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The Girl from the Song
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BEWERTUNG |
24.07.2017 von MarS
Das "Burning Man" ist ein jährlich stattfindendes Festival in der Black Rock Desert mitten im Nirgendwo des US-Bundesstaats Nevada. Acht Tage lang feiern die Besucher eine große Party, in deren Mittelpunkt Selbstfindung, Kunst und Musik stehen. The Girl from the Song, das Langfilm-Regiedebüt des Spaniers Ibai Abad, stellt dieses Festival nun in den Mittelpunkt einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte...
Die Macher hinter The Girl from the Song verstehen ihren Film als moderne Interpretation der Geschichte von Orpheus aus der griechischen Mythologie, der in die Unterwelt stieg um seine Geliebte Eurydike wieder zu sich zurück zu holen. Und genau wie in dieser Geschichte präsentiert auch der Film eine romantische, gleichzeitig aber auch tragische Geschichte um eine unsterbliche Liebe, die jedoch letztendlich zum Scheitern verurteilt ist. Diese Tatsache greift auch nicht der Handlung vor, denn der Ausgang der Geschichte scheint schon von Beginn an unausweichlich zu sein. Zu unterschiedlich sind die Charaktere der Liebenden, zu unabhängig die Leben der Figuren, als dass alles ein harmonisches Ende nehmen könnte. Und doch, The Girl from the Song ist kein trauriger Film oder ein Werk, das ein tränenreiches Finale verspricht, sondern ein Film der für gute Laune sorgt und klarmacht, dass einen jedes Ereignis im Leben auf die ein oder andere Weise wachsen lässt und den Charakter formt. Dabei verlässt sich der Film jedoch nicht nur auf seine großartig aufspielenden Darsteller, die absolut authentisch und glaubwürdig ihre Rollen verkörpern, oder auf die grandiose Musik, die einen ganz eigenen Part einnimmt und dem Geschehen stets die passende Atmosphäre beschert. Einen der größten Anteile sowohl am Unterhaltungswert als auch am surrealen Bild und der Grundstimmung hat das "Burning Man" Festival selbst, dessen Feeling stets spürbar ist und sich auch auf den Zuschauer überträgt. Hier war es eine mutige, aber auch perfekte Entscheidung, direkt auf dem echten Festival zu drehen, denn anders wäre es kaum möglich gewesen, dieses unglaubliche und legendäre Kunst- und Musik-Spektakel auf den Bildschirm zu verfrachten.
Das Bild der Blu-ray ist insgesamt sehr gut, auch wenn alles ein wenig zu hell erscheint und damit zusammen mit dem reduzierten Kontrast immer wieder weich und wenig detailliert wirkt. Atmosphärisch passt das sehr gut zur heißen, trostlosen Location in der Wüste, ist aber nicht so schön anzuschauen. Auch der Schwarzwert fällt immer wieder in gräulich-bläuliche ab und liefert keine wirklich satten dunklen Bereiche. Ähnlich ergeht es dem Ton, der zwar klar und deutlich, jedoch in Dialogpassagen vorwiegend frontgerichtet abgemischt wurde. Auf dem Festival selbst öffnet sich die Tonspur hin und wieder mit gezielten Effekten auf alle Boxenbereiche, und vor allem der großartige Soundtrack weiß sich atmosphärisch zu verteilen. Das Fazit von: MarS
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