Nach mehreren Veröffentlichungen auf Blu-ray und dem Einstand auf 4K UHD durch Universal Pictures Home Entertainment im Jahr 2019 bietet Plaion Pictures das Science-Fiction Abenteuer Waterworld nun erstmals komplett synchronisiert in seiner Langfassung an - und das gleich in einer umfangreichen Ultimate Edition, die wir uns für Euch angesehen haben...

Inhalt

Nach einer verheerenden Klimakatastrophe ist die Erde beinahe vollständig im Wasser versunken. Die wenigen Menschen, die überlebt haben, leben nun auf Schiffen und schwimmenden Inseln, während das Leben vom täglichen Kampf um trinkbares Süßwasser und fruchtbare Erde geprägt ist. Eines jedoch haben alle gemeinsam: Sie träumen vom sagenumwobenen "Dryland", dem letzten verbliebenen Stück Festland auf der Erde. In dieser Welt lebt auch der Mariner (Kevin Costner), der auf Grund eine Mutation den Kontakt zu den Menschen scheut, und sich deshalb auf dem offenen Meer am wohlsten fühlt. Ausgerechnet er trifft jedoch eines Tages auf die kleine Enola (Tina Majorino) und ihre Begleiterin Helen (Jeanne Tripplehorn), die angeblich den Schlüssel zu "Dryland" besitzen sollen. Als er die beiden aus einer gefährlichen Situation befreit, ahnt er dabei noch nicht, dass er sich dadurch mit den sogenannten "Smokers" angelegt hat, eine Gruppe brutaler Piraten unter der Führung des Tyrannen Deacon (Dennis Hopper). Denn auch die "Smokers" haben es auf "Dryland" abgesehen...

Am Ende fast doppelt so teuer als geplant, der Regisseur gefeuert, nachdem er sich weigerte eine fürs Kino kürzere Fassung anzufertigen, und am Ende beinahe ein riesiger finanzieller Flop, der sich erst durch den späteren Videoverleih leicht in die Gewinnzone spielte. Waterworld hat eine turbulente Geschichte hinter sich, und auch das Publikum ist sich bis heute nicht einig, ob es das Treiben nun großartig oder abartig schlecht finden soll. So oder so, Waterworld hat zweifellos seinen Charme, und bietet einige doch recht interessante Ideen in Bezug auf die dargestellte, dystopische Welt, ebenso wie eine Menge Unterhaltungswert. Zu verdanken ist dies zum einen der bereits erwähnten Welt, die hier eigens für den Film geschaffen wurde, und die nicht ganz zu Unrecht oftmals als "Mad Max auf dem Wasser" bezeichnet wird. Der postapokalyptische Look mit all seinen Facetten ist jedenfalls hervorragend eingefangen, und dabei durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar aufgebaut. Was Waterworld aber tatsächlich ausmacht, das ist der unglaublich intensive Trash-Faktor, den man auf diese Art und Weise von einem Kino-Blockbuster nie erwarten würde. Egal ob die teils bizarren Einfälle, mit denen das Geschehen hier angereichert wurde, die stellenweise völlig überzogenen Charakterdarstellungen (allen voran Dennis Hopper, der beinahe wie eine Comicfigur wirkt), oder die oftmals absurden, dabei aber einfach immer unglaublich unterhaltsamen Actionsequenzen: Waterworld ist ein einziger großer Spaß, dem man einfach nicht böse sein kann.

Die Langfassung

Kinofassung, Extended Cut im US-TV, Ulysses Cut...Waterworld hat nicht nur eine chaotische Produktionsgeschichte zu bieten, sondern sorgt auch im Verlauf seiner Veröffentlichungen für Verwirrung. Doch machen wir es an dieser Stelle kurz: Die in der Ultimate Edition von Plaion Pictures enthaltene Langfassung entspricht dem, was man sich als Fan wohl am meisten gewünscht hat, nämlich einer Extended Version ohne Gewalt- oder sonstigen Kürzungen. Mehr als satte 40 Minuten länger ist diese Version ohne jeden Zweifel die Version, die Waterworld zu einem runderen, insgesamt besseren Film werden lässt, denn von Charaktervertiefungen bis hin zur Beseitigung von teils gravierenden Logiklöchern bietet diese einen deutlichen Mehrwert gegenüber der Kinofassung. Längen entstehen dadurch wider Erwarten keine, was ebenfalls für die wesentlich verständlichere und harmonischere Langfassung spricht. Der teuerste Trash-Film aller Zeiten bleibt Waterworld zwar trotzdem, wer den Unterhaltungswert des Streifens aber zu schätzen weiß, der sollte unbedingt zur hier vorliegenden, erstmals komplett deutsch synchronisierten Langfassung greifen. Für alle, die hier Angst vor komplett neuen Stimmen haben, kann übrigens Entwarnung gegeben werden: Abgesehen von Enola und dem Luftschiff-Kapitän Gregor (Michael Jeter) wurden alle anderen Figuren von ihren bisherigen Sprechern eingesprochen.

Details der 4K UHD

Zur originalen Ultimate Edition können wir an dieser Stelle leider keine Angaben machen, da uns für unsere Kritik lediglich die enthaltenen Discs in ihrer Presse-Variante vorlagen.

Die 4K UHD bietet für Waterworld einen ordentlichen Sprung, und zeigt sich - mit kleineren Ausnahmen - wirklich hervorragend. Zunächst einmal fallen ein verbesserter Kontrastumfang sowie der erweiterte Farbraum positiv ins Auge, die dem gesamten Look des Films eine wundervolle Optik verleihen und für deutlich höhere Plastizität sowie Natürlichkeit sorgen. Auch im Bereich von Schärfe und Detaillierung macht die 4K UHD noch einmal einen Schritt nach vorn, wenngleich auch hier nicht ganz so deutlich. Weichere Szenen sind dagegen noch immer vorhanden, ebenso wie ein wechselhaftes Korn. Auch die wenigen CGI-Effekte fallen durch die 4K-Auflösung noch stärker auf. In Bezug auf die Langfassung lässt sich übrigens sagen, dass die zusätzlichen Szenen qualitativ nicht ganz das Niveau der Kinofassung erreichen, dabei aber nicht allzu negativ auffallen oder gravierend abweichen. Auch akustisch unterscheiden sich Kino- und Langfassung voneinander, wenngleich sich beide Tonspuren grundsätzlich weitestgehend auf Augenhöhe begegnen. Die Kinofassung mit ihrer Abmischung in DTS:X beziehungsweise DTS-HD 7.1 wirkt letzten Endes lediglich etwas klarer in der Effektverteilung, im Übrigen überzeugt aber auch die DTS-HD 5.1 Abmischung der Langfassung durch viel Kraft und Dynamik sowie eine hervorragende Räumlichkeit.

Mit insgesamt sechs Discs handelt es sich hier tatsächlich um eine "Ultimate Edition", die kaum Wünsche offenlässt. Die ersten vier Discs beinhalten dabei jeweils die Kino- beziehungsweise Langfassung auf Blu-ray beziehungsweise 4K UHD, während es sich bei der fünften Disc um zusätzliches Bonusmaterial wie ein kurzes Making-Of, zahlreiche Interviews sowie die 105-minütige Dokumentation "Maelstrom: Die Odyssee von Waterworld" handelt. Bei der sechsten Disc handelt es sich um eine Soundtrack-CD mit 24 Musikstücken des Komponisten James Newton Howard. 

Cover & Bilder © Plaion Pictures