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Tiger Woods PGA Tour Golf 11

Publisher: Electronic Arts
Entwicklerstudio: EA Sports
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Golfsimulation
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 01.07.2010
USK 0

Tiger Woods PGA Tour Golf 11   25.08.2010 von DeWerni

Wir freuen uns, euch an dieser Stelle die neue Ausgabe von Tiger Woods PGA Tour 11 präsentieren zu können. Nichts wie ab aufs Grün und den Schläger ordentlich durchgeschwungen! Welche Neurungen und Features es dieses Jahr zu bestaunen gibt und wie sich Tiger Woods aus der (Sex-) Affäre zieht, könnt ihr im nachfolgenden Bericht nachlesen…

 

Der Golfsport gewinnt überall, wie auch bei uns, immer mehr Fans, auch wenn oder gerade weil es sich für viele auch einfach um ein gesellschaftliches beziehungsweise geschäftliches Event handelt. Grund genug für uns, das Spiel das erste Mal auch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und euch die Ergebnisse zu präsentieren. Auch wenn die Reihe "Tiger Woods PGA Tour" bereits seit Jahren für den virtuellen Golfsport steht, gibt es doch auch immer noch etwas zu verbessern. Allerdings muss man gleich vorweg sagen, dass die Neuerungen gegenüber dem Vorjahr doch verhältnismäßig gering und unspektakulär ausfallen. Technik und Optik beispielweise sind nahezu mit denen der letztjährigen Ausgabe identisch. Allerdings gibt es zwei erwähnenswerte Features, auf die ich an späterer Stelle auch noch genauer eingehen werde. Dabei handelt es sich zum einen um den „True Aim“-Modus, der euch ein besonders detailliertes und realistisches Spielgefühl vermitteln soll und euch damit die Atmosphäre auf dem realen Golfplatz noch ein wenig näher ins Wohnzimmer bringen soll. Zum anderen ist sie Sprache vom „Focus“, mit dem ihr durch Konzentration eure Schläge noch genauer an die gewünschte Stelle schlagen könnt, vorausgesetzt ihr habt das richtige Gefühl im Schläger äh…Stick. Der Lizenzumfang ist noch einmal etwas größer geworden. Auf den Next-Generation-Konsolen von Microsoft und Sony stehen euch dieses Jahr ungefähr 20 originalgetreue Kurse zur Verfügung, auf der Wii sogar knapp 30. Es sind dieses Jahr fünf Kurse dazu gekommen, unter anderem auch der Austragungsort des diesjährigen Ryder Cup Celtic Manor Record, der natürlich im Spiel dann auch real nachspielbar ist.  Außerdem habt ihr auch wieder die Wahl zwischen zahlreichen realen Golfern, die ihr für eure gemütlichen Golfrunden auf der Couch missbrauchen könnt. Die Lizenzierung stimmt also, kein Wunder, ist die PGA Tour-Reihe doch neben der FIFA und der Madden (Football)-Serie das drittwichtigste Standbein – natürlich vor allem in Amerika.

 

Ran an den Schläger…

Zunächst einmal die Information, dass das Spiel auf keinen Fall leicht ist. Man muss sich schon ein wenig mit dem Gameplay auseinandergesetzt haben, um die vielen Einstellungsmöglichkeiten kennen und anwenden zu können. Aber ich fange mal von vorne an. Im Rahmen der Karriere, auf die ich später noch genauer eingehen werde, wird euch gleich zu Beginn ein Tutorial angeboten, das euch die wichtigsten Grundlagen zur Steuerung erläutert. Ihr dürft dann sogleich auch die ersten Testschläge machen, um die vorgegebenen Erklärungen umzusetzen. So lernt ihr im Tutorial neben den eigentlichen Grundelementen auch die neuen Features „Focus“ und „True Aim“ kennen. Diese Einführung ist richtig gut gemacht, ihr solltet sie euch auf keinen Fall entgehen lassen. Um also mit jedem Schlag möglichst nahe an das Loch zu kommen, könnt ihr zum einen die Art des Schlägers auswählen, weiterhin aber auch die genaue Schlagmethode, den genauen Schwung, den gewünschten Spin und und und. Um die ganzen Features kennenzulernen, und vor allem euch das Gefühl dafür anzueignen, welches ihr in welcher Situation einsetzen müsst und könnt, dafür werdet ihr schon eine ganze Weile brauchen, wenn ihr nicht gerade Golfprofi im realen oder virtuellen Leben seid. Damit ihr den Schlag an sich ausführen könnt, müsst ihr natürlich die Richtung vorgeben, bei deren Auswahl ihr neben eventuell vorhandenen Hindernissen  auch die Windrichtung bedenken solltet, die euch jederzeit rechts oben im Display angezeigt wird. Dann holt ihr mit dem linken Stick nach hinten aus und schwingt nach vorne mit ordentlicher Geschwindigkeit durch. Desto sauberer ihr den Schwung mit dem Stick vormacht, desto besser, weiter und genauer fliegt der Golfball nachher Richtung Loch. Genau dieses Problem könnt ihr aber mit dem Feature „Focus“ anpacken. Ihr könnt den Zielpunkt eurer Schläge nämlich räumlich weiter einschränken, indem ihr während des Ausholens mehrfach den A- beziehungsweise X-Button klickt. Somit konzentriert ihr euch besonders auf diesen Schlag. Das Ganze könnt ihr zusätzlich bei besonders angeschnittenen oder extrem schwierigen Schlägen einsetzen. Doch Vorsicht mit dem Einsatz des „Focus“. Ihr habt nämlich nur eine gewisse Fokusenergie, die ihr aber auch noch fürs spätere Putten braucht und die leider sehr schnell aufgebraucht ist.

