Triangle Strategy

Triangle Strategy

Publisher: Nintendo
Entwicklerstudio: Square Enix
Genre: Rollenspiel
Sub-Genre: Rundenstrategie
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 04.03.2022
USK 12

Triangle Strategy   11.03.2022 von Wolf

Mit Triangle Strategy veröffentlicht Nintendo ein Taktikrollenspiel aus der Qualitätsspieleschmiede von Square Enix, das - laut Klappentext - die Gesinnung des Spielers auf die Probe stellen werde. Der Titel verspricht demnach eine tiefe, weitverzweigte Geschichte, konfliktbeladene Entscheidungen und eine epische Kriegschronik mit komplexen Gefechten in HD-2D, einer Mischung aus 3D- und Pixelgrafik. Schauen wir uns an, ob das Spiel hält, was es verspricht...

 

Der Einstieg

 

In Triangle Strategy übernimmt der Spieler die Steuerung einer zunächst kleinen aber dann stetig anwachsenden Gruppe um den Sohn und späteren Herren des Hauses Wolffort, Serenoa. Das Haus Wolffort ist eines der drei großen Häuser, die die Pfeiler des Königreichs Glenbrock bilden. Das Königreich Glenbrook wiederum ist eine der drei großen Mächte auf dem Kontinent Norzelia, auf dem die Geschichte von Triangle Strategy spielt; die beiden anderen Mächte sind das Herzogtum Aesfrost nördlich und das religiöse Heissand im Osten. Namensgebend für den Titel ist der wiedererwachende Konflikt zwischen den drei Mächten. 

 

Vor 30 Jahren wurde Norzelia bereits einmal von einem Krieg um die Ressourcen des Kontinents überzogen. Der sogenannte Salzeisenkrieg entbrannte über die Monopole, die Aesfrost bzgl. Eisen und Heissand bzgl. des Salzes besitzt. Der Krieg konnte vom heutigen König Glenbrocks, das sich auf den Handel spezialisiert hat, beendet werden. Die Geschichte beginnt damit, dass die Verlobte Serenoas, die Schwester des Herzogs Gustadolph von Aesfrost, Frederica, die Gestade von Glenbrock erreicht und leider gleich von einer Gruppe Banditen bedrängt wird. Ein kurzes einführendes Scharmützel später, kann Serenoa seine zukünftige Frau offiziell begrüßen. Erst später wird beiden klar werden, dass Ihre Verbindung aus politischen Gründen erfolgt, die Norzelia erneut in einen schweren Konflikt stürzen wird.

 

Das Spiel

 

Triangle Strategy erzählt seine Geschichte in Kapiteln, in denen der Spieler im Wechsel entweder Hauptgeschichten- oder Nebengeschichtenereignisse absolviert oder kämpft. Die Ereignisse werden auf der Übersichtskarte von Norzelia ausgewählt. Nebengeschichtenereignisse verschwinden nachdem bestimmte Hauptgeschichtenereignisse absolviert wurden. Serenoa bereist mit Frederica in seinem Tross den Kontinent in dem Versuch den aufflammenden Konflikt zu beenden. In einem Feldlager, auf das außer während Ereignissen jederzeit zugegriffen werden kann, kann der Trupp Gegenstände kaufen und verkaufen, Charaktere ausrüsten und Fertigkeitspunkte vergeben, sowie Trumpfkarten erwerben. 

 

Während der Ereignisse kommt Serenoa häufiger an Punkte, an denen er eine aus mehreren, typischerweise drei, Wege einschlagen muss. An diesen Punkten festigt sich Serenoas Gesinnung. Dies passiert auch, allerdings automatisch, bei der Absolvierung von Kämpfen. Die Gesinnung hat Auswirkung auf den Spielverlauf, sie entscheidet, wer sich Serenoa anschließt und wie der Konflikt um Norzelia sich weiter entwickelt. Der Spieler hat es also direkt in der Hand, ob Serenoa seine Taten durch Nutzdenken, Moral oder Freiheit leiten lässt und muss die daraus erwachsenden Konsequenzen tragen. An manchen Punkten entscheiden sogar die Mitstreiter Serenoas per Abstimmung, wie es weitergehen soll. Serenoa kann natürlich versuchen, Einzelpersonen zu beeinflussen, ob dies gelingt, hängt allerdings von der Argumentation und Serenoas Gesinnung ab.

