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30 Days of Night - Blutspur
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BEWERTUNG |
14.08.2016 von Beef SupremeRelativ zügig nach dem sehr gelungenen Ursprungsfilm 30 Days of Night erschien noch im selben Jahr, 2007, mit 30 Days of Night: Blood Trails eine 7-teilige Webserie, die die Ereignisse kurz vor dem Angriff auf Barrow schildert. Im darauf folgenden Jahr, also 2008, folgte der nächste Streich in Form eines Kurzfilms namens 30 Days of Night: Dust to Dust, welcher, oh Wunder, dem Geschehen nach besagter Attacke folgt. Es sollte weitere 8 Jahre dauern, bis man die Webserie zusammengeschnitten und mitsamt dem zweiten Kurzfilmchen auf einer Disk serviert bekommt. Eurovideo hat das nicht vorhandene Gebettel erhört und kredenzt uns nun eine Scheibe, der beide 30 Days of Night-Kurzfilme und als Dreingabe noch ein drittes, unabhängiges Filmchen serviert. Lohnt sich die Anschaffung?
30 Days of Night: Blood Trails George hat’s nicht leicht. Eigentlich will er sich mit seiner Crackjunkie-Freundin irgendwohin absetzen, doch dafür fehlt ihm der nötige Groschen. Also nimmt er doch noch einen letzten Job an, bei dem er eine wohl wichtige Disk mit Daten von A nach B transportieren soll. Problem dabei, besagtes A ertrinkt gerade in seinem eigenen Blut, als George dort eintrifft. Doch bevor A abkratzt, pinselt es noch eine Kombination auf Georges Arm, was wohl einen Code darstellen soll, mit dem man auf die Internet-Kommunikation der Vampire zugreifen kann. Die haben aber was dagegen, dass jemand deren Chatlogs liest und hängen sich an jede Kehle, die irgendwas mit diesem Projekt zu tun haben. Fortan folgt George der Tod auf all seinen Schritten.
30 Days of Night: Dust to Dust Barrow liegt in Schutt und Asche, die Einwohner ausgeweidet mittendrin. George ist im Knast, denn alle Vampirmorde aus Blood Trails wurden ihm zugeschustert. Eines Nachts soll er in einen Hochsicherheitstrakt verlegt werden, doch damit hat George ein Problem. Denn über der linken Titte hat er die Kombination eines Schließfachs tätowiert, das unschöne Dinge über die Blutsauger enthält. Diese lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und fallen sofort über George und seine Bewacher her. Krankenschwester Susan erwischt es auch ein bisschen, also beschließt sie, sich mit offener Halsschlagader in irgendeinem dreckigen Hinterhof zu verkriechen. Ihr Ex findet das nicht so geil von George, denn auch hier ist er wieder an allem schuld, und krallt sich den Knacki. Zusammen finden sie heraus, dass George vielleicht doch die Wahrheit sagt. Doch dafür könnte es schon zu spät sein.
Eins wird auf den ersten Blick klar: Blood Trails und Dust to Dust sind qualitativ weit weg vom Langfilm. Wer hier auf Hochglanz poliertes Gemetzel erwartet, ist definitiv falsch. Beide Filme schreien in jeder Szene „Meine Produzenten sind arm!“, was aber dennoch gar kein so großes Problem darstellt, wie man annehmen mag. Denn die Handlung beider Filme ist erstaunlich spannend gehalten und Regisseure Victor Garcia und Ben Ketai beweisen ein Händchen fürs Timing. Während den kurzen Laufzeiten von 24 und 28 Minuten wird man durchaus stabil unterhalten und bekommt sogar noch ein überraschend gelungenes, tragisches Ende.
Devil’s Trade Darren steht auf okkulten Shit, also bestellt er sich ein verfluchtes Kreuz, aus dem Holz eines beliebten Aufknüpfbaumes. Es stellt sich heraus, dass dieses Kreuz tatsächlich verflucht ist und weil er nichts Besseres zu tun hat, zieht er noch seine Schwester und deren Stecher mit rein. Schafft man es, das Kreuz wieder an den Mann zu bringen, soll der Fluch angeblich gelüftet werden. So machen sich die 3 nun auf den Weg, den ursprünglichen Verkäufer zu finden. Dass die Nummer schief geht, sollte sich von selbst verstehen.
Als eine Art Bonus befindet sich noch der dritte Kurzfilm auf der Scheibe, der thematisch nichts mit 30 Days of Night zu tun hat. Weiß man dies im Vorfeld, wird man vielleicht nicht allzu sehr enttäuscht, denn für sich genommen ist Devil’s Trade gar nicht so verkehrt. Zwar ist die Handlung sehr vorhersehbar jedoch stimmt die Atmosphäre und die 3 Darsteller geben sich alle Mühe, etwas Fleisch an den dürren Handlungsknochen zu zaubern. Allzu viele Gewalttaten sollte man aber nicht erwarten, dafür gibt’s zu wenige Darsteller, die man verfeuern könnte. Hier und da wird ein wenig Blut gekotzt, was aber nichts im Vergleich zu den anderen beiden Filmchen ist.
Warum genau Devil’s Trade mit auf der Disk ist, kann ich mir nicht erklären, denn der Hauptfilm hätte irgendwie mehr Sinn gemacht, aber es ist, wie es ist und als Abschluss ist er ganz nett, auch wenn er qualitativ nicht an die beiden anderen Filme heranreicht. Auch hier gilt wieder, technisch in Ordnung, aber meidet die deutsche Synchronisation. Das Fazit von: Beef Supreme
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