Tales of Hearts R (PS Vita)
|
BEWERTUNG |
18.12.2014 von Torsten
Es gibt viele RPGs asiatischer Herkunft und oft wird von Fans des Genres eine Fassung in fernöstlicher Mundart ausdrücklich gewünscht. Allerdings wird es selbst unter den eingefleischten Fans wohl nur wenige geben, die Mandarin, ob nun gesprochen oder in Textform, verstehen können. Daher ist die Lokalisierung für den westlichen Markt sehr wichtig und die Freude über eine Übersetzung für Tales of Hearts war dementsprechend hoch. So gibt es nun Tales of Hearts R für Sonys Handheld im Test ...
Story
Fernab des Trubels der heutigen Zivilisation wächst der junge Kor Meteor zusammen mit seinem Großvater auf. Der alte Herr ist allerdings nicht nur Vaterfigur und Mentor, sondern auch Lehrmeister und engster Freund. Es ist schon lange her, aber damals war dieser ein großer Soma-Meister. Und nun gibt er sein Wissen an seinen jungen Schützling weiter. Die Kraft der Soma wird aus ihrem Innersten hergeleitet und zur Selbstverteidigung wie auch zum Schutze der Familie eingesetzt. Je nach Nutzer manifestieren sich verschiedene Waffen, eine Selbstbestimmung über die Art und Beschaffenheit dieser Waffe ist dem Träger allerdings nicht gegeben.
So könnte alles endlos in friedlichem Einklang mit Natur und Bevölkerung weitergehen, doch wie so oft währt die Ruhe nicht ewig und ein folgenschwerer Kampf verändert das Leben des jungen Kor Meteor, dessen unbekümmerte Kindheit mit einem Schlag vorbei sein soll. Nun muss er ein Held sein und sich auf einen beschwerlichen Weg machen, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Natürlich ist er dabei nicht lange allein und so schließen sich nach und nach mutige Recken an, die zu Verbündeten werden. Typisch für das Genre im Allgemeinen und die vorliegende Serie im speziellen ist der vorherrschende Humor, der das eigentlich recht ernste Thema nicht allzu bedrohlich erscheinen lässt.
Kampf und Aufstieg
Der Spieler steuert den jungen Helden auf seiner Reise durch örtlich recht eng begrenzte Umgebungen. Böse Zungen könnten gar behaupten, es handle sich hierbei um triste Level-Schläuche. Aber Vegetation und Hintergründe suggerieren, es mit stetig abwechselnden Umgebungen zu tun zu haben. Randomisiert kommt es hier dann immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Gegner selbst geben sich allerdings, entgegen der direkten Tales-Vorgänger (Hier der Test zu Tales of Xillia 2), auf den Karten nicht zu erkennen. So ist ein Kampf nicht vorherzusehen oder gar zu umgehen.
In die jeweilige Schlacht lassen sich bis zu vier Kämpfer schicken, von denen allerdings immer nur einer direkt gesteuert werden kann. Das kennen Spieler bereits aus anderen JRPGs, bei denen die übrigen Charaktere durch zuvor eingestellte „Verhaltensmuster“ individuell, aber ohne unmittelbaren Einfluss, agieren. Die Steuerung geht dann recht intuitiv und vor allem sehr direkt vonstatten. Mit dem Steuerkreuz lässt sich der Charakter nach Anvisierung eines Gegners auf einer festen Laufbahn vor- und zurückbewegen. Per Schultertaste wird bequem zwischen den einzelnen Gegnern durchgeschaltet. Der Analogstick hingegen ermöglicht die freie Bewegung der Spielfigur innerhalb der Arena.
Neben Angriff und Blocken mit der Primär-Bewaffnung stehen den Charakteren auch wieder die üblichen Spezialattacken, sogenannte Artes, zur Verfügung. Deren Macht lässt sich durch eine zuvor aufgeladene TP-Leiste entfesseln. Die schlaue Kombination der verschiedenen Spezialattacken mit einfachen physischen Angriffen ermöglicht schlagkräftige Kombinationen bis hin zum Niederwurf oder Bewusstlosigkeit des Gegners. Der Schwierigkeitsgrad der Kämpfe bleibt bis zum fortgeschrittenen Spielverlauf recht moderat. Simples Button-Mashing führt allerdings später nicht mehr zum Erfolg, mal abgesehen davon, dass die Artes und deren Kombinationen nicht unbegrenzt einsetzbar sind. Im Fokus sollten dabei stets heilende Magie und/oder Heil-Items stehen, ohne die ein vorzeitiges Ableben auf Dauer unvermeidbar bleibt. Aber auch das kennen Fans des Genres schon zur Genüge, sodass hier kein Umdenken erforderlich wird.
Bei Erreichung bestimmter Schwellenwerte steigt der Charakter im Level auf. Dabei verbessern sich natürlich die einzelnen Attribute, aber hier hat Tales of Hearts R noch ein anderes Kapitel zu bieten: Das Soma. Da Art und Stärke des Soma unmittelbar vom inneren Wesen des Charakters abhängt, gestaltet sich die Verstärkung dieser Kampfkraft im Levelaufstieg etwas differenziert. Durch den Aufstieg erhält der Spieler Soma-Punkte, die er dann auf die einzelnen Charakter-Eigenschaften wie Mut und Glaube verteilt. Je nach Erreichen von vordefinierten Schwellenwerten ergibt sich hieraus eine neue Waffengattung oder das Erlernen neuer Artes. Die Kombinationsmöglichkeiten, die sich hierbei ergeben, sind gewaltig und zudem ungeheuer motivierend.
Grafik & Sound
Wie zu erwarten wird hier kein grafisches Feuerwerk abgebrannt, da lässt sich die – optisch eher zweitklassige – Herkunft wirklich nicht verbergen. Die üblichen 2D-Artworks sind auch hier wieder recht ansprechend, die Charaktere überzeichnet und allen Klischees der kunterbunten, kindlichen Welt aus Fernost entsprechend. Selbst die Gegner werden mitunter verharmlost und verniedlicht, gruselig wird es hier wahrlich nie. Aus dem Rahmen fallen hingegen die Boss-Gegner, die sehr kreativ gestaltet worden und mitunter gewaltigen Ausmaßes sind. Der Cell-Shading-Look vertuscht hierbei ein wenig die mangelnde Objekt-Vielfalt. Er kann aber nicht ganz verbergen, dass die Hintergründe recht eintönig und die Texturen stellenweise sehr matschig sind. Dafür stimmt der Grafik-Stil, die Kämpfe laufen sehr flüssig ab und die Effekte überzeugen.
Trist gibt sich der Soundtrack, der bereits nach kurzer Zeit mit stagnierendem Jingle-Gedudel negativ auffällt. Die Synchronisation ist sogar ganz weggefallen, sodass es ausschließlich japanische Sprecher zu hören gibt. Klar, richtige Fernost-Fans wollen sowieso nur der Original-Tonspur lauschen, aber der ein oder andere möchte vielleicht nicht nur ablesen, sondern Dialogen lauschen können. Mandarin sprechen dann doch nur recht wenige hierzulande. Dafür gibt es – und auch das ist eine Ausnahme – deutsche Untertitel. Das Fazit von: Torsten
|
|
Kommentare[X]