesitzer Henry Sharpe (Oz Perkins) Gesellschaft. Möglichst schnell und diskret soll die Sanierung des Anwesens erfolgen, und so macht sich der Pechvogel ans gummibehandschuhte Werk. Ein vermeintlicher riesiger Blutfleck, die Abwesenheit einer Hauseigentümerin und die zahlreichen Andeutungen Henrys aber wecken Coles verdrängte Ermittlerfähigkeiten. Hat Henry etwa seine eigene Frau kaltblütig ermordet und benutzt Cole nur als Spurenbeseitiger? Oder spielt seine Fantasie dem Ex-Cop nur einen irren, makaberen Streich?
Removal - Einfach aufgewischt ist der Debütfilm von Regisseur Nick Simon. Mit viel Liebe zum Detail verwebt Simon die Gedankenwelt von Hauptfigur Cole mit den Kulissen und Nebencharakteren. Die kreative Story des Psychothrillers kommt zwar nur langsam in Fahrt, lässt den Zuschauer aber trotzdem bewusst immer wieder im Dunkeln tappen. Was ist Realität, was Wahnvorstellung? Um die Szenen richtig zuordnen zu können, ist stellenweise große Aufmerksamkeit gefordert. Immer wieder erschweren allerdings Logikfehler und harte Schnitte das Verständnis. Die zahlreichen akustischen Schockmomente im ersten Filmdrittel und die guten schauspielerischen Leistungen von Mark Kelly und Oz Perkins als sadistischer Hausbesitzer sorgen zwar intermittierend für Gruselatmosphäre, können jedoch den flach gehaltenen Spannungsbogen nur wenig beeinflussen. Das düster-bedrohliche Setting der Kulissen und die technisch recht ansehnlichen Spezialeffekte sind stimmig inszeniert und werden von einem gelungenen Soundtrack begleitet. Die deutschen Synchronsprecher erledigen ihre Aufgabe mit viel Hingabe, wenngleich die englische Tonspur noch einen Tick überzeugender ist. Der sarkastische, etwas skurrile Humor, der diesen Film unterschwellig begleitet, tritt aber in beiden Sprachversionen in Erscheinung.
Bild - und Tonqualität sind für eine Low-Budget-Produktion überdurchschnittlich gut. Nur gelegentlich trüben Unschärfen und leichtes Rauschen das sonst hoch aufgelöste Erstlingswerk Simons. Die Extras beschränken sich auf den Originaltrailer, ein paar Outtakes und eine Alternativszene. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: GloansBunny
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