Shark Bait
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BEWERTUNG |
22.08.2022 von MarSSommer, Sonne, Strand und Meer. Und was darf in der hitzigen Urlaubszeit nicht fehlen? Genau, der obligatorische Hai-Horrorfilm. Dieses Mal entführt uns Shark Bait zum Spring Break an die Küste Mexikos, und wir sagen Euch, ob sich der Ausflug auch für Euch lohnen könnte...
Inhalt
Um ihren letzten Spring Break vor dem Schulabschluss noch einmal gemeinsam zu erleben, sind die Freunde Tom (Jack Trueman), Nat (Holly Earl), Milly (Catherine Hannay), Tyler (Malachi Pullar-Latchman) und Greg (Thomas Flynn) nach Mexiko gereist. Als nach Tagen des Feierns der Rückflug naht, beschließen die fünf, noch ein letztes Abenteuer zu erleben, und stehlen kurzerhand zwei Jetskis, mit denen sie aufs offene Meer fahren. Ein paar übermütige Manöver später kommt es jedoch zu einem schweren Unfall, bei dem Greg einen offenen Schienbein-Bruch davonträgt, und eines der Jetskis sinkt. Das andere wiederum lässt sich nicht mehr starten, und so treiben die fünf Freunde immer weiter vom rettenden Land ab. Während die Hoffnung auf Rettung stetig sinkt, taucht plötzlich eine noch tödlichere Gefahr aus dem Wasser auf...
Bereits das Cover von Shark Bait macht klar, dass man es hier - zumindest inhaltlich - mit einem absolut typischen Hai-Horrorfilm zu tun bekommt, denn dieses ist ebenso einfallslos, wie die Handlung des Films es ist. Klischeecharaktere ohne Tiefgang treffen hier mal wieder eine recht dämliche Entscheidung, und werden dadurch zum all you can eat - Buffet für einen hungrigen Hai. Soweit, so generisch. Doch Shark Bait gelingt es dennoch, einen sehenswerten Beitrag zum ansonsten überwiegend im Trash-Bereich angesiedelten Genre zu liefern, der Freunde hochwertiger Hai-Horrorfilme durchaus zufriedenstellen dürfte - und das sogar ohne Sympathieträger, denn ausgerechnet das obligatorische Final Girl entpuppt sich hier als extrem nervtötend. Seine Stärken beweist Shark Bait aber in viel wichtigeren Bereichen. Da wäre beispielsweise das Verhalten der Opfer-Gruppe zu nennen, die sich - abgesehen von der Entscheidung, Jetskis zu stehlen und damit aufs offene Meer zu fahren - unerwartet glaubwürdig und nur sehr selten wirklich dumm anstellt. Das passt nämlich hervorragend zum Realismus innerhalb der Inszenierung, die sich sichtlich darum bemüht, dem Verhalten des Hais einen natürlichen Touch zu verpassen. Die meiste Zeit über agiert der Hai hier durchaus authentisch, und sogar die Attacken entbehren nicht einer gewissen Glaubwürdigkeit, wogegen sich die überzogenen beziehungsweise unnatürlichen Momente angenehm in Grenzen halten - ganz ohne geht es allerdings nicht, doch dann wäre ein Hai-Horrorfilm ja auch erst gar nicht möglich. Einen weiteren Pluspunkt ergattert sich Shark Bait im Bereich der Effekte. Während der Hai an sich einen durchwegs ansehnlichen und qualitativ hochwertigen Eindruck hinterlässt, und nur in sehr wenigen Ausnahmefällen etwas CGI-Gefühl mit sich bringt, wissen vor allem die hervorragenden Make-up Effekte zu überzeugen. In diesem Bereich wurde ganze Arbeit geleistet, wodurch zugefügte Wunden und Verletzungen wirklich authentisch - und sehr schmerzhaft - aussehen. Wo Licht ist, ist allerdings auch Schatten, denn da die Handlung selbst sich recht schnell abnutzt, und damit eigentlich nicht für gute 90 Minuten Laufzeit ausreicht, hat man sich leider dazu entschieden, das Ganze durch reichlich unnötigen Ballast in die Länge zu strecken. Während langgezogene Kamerafahrten über und unter Wasser anfangs noch zum Aufbau von Atmosphäre und dem Spiel mit der Erwartungshaltung des Zuschauers dienen, führen eben diese gerade das Finale völlig ad absurdum. Hier würde es überhaupt nicht auffallen, wenn man Shark Bait frühzeitig ausschaltet, denn im Anschluss an den obligatorisch emotional angehauchten Höhepunkt - dankenswerterweise ohne dümmlich inszenierten "Zweikampf" mit dem Hai - folgen eigentlich nur noch 15 gänzlich unnötige Minuten, in denen nicht viel mehr zu sehen ist, als eine lange Jetski-Fahrt sowie ein ausgiebiger Strandspaziergang, lediglich durchbrochen von einem der schlechtesten, beziehungsweise innerhalb der bis dahin auf Realismus ausgelegten Inszenierung eher lächerlichsten Auftritte des tierischen Hauptdarstellers. Dann lieber nur 75 Minuten, die dafür in sich stimmig sind...
Details der Blu-ray
Abgesehen von einigen wenigen Fokussierungsunschärfen zeigt sich das Bild der Blu-ray sehr scharf und detailreich, wobei diese Werte selbst im Verlauf der Unterwasseraufnahmen nur selten abfallen. Satte Farben und ein kräftiges Kontrastverhältnis runden den positiven Gesamteindruck ab. Auch die Tonspur weiß durch eine angenehm atmosphärische Abmischung zu gefallen. Dynamikumfang und Effektverteilung wissen dabei ebenso zu überzeugen, wie auch die klare Dialogwiedergabe und die harmonische Einbindung des durchwegs passenden (wenngleich auch etwas zu inflationär eingesetzten) Scores. Bei Bedarf schaltet sich zudem der Subwoofer kraftvoll mit ins Geschehen ein. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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