Spezialeinheit Werwolf

Spezialeinheit Werwolf

Originaltitel: Okhota na vervolf / Werewolf Hunt
Genre: Kriegsfilm
Regie: Ewgenj Mitrofanow
Hauptdarsteller: Wladimir Litwinow
Laufzeit: ca. 130 Minuten
Label: Savoy Film
FSK 16

Spezialeinheit Werwolf   19.06.2010 von Panikmike

Von November 1941 bis September 1942 wurde der Hauptkomplex des Führerhauptquartiers "Werwolf" nahe der Stadt Winniza (Ukraine) von 8000 Zwangsarbeitern gebaut. Ziel dieses Vorhabens war ein Hauptquartier für Adolf Hitler in der Nähe der Ostfront, welches er jedoch nur drei Mal besuchte.

Nachdem der Hauptdarsteller Major Sedev, Mitglied der roten Armee, aus dem Arbeitslager für den Werwolf Bunker entkommen ist, wird ihm die Leitung einer Spezialeinheit Werwolf übertragen. Bestehend aus dem Major, zwei Scharfschützen, einem Kartographen und weiteren Angehörigen der Roten Armee, soll die Einheit mit Hilfe des ukrainischen Widerstands die Bunkeranlage inkl. dessen Umgebung erkunden und einen Anschlag auf Hitler verüben, der zur Begutachtung des Baus erwartet wird.

Die Charaktere des Films hatten scheinbar noch weniger Lust ihre Rolle zu spielen, als ich den Film bis zum Ende zu sehen. Während der vollschlanke Hitler mit Heinrich Himmler in römischer Manier und in Toga, in einem von zwei SS-Offizieren bewachten Badehaus über den Fortschritt und die Entwicklung des Krieges debattieren, bringt die Scharfschützin der sowjetischen Spezialeinheit bei jeder noch so schlechten Möglichkeit ein "für die Arbeiterklasse" über die Lippen. Im Gegensatz hierzu beschäftigt die Obersten der russischen Heeresleitung nur ein Thema: Wer ist der deutsche Spion in den eigenen Reihen? Aufgrund der Fülle von Verdächtigen, müsste man einem zweiten deutschen Oberkommando ausgehen, welches die Truppen von Mütterchen Russland lenkt.


Übertroffen werden die miserablen Charaktere (man weiß noch nicht, ob nur das Drehbuch oder doch die Schauspieler so schlecht sind) nur von den schlechten Spezialeffekten und der Handlung selbst.
 

So sieht man Wehrmachtssoldaten ein halbes Magazin aus der MP40 pusten, während jedoch anschließend nur drei Einschlusslöcher die Wand zieren. Eine Granate, welche direkt am Körper zündet, verursacht am Leidtragenden nur eine kleine Fleischwunde wobei die Wand dahinter ein großes Loch zeigt, durch welches der Hauptcharakter entkommt. Schade nur, dass sich die Stahltür des 'Geheimgangs' zwar nur von der anderen Seite öffnen und schließen lässt, die Person aber trotzdem durch diese entkommt. Sehr merkwürdig ist auch, dass die Sprengung einer ca. 40 cm starken Betonwand durch handelsübliche Feuerwerksköper zwar das Hindernis beseitigt, die Soldaten in dem Tunnel mit einem Meter Durchmesser nur die Köpfe einziehen müssen, um nicht verletzt zu werden.

Die Geschichte gipfelt letztendlich in der 'Hinrichtung' des Hitler Doppelgängers, welcher sich trotz 'Alarmstufe Rot', alleine im Bunker bewegt und der Niederlegung von Blumen und Rote Armee Orden durch die scheinbar einzig Überlebende Scharfschützin. Letzteres erinnert stark, wenn auch mehr schlecht als recht umgesetzt, an das Ende von "der Soldat James Ryan".



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich muss gestehen, bei dem Titel ging ich zuerst von einer Handlung rund um die Division Werwolf aus, welche zum Ende des Krieges Sabotageakte und Hinrichtungen gegen die Alliierten durchführen sollte. Zwar von der Thematik des Films überrascht, ließ ich jedoch den Inhalt des Films unvoreingenommen auf mich wirken, bis das Grauen seinen Anfang nahm. Sowohl die schlecht gespielten Charaktere, die den Zuschauer weder ansprechen noch mitreißen, als auch die miserable umgesetzte Geschichte und die semi-optimalen Spezialeffekte ließen mich den DVD-Player nach der Hälfte des Films auf Pause schalten. Genug ist genug. Widerwillig habe ich nach ein paar Tagen den Rest des Films geschaut und mich zur der Überzeugung durchgerungen: "Wäre der Film direkt nach Ende des zweiten Weltkriegs entstanden (die Effekte lassen so etwas vermuten), hätte dieser evtl. noch zur Steigerung der Moral der sowjetischen Bevölkerung gedient." Im Jahre 2008 / 2009 ist dies jedoch ein Frevel an der heutigen Filmkultur, der nach aktueller Rechtslage ungesühnt bleiben wird.


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