The (Silent) War - Der Gejagte
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BEWERTUNG |
22.04.2020 von MarS
Basierend auf dem Comic Sordo von David Munoz und Rayco Pulido entstand 2019 die gleichnamige Adaption als ungewöhnlicher Genremix in Filmform, die nun unter dem deutschen Titel The (Silent) War - Der Gejagte von Koch Films im Heimkino Einzug hält...
Inhalt
1944. Nachdem es der französischen Resistance gelungen ist, ihr Land von den deutschen Besatzern zu befreien, leidet Spanien noch immer unter dem Regime von Francisco Franco. Auch hier sollen Rebellen den Umschwung herbeiführen, zu denen auch die Freunde Vincente und Anselmo gehören. Als jedoch die Sprengung einer strategisch wichtigen Brücke missglückt, gerät Vincente in Gefangenschaft, während Anselmo zwar fliehen kann, jedoch durch die Explosion sein Gehör verliert. Doch wie kann Anselmo seinen Verfolgern entkommen, wenn er sie nicht hören kann? Mit einem brutalen spanischen Kapitän und einem russischen Scharfschützen auf den Fersen beginnt ein beinahe aussichtsloser Kampf ums eigene Überleben...
Auch wenn The (Silent) War - Der Gejagte auf einem Comic basiert, so ist diese Herkunft mit Ausnahme von den recht überzeichnet dargestellten Antagonisten des Films kaum spürbar. Stattdessen präsentiert Regisseur Alfonso Cortés-Cavanillas einen interessanten Genremix, dessen politischer Hintergrund sowie Kriegsthematik zugunsten von Survival- und Westernmotiven immer wieder stark in den Hintergrund gedrängt wird. Dass genau dies Absicht ist, dafür spricht unter anderem die visuelle und selbst die akustische Gestaltung des Films, die ebenso deutlich mehr einen klassischen Western suggerieren, denn einen Thriller während des laufenden Zweiten Weltkriegs. Grundsätzlich eine interessante Idee, die The (Silent) War - Der Gejagte alleine schon dadurch zu einem ganz speziellen Werk macht. Speziell ist aber auch die Hauptfigur, welcher der Zuschauer durchs Geschehen folgt, denn die bereits zu Beginn eintretende, plötzliche Taubheit sorgt für zahlreiche Problematiken, die der Film durch geschickte Stilmittel umsetzt und dadurch einige sehr atmosphärische Sequenzen erzeugt. Gerade diese sind letztendlich auch die große Stärke dieser Comic-Adaption, denn im Übrigen lässt sich Cortés-Cavanillas in seinem Langfilm-Debüt an so mancher Stelle etwas zu viel Zeit, was sowohl dem Erzählfluss schadet als auch an der Aufmerksamkeitsspanne des Zuschauers zehrt. Teilweise brachial sind hingegen die vereinzelten Gewaltspitzen, die einen recht schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen und auf Grund ihres unerwarteten und plötzlichen Auftauchens immer wieder ein extrem fieses Gefühl hinterlassen.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert mit kleineren Ausnahmen in den Hintergründen eine sehr gute Schärfe bei ruhigen, sauberen Bildern und einem teilweise stark erhöhten Kontrastumfang. Die Farbgestaltung ist passend zum Genremix in erdigen, naturnahen Tönen gehalten. Noch besser zeigt sich die Tonspur, die sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt wurde und dank gezieltem, feinem Effekteinsatz für eine hervorragende Räumlichkeit sorgt - wenn die Töne nicht gerade durch eine absichtlich dumpfe Ausgabe oder ihr komplettes Ausfallen die Taubheit der Hauptfigur auf stimmige Art und Weise akustisch darstellen. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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