 

Die Kämpfe sind klassisch rundenbasiert: Der Tross von Serenoa kämpft gegen eine gegnerische Einheit. Vor Kampfbeginn kann die Position der beteiligten eigenen Einheiten in einem gewissen Rahmen festgelegt werden. Im Kampf ist die Positionierung der Einheiten besonders wichtig, da Treffer von hinten, bei Nah- und Fernkämpfern garantiert kritisch sind und Gegner, die von zwei gegenüberliegenden Seiten angegriffen werden, sowohl von der aktiven als auch von der gegenüberstehenden Einheit angegriffen werden. Weiterhin spielt das Terrain eine wichtige Rolle: Höhenunterschiede erhöhen oder verringern bspw. Schaden, schwieriges Gelände verringert die Bewegungsweite oder brennbares Gelände kann für zusätzlichen Schaden oder als Hindernis angezündet werden. In besonderen "Oh-Mist"-Momenten kann der Spieler unabhängig von der Handlungsreihenfolge einmal pro Kampf einen Trumpf spielen, der zum Beispiel eine befreundete Einheit sofort heilt oder Ihre Angriffskraft kurzzeitig stark erhöht, um das Blatt wieder zu seinen Gunsten zu wenden.

 

Während der Kämpfe können besiegte Gegner zusätzliche Beute fallen lassen, die allerdings aktiv eingesammelt werden muss; ist man zu langsam, sammelt auch gerne mal der Gegner die Beute ein. Weiterhin sammelt man durch besonders heldenhafte Aktionen, wie zum Beispiel Angriffe von hinten, das Treffen mehrerer Gegner mit einer Aktion oder das Ausnutzen von Terrain, Ruhmesmarken, die gegen neue Trümpfe und Auszeichnungen eingetauscht werden können. Die Auszeichnungen werden benötigt, um eine Einheit in eine neue Klasse zu befördern. Durch die Beförderung erhält diese Einheit dann höhere Statuswerte und Zugriff auf mächtigere Angriffe und Waffen.

 

Die Technik

 

Der HD-2D Grafikstil, den Spieler des Titels Octopath Traveller bereits kennen, ist sehr schick umgesetzt: Die Einheiten und die Umgebung sind in leicht pixeligem Stil ausgeführt, während Effekte von Angriffen, Licht-, Schatten- und Wassereffekte in HD umgesetzt sind. Die Vertonung ist sehr gut gelungen und untermalt die Kämpfe ebenso stimmig, wie die erzählerischen Sequenzen. Die Sprachausgabe steht leider nur auf Englisch oder Japanisch zur Verfügung. Die Steuerung könnte in den Kämpfen etwas präziser sein. So ist die stufenlose Drehbarkeit der Schlachtfelder leicht kontraproduktiv, wenn man schnell Befehle erteilen möchte, da man sich erst wieder an der neuen Ausrichtung des Schlachtfeldes orientieren muss. Es kann zwischen mehreren Schwierigkeitsgraden gewählt werden.

 

Bildergalerie von Triangle Strategy (8 Bilder)



Cover & Bilder © SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved.


Das Fazit von: Wolf

Wolf

Triangle Strategy hält, was es verspricht. Die Geschichte um Norzelia ist tatsächlich tief und basierend auf der Gesinnung weitverzweigt. Man macht sich bei jeder Entscheidung wirklich Gedanken, in welche Richtung sich alles bewegen soll. Die Erzählsequenzen sind aufgrund der Präsentation in normaler Spielgrafik leider manchmal etwas langatmig. Hier wäre eine frischerer Erzählstil, wie zum Beispiel der aus NEO: The World Ends with You das gewesen, das zu der Höchstpunktzahl geführt hätte. Die Gefechte sind hervorragend umgesetzt, insbesondere mit den Faktoren Positionierung und Terrain. Square Enix hat dankenswerterweise die Rückmeldung aus dem offenen Beta-Test im fertigen Spiel berücksichtigt und viele wertvolle Komfortfunktionen eingebaut. Einzig die Steuerung, sofern das Schlachtfeld gedreht wird, hätte noch präziser ausfallen können. Damit ist Triangle Strategy eine makellose, wenngleich nicht perfekte, Mischung aus Rundenstrategie und RPG, ganz in der Tradition von Fire Emblem und Mass Effect und damit ergeht eine klare Kaufempfehlung für alle Freunde von Rundenstrategiespielen, sowohl für Einsteiger, als auch Profis.


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Tiefe, weitverzweigte Geschichte
  • Spielerentscheidungen haben direkte Auswirkung auf die Handlung
  • Starke taktische Kämpfe, in denen Ausrichtung und Terrain zählen
  • Viele Entwicklungsmöglichkeiten für eigene Einheiten
  • Stimmige Vertonung, mit englischer und japanischer Sprachausgabe
  • Äußerst gefälliger Pixelgrafikstil in HD-2D
  • Erzählsequenzen stellenweise langatmig
  • Steuerung bei gedrehtem Schlachtfeld suboptimal





Kommentare[X]

[X] schließen