Das erste RollerCoaster Tycoon erblickte unter Chris Sawyer 1999 das Licht der Welt und erschien damals auf dem PC. Mittlerweile gibt es im Wirtschaftssimulationsbereich schier unzählige Spiele, dennoch ist und bleibt RollerCoaster Tycoon eines der Kulttitel für Gamer. Lediglich fünf Jahre später erschien dann der dritte Teil der Reihe, den es nun mit allen Add-Ons und einigen Verbesserungen für den PC und die Switch gibt. Wir haben uns in den Vergnügungspark gewagt und sagen Euch, ob die Nintendo Version etwas taugt…

Einmal ein Parkdirektor sein – worum geht es überhaupt?

Das Spielprinzip eines Tycoon-Spiels sollte eigentlich klar sein, in RollerCoaster Tycoon 3 übernimmt der Spieler die Rolle eines Parkdirektors. Anfangs bekommt man sehr gute aber auch lange Tutorials, wo man nach und nach die Steuerung, die Möglichkeiten und auch die Zusammenhänge der einzelnen Attraktionen erklärt bekommt. Im Karrieremodus muss man spezielle Ziele schaffen, wie zum Beispiel die Attraktivität steigern, eine gewisse Besucheranzahl in den Park locken oder den Nervenkitzel über einen gewissen Standard heben. Sind diese Herausforderungen geschafft, dann kann der Spieler das nächste Kapitel in Form eines neuen Spiels mit einem anderen Park wagen. Anfangs hat man noch kaum Baumöglichkeiten, neben ein paar Fressbuden und ein paar Attraktionen gibt es „nur“ Flora und Fauna und ein paar Tiere zu bauen/kaufen. Je weiter aber man im Spiel fortgeschritten ist, umso bessere Fahrgeschäfte sind erforscht, wie auch zum Beispiel diverse Wasserattraktionen. Doch es geht nicht nur um Thrill und Action, auch für die kleinen Besucher ist gesorgt, es gibt zahlreiche Bahnen für Kleinkinder, Zoo-ähnliche Objekte und sogar ein Feuerwerk. Die Komplexität ist anfangs noch nicht ersichtlich, nach ein paar Spielstunden entfaltet sich RollerCoaster Tycoon 3 dann zu einem schwierigen aber spaßigem Unterfangen. Wer das Spiel schon kennt, der kann aber auch gleich den Sandbox-Modus spielen. Dort bekommt der Spieler unendlich Geld und einen riesigen Bauplatz, um seinen Traum bauen zu können. Es gibt keine Ziele, keine Zeit, kein Geldproblem – also kann sich dort der Spieler als Parkdirektor und Planer entfalten wie er gerade lustig ist.

In allen Modi gibt es natürlich auch massenweise Statistiken, denn egal ob Geldsorgen oder nicht, der Spieler sollte immer die Preise, die Meinungen der Parkbesucher und vieles mehr im Blick haben. Wichtig dabei ist natürlich auch das Personal, denn ohne Tierpfleger zum Beispiel werden die Tiere nicht glücklich sein oder könnten aus dem Park entkommen. Natürlich braucht man auch Personal um Käfige oder anfällige Fahrgeschäfte zu reparieren oder zu warten. Alles in allem ist das Spiel dadurch sehr umfangreich und komplex, macht aber gerade wegen diesen Aspekten sehr viel Spaß.

Was ist denn hier alles drin – der Umfang des Spiels?

Die Complete Edition beinhaltet nicht nur das „normale“ RollerCoaster Tycoon 3 im neuen Gewand, sondern auch die beiden Add-Ons, welche früher schon beim Hauptspiel vertrieben wurden. Bei Soaked bekommt der Spieler mehr Wasserelemente und kann somit seinen Park in einen Wasserpark verwandeln. Zwar hat das Hauptspiel selbst schon ein paar „flüssige“ Möglichkeiten, bei Soaked gibt es aber um einiges mehr zu entdecken. Dazu kommen passende und toll aussehende Lasershows und auch zwei neue Themen, welche quasi zwei neue Designs in Sachen Bau darstellen. Bei der zweiten Erweiterung handelt es sich quasi um eine Landschaftserweiterung, denn in Wild! geht es hauptsächlich um einen Tier- bzw. Safaripark. Wer beim Hauptspiel also bemängelt hatte, dass es zu wenig Möglichkeiten mit Tieren gibt, der wird hier sehr gut bedient.

1:1 dasselbe Spiel wie 2004 – was hat sich geändert?

Das Team von Frontier Developments hat das Spiel nicht einfach nur portiert, sondern auch daran geschraubt. Neben den beiden Add-Ons, welche 1:1 portiert wurden, gibt es in Sachen Performance Verbesserungen, wie auch bei der Grafik. Diese wurde aufgepeppt und dem Ganzen ein Breitbildformat spendiert, auf dem PC gibt es sogar eine 1080p Auflösung zu bestaunen. Natürlich kann die Switch-Version mit dem PC nicht mithalten, dafür wurde die Steuerung der portablen Konsole angepasst. Die Grafik kann sich aber auch bei der Nintendo Switch Version sehen lassen, selbst beim nahen Zoom kann man einige Details der Attraktionen und auch der Besucher erkennen. Das Ganze ist sehr bunt und sieht schön aus, alles läuft ohne Ruckeln oder grafische Makel.

Bildergalerie von RollerCoaster Tycoon 3: Complete Edition (11 Bilder)

Brauche ich wirklich eine Maus – die Steuerung bei der Switch?

Die Steuerung ist mit Maus definitiv komfortabler, da es einfach viele Menüpunkte gibt und viele Einstellungsmöglichkeiten. Mit einem Controller in der Hand ist dies eine größere Challenge, es wurde auf der Switch aber ganz gut gelöst. Dennoch braucht es eine Zeit, bis die Steuerung ohne Probleme von der Hand geht. Der Spieler hat zwei Ringmenüs, die er mit dem linken bzw. rechten Joycon aufrufen kann. Drückt man dann in die jeweilige Richtung des gewünschten Icons und den Bestätigungsbutton, dann geht es weiter in das Untermenü. Dadurch ist es möglich ohne Weiteres überall hinzukommen und das Spiel leicht zu steuern, dennoch braucht es ein wenig Übung, nicht den falschen Button zu drücken bzw. die Übersicht zu behalten. Nach einer Eingewöhnungszeit von ca. einer Stunde, fließen aber die Bewegungen und der Spieler ist nicht mehr zu bremsen. Eine Konsolensteuerung zu programmieren ist bei einem Tycoon-Spiel generell sehr schwer, vergleichbar mit der Steuerung auf PC wird es daher auch nie sein – dennoch kommt man hier klar und kann seinen Park ohne Fehler und Probleme aufbauen.

Cover & Bilder © Frontier Developments plc.