The Devil's Hand
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BEWERTUNG |
01.02.2017 von MarSMit The Roommate hat der dänische Regisseur Christian E. Christiansen bereits im Jahr 2011 bewiesen, dass er auch außerhalb seines Heimatlandes ein Händchen für durchaus atmosphärische Thrillerkost hat. Bereits 2014 entstand ebenfalls in den USA der Horrorthriller The Devil´s Hand, der nun auch seinen Weg zu uns findet. Wir sagen Euch, ob Christiansen erneut seine Qualitäten beweisen konnte oder ob der Film lieber zur Hölle fahren sollte...
Die Gemeinde New Bethlehem lebt zurückgezogen abseits der modernen Welt nach ihren eigenen religiösen Ansichten und Gesetzen unter der strengen Hand ihres Führers Beacon. Als im Jahr 1994 am sechsten Tag des sechsten Monats sechs Mädchen das Licht der Welt erblicken, erkennt Beacon dies als ein Zeichen für eine uralte Prophezeiung, die besagt dass eines dieser Kinder der Nachfolger Satans auf Erden sein wird. Doch Jacob, der Vater der kleinen Mary, besteht auf ein Wunder Gottes und verhindert, dass Beacon die Kinder auf der Stelle tötet. So vergehen die Jahre, doch Beacon hat die Mädchen stets im Auge, denn mit ihrem 18. Geburtstag steht laut der Prophezeiung die Geburt des sogenannten Drommelkindes bevor. Und tatsächlich, wie vorausgesagt werden die Mädchen plötzlich eines nach dem anderen umgebracht, und der 18. Geburtstag rückt immer näher. Während die Mädchen immer ängstlicher werden und beginnen selbst an die Prophezeiung zu glauben, sucht Mary unerlaubt in der Stadt nach Antworten zu ihrer eigenen Vergangenheit. Wieder einmal ist es nur Jacob der seine Tochter um jeden Preis retten möchte...
Sollte Beacon tatsächlich Recht behalten? Wer steckt hinter den Morden? Steht die Geburts des Drommelkindes wirklich kurz bevor?
Entgegen den ersten Erwartungen handelt es sich bei The Devil´s Hand nicht um einen weiteren belanglosen Vertreter von Filmen über Besessenheit. Vielmehr zeigt sich der Film unerwartet vielschichtig und präsentiert einen Mix aus Slasher inklusive der Frage nach dem "Wer hat es getan?" sowie offener Kritik an religiös fanatischen Sekten und der daraus entstehenden Konfrontation mit Andersdenkenden, selbst in den eigenen Reihen. Die satanische Komponente nimmt dabei zunächst nur eine untergeordnete Rolle ein und wird erst zum Ende hin wieder etwas in den Vordergrund gerückt, ein Ende das durch einige unerwartete Twists und eine äußerst unbequeme Aufklärung absolut zu überzeugen weiß - eine Tatsache, die im Genre eher eine Seltenheit darstellt. Dabei schafft es The Devil´s Hand trotz seines eher ungewöhnlichen Aufbaus durchwegs zu unterhalten und auch zu fesseln, was er allem voran der geschaffenen Atmosphäre verdankt, welche sehr finster und bedrückend ausgefallen ist, auch der homogen zusammengefügten Inszenierung, die trotz der Genre-Mixtur absolut stimmig wirkt. Über ein paar kleinere Klischeezeichnungen kann man hier problemlos hinwegsehen. Auch schauspielerisch gibt es hier keine negativen Ausfälle, noch dazu wo der kleine aber feine Horrorthriller mit einigen nicht gerade unbekannten Namen im Cast aufwarten kann. Colm Meaney beispielsweise verleiht seiner Figur des Sektenanführers Beacon eine beängstigend diabolische Ausstrahlung, aber auch Alycia Debnam-Carey funktioniert als Opfer und Identifikationsfigur hervorragend. Ein paar nette Scares und blutige Gewaltspitzen runden das ganze Geschehen letztendlich noch zusätzlich ab.
Das Bild der Blu-ray ist überwiegend aus sehr gutem Niveau und zeichnet sich durch natürliche Farbgebung und eine sehr angenehme Schärfe aus. Auch der Kontrast ist stimmig eingestellt und neigt niemals zum Übersteuern. Lediglich der Schwarzwert ist nicht perfekt und so gibt es nicht nur in dunklen Bereichen ein wenig Korn zu sehen, sondern oftmals ist das Bild auch einfach zu dunkel, um überhaupt etwas zu erkennen. Die 3D-Fassung des Films bietet bei The Devil´s Hand leider keinerlei Mehrwert, bei genauer Betrachtung fragt man sich als Zuschauer sogar, ob man nun tatsächlich einen 3D-Film anschaut oder es sich immer noch um die 2D-Version handelt. Einziger Unterschied ist, dass die ohnehin schon zu dunklen Bereiche sogar noch etwas dunkler ausgefallen sind, was dafür sorgt dass die 3D-Fassung absolut nicht zu empfehlen ist. Die Tonspur punktet sowohl durch stets klare Dialoge als auch durch feine aber gezielt eingesetzte Surroundeffekte und eine sehr schöne Dynamik, die dem Geschehen die entsprechende Atmosphäre verschaffen. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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