Shelter - Gefangene der Angst
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BEWERTUNG |
28.04.2023 von MarSDie Corona-Pandemie hat es den Filmschaffenden auf der ganzen Welt nicht gerade einfach gemacht. Regisseur Sean King O´Grady hat aus dieser Not allerdings eine Tugend gemacht, und die Zeit der schwierigen Drehbedingungen für seinen minimalistischen Horrortrip Shelter - Gefangene der Angst genutzt. Lighthouse Home Entertainment veröffentlicht diesen nun auf DVD und Blu-ray...
Inhalt
Als ein verheerender Sturm übers Land zieht, sollte das heimische Badezimmer für Melissa (Sierra McCormick) und ihre Familie eigentlich ein sicherer Zufluchtsort sein. Nachdem allerdings ein entwurzelter Baum die Tür blockiert, entwickelt sich aus der vermeintlichen Sicherheit schon bald eine tödliche Falle, aus der es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Während Melissas alkoholabhängiger Vater Robert (Pat Healy) zunehmend unter Entzugserscheinungen leidet, und sowohl ihre Mutter Diane (Vinessa Shaw) als auch ihr Bruder Bobby (John James Cronin) alle Hoffnung zu verlieren scheinen, wächst in Melissa die Angst heran, dass hinter den Ereignissen mehr stecken könnte als ein einfaches Unwetter. Könnte vielleicht sogar sie selbst schuld an der Situation haben, in der ihre Familie steckt...?
Betrachtet man sich die diversen Meinungen und Kritiken, die bislang zu Shelter - Gefangene der Angst zu finden sind, dann könnte man es beinahe selbst mit der Angst zu tun bekommen, denn wirklich positive Rückmeldungen hat Sean King O´Gradys Werk bisher nicht erhalten. Ganz so schlecht, wie man es nun vermuten könnte, ist das minimalistische Horror-Kammerspiel allerdings nicht. Ganz im Gegenteil, denn einige Szenen sind überaus gelungen, und bleiben sogar noch über den Abspann hinaus im Gedächtnis. Leider bleibt es aber tatsächlich lediglich bei vereinzelten Highlights, die es hier zu bestaunen gibt, denn im Übrigen kann sich Shelter - Gefangene der Angst nicht so recht entscheiden, wohin der Weg eigentlich führen soll. Ein Psychothriller im Kreise der Familie, ausgelöst durch eine beengte Zwangslage? Eine Metapher auf das trügerische Familienidyll einer vermeintlichen Vorzeigefamilie? Oder doch ein surrealer, okkulter Horrortrip mit dämonischer Präsenz? Irgendwie alles davon, und doch auch nichts davon, denn O´Grady gelingt es im Verlauf einfach nicht, eine klare Linie erkennen zu lassen. Stattdessen versorgt er den Zuschauer immer wieder mit kleinen Häppchen, die in die eine oder eben die andere Richtung führen, es am Ende aber nicht zu einem Ziel schaffen - offenes Ende inklusive. Selbst die eigentliche Bedrohung überlässt Shelter - Gefangene der Angst komplett der Fantasie des Zuschauers, denn abgesehen von einer verirrten Klapperschlange bleibt die Kamera konsequent im beengten Setting des Badezimmers hängen, und damit auf die vier Familienmitglieder fokussiert, während die Ereignisse draußen nur über die Dialoge zu erahnen sind. Ein interessanter Kniff eigentlich, würde das Geschehen zumindest im Finale einige Antworten auf all die vielen Fragen liefern, die diese Art der Inszenierung aufwirft. Ein paar Rückblenden in die Vorgeschichte Melissas, Tochter und offensichtliche Hauptfigur des Films, sind zudem auch nicht unbedingt hilfreich, denn diese greifen - ähnlich wie der Rest des Films - einfach nur weitere Handlungsstränge und inhaltliche Möglichkeiten auf, verpassen es aber, diese stimmig in das restliche Erzählkonstrukt einzubinden. Was am Ende bleibt, das ist ein vor allem zu Beginn sehr atmosphärisches Kammerstück, das zunächst reichlich Interesse weckt und einen ordentlichen Spannungsbogen entwickelt, nur um später kaum etwas davon zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen.
Details der Blu-ray
Qualitativ hinterlässt die Blu-ray einen durchwegs soliden Eindruck. Die Schärfe sowie der Detailgrad sind insgesamt gut, ebenso wie der Kontrastumfang. Nur selten wirkt das Bild etwas schwammiger, was sich vor allem in den zusätzlich auch deutlich körnigeren Rückblenden zeigt. Schwarzwert und Farbgestaltung bewegen sich auch ordentlichem Niveau. Die Tonspur wurde sauber abgemischt, bleibt aber mit wenigen akzentuierten Effekt-Ausnahmen sehr dialogfokussiert, und damit auch grundsätzlich frontlastig. Wo benötigt öffnet sich der Ton aber durchaus mit Druck in den Raum, wodurch gerade die erinnerungswürdigste Szene des Films (die leider schon sehr früh kommt) eine starke Wirkung hinterlässt. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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