The North Sea

The North Sea

Originaltitel: Nordsjøen
Genre: Katastrophenfilm • Drama • Action
Regie: John Andreas Andersen
Hauptdarsteller: Kristine Kujath Thorp • Henrik Bjelland
Laufzeit: DVD (105 Min) • BD (110 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 12

The North Sea   25.03.2022 von MarS

Nach The Wave - Die Todeswelle und dem Nachfolger The Quake - Das große Beben liefert Norwegen nun den nächsten Katastrophenfilm ab. Koch Films veröffentlicht The North Sea auf DVD, Blu-ray und 4K UHD...

 

Inhalt

 

Die Ingenieurin Sofia (Kristine Kujath Thorp) und ihr Kollege Arthur (Rolf Kristian Larsen) forschen auf dem Gebiet der Unterwasser-Roboter, um diese bei Bergungsmissionen einzusetzen. Als eine Bohrinsel plötzlich in der Nordsee versinkt, sind Sofia und Arthur die erste Wahl des Firmenchefs William Lie (Bjørn Floberg), um nach Überlebenden zu suchen, doch was die beiden am Grund des Meeres entdecken, scheint auf eine viel größere Katastrophe hinzudeuten. Eine kilometerlange Absenkung auf dem Meeresboden bedroht noch weitere Bohrplattformen, und könnte damit eine Ölpest ungeahnten Ausmaßes auslösen. Zwar entscheidet sich Lie rasch dafür, die Arbeiter zu evakuieren, doch ein Problem auf einer der Bohrinseln lässt den Techniker Stian (Henrik Bjelland) zurückbleiben. Stian ist jedoch Sofias Lebensgefährte, und so kann sie niemand davon abhalten, sich gemeinsam mit Arthur auf den Weg zu machen, um ihn aus seinem tonnenschweren Grab zu befreien. Doch die Rettungsmission wird zu einem Wettlauf mit der Zeit, denn die Verantwortlichen haben sich für eine radikale Lösung ihres Problems entschieden...

 

Wie es sich für einen glaubwürdigen Katastrophenfilm gehört, zeichnet The North Sea ein durchaus nachvollziehbares Szenario, dessen Auswirkungen - nicht zuletzt auch durch den direkten Vergleich mit den Ereignissen auf der Deepwater Horizon (hier unsere Kritik zum gleichnamigen Film) - sehr realistisch sind. Eine stimmige Ausgangslage also, ganz wie bereits bei The Wave - Die Todeswelle, oder auch The Quake - Das große Beben. Wenn all diese Filme allerdings eines gemeinsam haben, dann ist es die Tatsache, dass die skandinavischen Produktionen die menschliche Seite stark in den Fokus stellen, während die verheerenden Naturereignisse zwar spektakulär in Szene gesetzt wurden, jedoch überwiegend als Rahmenhandlung fungieren. Ganz genau diesen Fokus liefert nun auch The North Sea, setzt diesen aber leider nicht ganz so gelungen um, und sorgt damit für einige erzählerische Unstimmigkeiten. Zunächst einmal sollte man The North Sea aber zugutehalten, dass man hier vergeblich nach geldgierigen Schuldigen oder von Machtverlust getriebenen Politikern sucht. Tatsächlich arbeiten alle Beteiligten Hand in Hand, hören auf Ratschläge, und setzen alles daran, das Geschehen nicht zur Katastrophe werden zu lassen - vergeblich, aber immerhin bemüht. Die Katastrophenszenen sind dann auch packend inszeniert, und bringen wirklich spektakuläre Bilder auf den Bildschirm. Diese Szenen werden am Ende allerdings sehr begrenzt eingesetzt, denn letztendlich kommt hier der bereits erwähnte Fokus auf die Figuren zum Tragen. Haben die bisherigen skandinavischen Katastrophenfilme gezeigt, dass dieses Konzept wirklich gut innerhalb eines Genrefilms funktionieren kann, bleibt The North Sea in diesem Bereich allerdings recht oberflächlich, und arbeitet die Beziehungen zwischen den Figuren, aber auch die Charaktere selbst, nicht ausreichend aus. Gleichzeitig nimmt dadurch die Konzentration auf die menschliche Seite, die auf diese Weise etwas verloren wirkt und nur in wenigen Momenten emotionale Tiefe aufbauen kann, dem eigentlichen Geschehen die Ausdruckskraft. Die eigentlich verheerende Bedrohung, sowie die vermittelte Botschaft des Films, kommen auf diese Weise ein wenig zu kurz, und können damit kaum ihre volle Wirkung entfalten. Insgesamt ist The North Sea zwar erneut ein gelungener Katastrophenfilm, kann aber weder The Wave, noch der Fortsetzung The Quake, tatsächlich das Wasser reichen.

 

Bildergalerie von The North Sea (3 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist grundsätzlich recht scharf und angenehm detailliert. Leider wird das Bild aber auch von einer stetigen, sehr ausgeprägten Körnung beherrscht, die vor allem in dunklen Bildbereichen einen recht unschönen, unsauberen Look erzeugt. In diesen Szenen fallen auch Schwarzwert und Kontrast deutlich ab, die im Übrigen eigentlich kräftig und ausgewogen ausfallen. Einen deutlich positiveren Eindruck hinterlässt die Tonspur, die sich bemerkenswert räumlich gibt und damit gerade den Actionsequenzen eine spektakuläre akustische Atmosphäre verleiht. Die Dialoge sind unterdessen jederzeit verständlich und sauber im Raum ortbar.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

The North Sea ist ein weiterer, solider Katastrophenfilm aus Skandinavien, der sich jedoch im Gesamtbild nicht ganz so ausgewogen und erzählerisch ausbalanciert präsentiert, wie es seine "Vorgänger" getan haben. Die Actionszenen sind spektakulär und packend in Szene gesetzt, die Beteiligten agieren angenehm glaubwürdig und sogar intelligent, um eine Katastrophe möglichst zu verhindern, und das Erzähltempo ist recht hoch. Der übliche Fokus auf die menschliche Komponente steht dieses Mal allerdings einem fesselnden Erlebnis mehr im Weg, als dass er dieses unterstützt, da die Figuren und ihre Beziehungen untereinander deutlich zu blass bleiben. 


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen