The Chain
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BEWERTUNG |
06.12.2019 von MarS
Sterbehilfe ist ein sehr umstrittenes Thema, das ein weites Spektrum umfasst. Dazu gehört beispielsweise auch aktive Sterbehilfe wie beispielsweise das Töten auf Verlangen, das in den Beneluxstaaten und dem US-Bundesstaat Oregon sogar erlaubt ist. Eben dieses Thema behandelt nun der Thriller The Chain...
Inhalt
Um seine Mutter bei der Pflege seines an einer seltenen Form von Demenz erkrankten Vaters zu unterstützen, zieht der Augenarzt Mike gemeinsam mit seiner Frau widerwillig zurück in sein Elternhaus, obwohl gerade das Verhältnis zu seinem Vater seit Jahren zerrüttet ist. Während Mike versucht, die Praxis seines Vaters zu verkaufen, erhält er selbst von seiner Ärztin die Diagnose, dass er die Krankheit seines Vaters geerbt hat. Zunehmend verschlechtert sich Mikes Zustand und er leidet unter den Begleitsymptomen, will seine Familie damit aber nicht belasten. Schließlich entscheidet er sich dazu, seinem Leben ein Ende zu machen, bevor er dies nicht mehr selbst entscheiden kann. Beim Besuch einer Selbsthilfegruppe lernt er "The Chain" kennen, eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die sich gegenseitig dabei helfen, Selbstmord zu begehen. Doch bevor er selbst Hilfe bekommen kann, muss er zunächst einem anderen Mitglied helfen...
Auch wenn das gewählte Thema selbst nicht gerade einfach ist, so schafft es The Chain dennoch, dieses durchaus stimmig in die Thrillerhandlung zu integrieren. Allerdings ist das in diesem Fall auch nicht sonderlich schwer, denn bis der titelgebende Zirkel überhaupt einmal in Erscheinung tritt und sich die Handlung in ihre eigentliche Richtung begibt, vergeht viel Zeit. Sogar sehr viel Zeit, denn The Chain lässt extrem viel Zeit ins Land ziehen, um dabei die beteiligten Figuren näher kennenzulernen und die Beziehungen untereinander ins rechte Licht zu rücken. Das mag grundsätzlich gut für die Charaktertiefe sein, geht hier aber mehr oder weniger nach hinten los, denn dadurch bekommt die Geschichte um die Sterbehilfe einfach zu wenig Platz, um sich zu entfalten. Außerdem bleiben die Figuren trotzdem allesamt recht blass. Wirklich toll umgesetzt ist wiederum die Ungewissheit, die sich durch die gesamte Handlung zieht, in Bezug darauf, ob sich die Hauptfigur alles einfach nur einbildet oder die Ereignisse tatsächlich stattfinden. Auf diese Weise hält die Inszenierung immer wieder diverse Twists parat, die das Geschehen in eine gänzlich neue Richtung lenken, bis hin ins für den einen mehr, für andere weniger überraschende Finale. Sehenswert sind hier, neben ein paar kleineren Gewaltspitzen, vor allem die Leistungen von John Patrick Amedori und Ray Wise. Während John Patrick Amedori glaubhaft und nachvollziehbar agiert und seiner geschundenen Figur die nötige Emotionalität verleiht, überzeugt Ray Wise ein weiteres Mal als fieser und undurchsichtiger Charakter, der zu jedem Zeitpunkt hassenswert ist.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein solides Bild mit guter Gesamtschärfe. Gelegentlich tauchen leichte Unschärfen auf, das Kontrastverhältnis ist stellenweise etwas schwach. Leichtes Filmkorn ist vor allem in dunklen Bildbereichen vorhanden, fällt aber nicht störend aus. Der Schwarzwert könnte etwas satter eingestellt sein. Die Tonspur ist sehr frontlastig abgemischt und bietet nur wenig Räumlichkeit, was aber auf Grund der hohen Dialogorientierung nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Die Kanäle sind im Frontbereich gut voneinander abgegrenzt und die Sprachausgabe ist stets klar und gut verständlich. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
Das Fazit von: Panikmike
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