Habt ihr es dann mit diversen Schlägen endlich aufs Green geschafft, ist das Einlochen bzw. Putten angesagt. Dafür stellt Tiger Woods eine ganze Menge Hilfsmittel bereit, um eure Schlaganzahl möglichst gering zu halten. Zum einen habt ihr die Möglichkeit, eine Art Gitternetz zu sehen, das euch in dem jeweiligen Bereich anzeigt, ob es bergauf, bergab, und in welche genaue Richtung geht, und das auch zusätzlich mit welcher Intensität. Zum anderen könnt ihr auch das nützliche Feature der Schlagvorschau nutzen. Das könnt ihr machen, indem ihr den genauen Schlag schon einstellt und dann einfach einen Knopf drückt, danach bekommt ihr den genauen Lauf des Balls angezeigt. Doch auch hier ist wieder Vorsicht geboten, denn genau an dieser Stelle benötigt ihr wieder die Fokusenergie. Verliert dabei am besten zwei Aspekte nicht aus den Augen. Zum einen solltet ihr vor dem Putten darauf geachtet haben, dass ihr an dieser Stelle noch genügend Fokusenergie habt, um euch die wirklich extrem wichtige Schlagvorschau überhaupt noch ansehen zu können. Zum anderen solltet ihr hier aber auch nicht zu viel Fokusenergie verpulvern, damit ihr für das nächste Loch noch genügend zur Verfügung habt. Ein wenig Haushalten ist also schon angesagt. Die Fokusenergie lädt sich übrigens Stück für Stück von selbst wieder auf, wenn ihr normale Schläge verwendet. Wie gesagt, mit ein wenig Übung solltet ihr relativ schnell ein wenig Gefühl für die Schläge bekommen, auch wenn ihr schwierige Situationen nicht gleich zu Beginn meistern könnt. An dieser Stelle noch ein paar Worte zum „True Aim“ Modus, bei dem ihr das ganze Geschehen immer aus der Sicht des Golfers beobachten müsst, was euch natürlich mehr Realismus vorgibt, aber gleichzeitig auch die Analyse von Schlägen deutlich verschlechtert. Dieser Modus ist ein netter Bonus für Profis, mehr aber auch nicht.

Erobert die Spitze

Der Karrieremodus stellt sicherlich das Herzstück im Singleplayer-Bereich des Spiels dar. Wenn ihr also den Modus das erste Mal aus dem Startmenü heraus startet, müsst ihr zunächst einmal euren eigenen Golfer erstellen. Abgesehen von der Auswahl der persönlichen Daten habt ihr optisch eine Menge Einstellungsmöglichkeiten und könnt so fast jeden Golfer nachdesignen. Auf die einzelnen Features möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, es sei nur so viel gesagt, dass ihr alleine mit dem Editor wahrscheinlich mehrere Stunden verbringen könntet. Alternativ könnt ihr eure Optik auch per Zufall vorgeben lassen. Danach folgt das schon angesprochene Tutorial, bei dem ihr dann für erfolgreiche Übungen schon einige Erfahrungspunkte für euren neu erstellten Golfer sammeln könnt. Diese Erfahrungspunkte könnt ihr, wenn ihr wollt, gleich wieder in die Verbesserung eurer Golfereigenschaften, wie beispielsweise der Ziel- und Treffergenauigkeit oder Abschlag-Power, stecken. Erfahrungspunkte könnt ihr übrigens auch bei den Turnieren sammeln, wenn ihr besondere Schläge oder Ziele meistert, aber auch genauso für extrem schlechte welche verlieren – also Obacht, wohin ihr schlagt! Jedenfalls zu Anfang eurer Karriere habt ihr dann für schlechtes Abschneiden noch eine geeignete Ausrede. So ist es dann Ziel, möglichst viele Turniere zu gewinnen, vielleicht mit eurem Team auch einmal den Ryder Cup, den Wettkampf zwischen Europa und Amerika, und euch damit immer Stück für Stück zu verbessern. Schade und unverständlich ist übrigens, dass man Trainer und Skilli-Integration der letztjährigen Version entfernt hat. Das waren richtig durchdachte und passende Features. Vielleicht findet EA ja für die nächste Version wieder einen Trainer, der eine Zusammenarbeit anstrebt, diese wurde mit Hank Haney nämlich beendet.

