A Confession
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BEWERTUNG |
28.10.2020 von MarSBasierend auf dem Mordfall um einen britischen Taxifahrer, der mindestens zwei junge Frauen getötet hatte und dessen Fall ganz Großbritannien erschütterte, schilderte der damals zuständige Ermittler Steve Fulcher seine Erlebnisse in dem Buch "Catching a Serial Killer". Dieses diente schließlich als Grundlage für die Serie A Confession, die nun von Edel Motion veröffentlicht wurde...
Inhalt
Als die 22-jährige Sian O´Callaghan nach einem Clubbesuch spurlos verschwindet, wird schnell klar, dass die junge Frau entführt worden ist. In der Hoffnung, Sian lebend zu finden, setzt der auf den Fall angesetzte Ermittler Steve Fulcher (Martin Freeman) alles daran, den Täter schnellstmöglich zu überführen. Und tatsächlich führen die Hinweise schon bald zum Taxifahrer Christopher Halliwell (Joe Absolom), der gesteht, Sian ermordet zu haben. Als Fulcher bemerkt, dass Halliwell noch einen weiteren Mord gestehen will, setzt er sich über die polizeilichen Standards hinweg und entscheidet sich dazu, sich zum Ort des zweiten Mordes führen zu lassen, bevor Halliwell die Möglichkeit hatte, mit einem Anwalt zu sprechen. Die zweite Frauenleiche entpuppt sich schließlich als eine seit Jahren vermisste Person aus der Nachbarschaft der O´Callaghans, deren Mutter Karen Edwards (Imelda Staunton) ihre Hoffnung nie aufgegeben hatte, ihre Tochter eines Tages wiederzusehen. Doch obwohl Fulcher den Fall durch sein Vorgehen lösen und damit den Familien Frieden geben konnte, hat das unrechtmäßig erlangte zweite Geständnis nicht nur folgenschwere Auswirkungen auf den Prozess, sondern auch auf seine eigene Karriere. Fulcher muss sich einem Disziplinarverfahren stellen...
A Confession ist keine Krimiserie im klassischen Sinne, denn die eigentlichen Ermittlungen stehen hier nicht nur im Hintergrund, sondern sind auch sehr schnell abgeschlossen. Die Serie beleuchtet vielmehr die persönlichen Schicksale auf menschlicher Seite, sowohl die der betroffenen Familien, als auch das des seinerzeit ermittelnden Polizisten Steve Fulcher. Zudem entwickelt sich das Geschehen ab etwa der Hälfte der Episoden zu einem nervenzehrenden Gerichtsthriller, der die Tücken des Rechts anprangert und dabei so intensiv voranschreitet, dass man als Zuschauer unweigerlich mitgerissen wird. Sofort fühlt man sich verbunden mit den Leidtragenden, während das ganze System im Verlauf für anhaltendes Kopfschütteln sorgt. A Confession zeichnet keine klaren Bilder und bezieht keine Stellung, schildert die Ereignisse aber auf so drastische und beinahe schon bizarre Art und Weise, dass die Grenzen zwischen Recht und Gerechtigkeit immer wieder verschwimmen und man regelrecht schockiert davon ist, wie hier vorgegangen wird und welche unglaublichen Wege hier eingeschlagen werden. Dass das Ganze so bemerkenswert emotional und packend abläuft, liegt weniger am vorhersehbaren Ablauf, sondern vielmehr am regelrecht dokumentarischen Stil der Inszenierung. A Confession macht bereits in den einleitenden Texttafeln klar, dass die gesamte Serie auf ausführlichen Recherchen und Aufzeichnungen von Zeugenaussagen basiert, und auch im Verlauf werden zwischendurch immer wieder originale Archivaufzeichnungen zur Unterstützung des dokumentarischen Charakters eingestreut. Zudem wurden für die Verfassung des Drehbuchs ausführliche Interviews mit Steve Fulcher und den Familien durchgeführt, um möglichst detailgetreu und realitätsnah zu bleiben. Wirklich spannend ist A Confession letztendlich eigentlich nicht, doch die Art der Darstellung und die unfassbare Geschichte selbst sorgen gemeinsam mit den großartig agierenden Darstellern dennoch für absolut fesselnde sechs Episoden, die am Ende ein äußerst unangenehmes Gefühl hinterlassen und dafür sorgen, das gesamte Rechtssystem zu überdenken und zu hinterfragen - denn auch wenn hier ein Mordfall aus Großbritannien behandelt wird, hat auch das eigene System ausreichend Lücken, Schlupflöcher und Ungereimtheiten, die ähnliche Abläufe auch außerhalb Großbritanniens möglich machen würden. Dass gerade die Polizei selbst dabei nicht sonderlich gut wegkommt und sich diversen Vorwürfen stellen muss, ist dabei ebenso konsequent wie regelrecht schockierend.
Details der DVD
Die DVD liefert eine ordentliche Bildqualität mit Luft nach oben. Während das Bild die meiste Zeit über durchaus scharf ausfällt, wirkt das Ganze im Gesamtbild immer wieder unruhig und unsauber. Kanten neigen dazu, ein wenig auszubrechen, Bewegungsabläufe lassen feine Kompressionsspuren entstehen. Die Farbgestaltung ist unterdessen natürlich, das Kontrastverhältnis gut. Die Tonspur bleibt im vorderen Boxenbereich, ist dort aber immerhin klar und stets verständlich abgemischt.
Ein Episodenguide entfällt an dieser Stelle, da die einzelnen Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden und keine separaten Einzeltitel tragen. Cover & Bilder © Edel Motion / ITV/Colin Hutton Das Fazit von: MarS
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