 

Ihr könnt alle Turniere jederzeit auch online gegen andere menschliche Gegner austragen. Dabei nehmen an einem Turnier immer bis zu 24 menschliche Spieler teil, was echt richtig Laune macht. Auch wenn ihr noch etwas unsicher seid, probiert es einfach aus, ihr werdet es lieben. Außer den schon genannten 20 beziehungsweise 30 Kursen, will EA in Zukunft noch weitere zum Download anbieten und das Spiel damit auch noch erweitern. Übrigens ist jetzt auch schon ein Patch für Sony’s Move angekündigt, der das Spiel wohl wahrscheinlich zu einem Wii-ähnlichen Erlebnis machen wird. Dagegen ist eine Unterstützung für Kinect noch nicht angesagt, aber vielleicht liefert uns da EA überraschenderweise doch auch noch einen Dowload. Zu wünschen wäre es allemal…

Grafik und Sound

Wie schon mehrfach angedeutet, gibt es in dem Bereich von Grafik und Sound so gut wie keinerlei Veränderungen. Trotz allem ist das Game grafisch immer noch ein Highlight. Wenn man die Spiegelungen auf dem Wasser, die Wasseranimationen an sich, die Details der Spieler mit ihren Animationen und auch die Landschaften im Hintergrund betrachtet, da kann man schon ein wenig ins Schwärmen geraten. In diesem Bereich bietet PGA Tour 11 gewohnt hohes Niveau – und das Jahr für Jahr. Was leider immer noch ein wenig zu kurz gerät, sind die etwas sterilen Präsentationen. Beispielsweise wirken die am Rande des Kurses stehenden Zuschauer irgendwie nicht real, sie sind einfach zu eintönig und emotionslos programmiert, auch wenn sie einfach gut aussehen. Da kann EA nächstes Jahr gerne noch etwas drauflegen. Besonders erwähnenswert an dieser Stelle sind die Windeffekte, die in das Spiel eingebaut wurden. Je heftiger dieser, desto mehr flattern neben der Vegetation auch die Hosen des Golfers – ein optisches Schmankerl. So toll der Windeffekt, so schlecht ist dann aber leider der integrierte Regeneffekt, der einfach nur billig wirkt. Was leider auch immer noch nicht verbessert wurde, sind die Soundeffekte des Spiels. Es baut sich aus diesem Grunde leider so keine mitreißende Atmosphäre auf. Egal ob es die Zuschauer mit ihrem „Oohh“ sind, wenn mal wieder ein Ball knapp am Loch vorbei rollt oder die Sprecher mit ihren eintönigen begleitenden Kommentaren langweilen, das wirkt alles emotionslos und wenig stimmungsfördernd. EA – bitte nachlegen. Insgesamt gesehen kann man also sagen: Grafik hui – Sound pfui. Gut, bei beiden gibt es noch weniger oder mehr Potential für mehr, mal schauen, was die Entwickler daraus in Zukunft machen! Eine Anmerkung noch zur Sprache. Das ganze Spiel ist komplett in Englisch gehalten, egal ob Kommentatoren, Menüs oder Hilfestellungen. Man erkennt daran wohl leider den Fokusmarkt von EA. Vielleicht überwindet sich EA ja in Zukunft und bietet weitere Lokalisierungen an.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Also auch wenn es in der diesjährigen Version wirklich wenige Verbesserungen und Veränderungen gab, ist das Game immer noch grandios. Wenn es schon dermaßen gut ist, warum dann auch eine weitere Verschlimmbesserung?! Die integrierten Features „True Aim“ und „Focus“ erfüllen ihren Zweck und bringen euch bei Nutzung dem realistischen Spiel noch ein wenig näher. Außerdem wurde sicherlich zur Freude der geneigten Golffans der Ryder Cup mit der Kräftemessung zwischen Europa und Amerika in das Geschehen eingebaut. Trotz allem muss man bei einer Neuauflage auch immer bedenken, dass ein Kunde wiederum ungefähr 60 Euro für ein Spiel hinlegt, das mehr oder weniger auf dem Stand dessen ist, was er eventuell schon im Schrank stehen hat. Sicherlich bietet Tiger Woods PGA Tour 11 leichte Verbesserungen. Ob man als Kunde dann aber bereit ist, für diese 60 Euro auf den Tisch zu blättern, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf die hohe Qualität des Spiels an sich hat das auf alle Fälle keinen Einfluss!


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positiv negativ
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  • Integration von Wettereffekten
  • Lizenzumfang
  • Ausschöpfender Karrieremodus
  • Onlinemodi
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