Alien – Die Saat des Grauens kehrt zurück

Alien – Die Saat des Grauens kehrt zurück

Originaltitel: Alien Due – Sulla Terra
Genre: Horror • Science-Fiction
Regie: Citro Ippolito
Hauptdarsteller: Belinda Mayne • Marc Bodin
Laufzeit: Ca. 81 Minuten
Label: CMV Laservision

Alien – Die Saat des Grauens kehrt zurück   14.06.2011 von Tobi

Viele italienische Splatter- und Trashfilme aus den 70er und 80er Jahren genießen in der heutigen Zeit absoluten Kultstatus. Leider gab es aber auch damals schon Produktionen, die man am liebsten nie gesehen hätte. Meistens wurden Ideen aus bekannten größeren Produktionen genommen und in einen billigen Abklatsch verwandelt. Dazu kam ein cooler Trailer und ein geiles Poster und schon liefen die Leute in die Kinos. Ähnliches könnte man auch bei dem mir heute vorliegenden Film „Alien – Die Saat des Grauens kehrt zurück“, der auch unter dem Titel „Alien 2“ bekannt wurde...

 

Die NASA ist bekannt für ihre Forschung im Weltraum. Immer wieder sind dort verschiedene Teams im Einsatz, um neue Erkenntnisse für die Menschheit zu finden. Das letzte Team, welches nach ihrem Ausflug wieder auf der Erde gelandet ist, ist komplett verschwunden. Die Landungskapsel ist leer, doch ein fremder Organismus, der wie ein Stein aussieht, wurde zur Erde gebracht. Dieser Organismus wird von einem Höhlen-Forscher-Team gefunden und mitgenommen. Die Truppe weiß gar nicht, was sie sich mit diesem Fund eingebrockt haben. Nach und nach kommt es zu tragischen Unfällen und ein Mitglied nach dem anderen stirbt unter mysteriösen Umständen. Schnell finden die restlichen Überlebenden heraus, dass der scheinbare Stein ein blutrünstiges außerirdisches Wesen ist, welches große Gelüste hat jeden Menschen zu töten. Für das Team beginnt ein Kampf ums nackte Überleben. Als das Monster es auch noch schafft die Höhle zu verlassen, sind die alle Menschen einer nahe gelegenen Großstadt ebenfalls in Gefahr. Wird die Menschheit dies überleben?

 

Die Geschichte des Filmes liest sich doch tatsächlich ein wenig wie beim ersten Alien-Film. Der einzige Unterschied ist wohl, dass der außerirdische Organismus hier auf der Erde sein Unwesen treibt und nicht irgendwo im All unterwegs ist. Von daher scheint es wohl, dass man sich hier stark bei Ridley Scotts Klassiker bedient hat. Das ist natürlich nicht verboten, aber man erwartet doch schon etwas mehr. Der Film selbst bietet leider nicht sehr viel. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, denn die Schauspieler sind allesamt ersatzbares Kanonenfutter. Keiner der Charaktere sticht heraus, so dass man als Zuschauer hier Zugang finden könnte. So ist es dann auch egal, wenn jemand getötet wird. Dabei verwendet Regisseur Ciro Ippolito die klassischen Großaufnahmen von erschrockenen Gesichtern, damit der Zuschauer genau weiß, dass jetzt das blanke Entsetzen auf dem Bildschirm gezeigt wird.

 

Dazu gesellt sich ein herrlich retro-lastiger Soundtrack, der es sogar schafft ein gewisses Gefühl für die 80er Jahre zu entwickeln. Das passt zu den doch recht insgesamt sehr ruhigen Bildern und schafft eine gute Atmosphäre. Leider wird diese durch die doch recht schlecht gemacht Tötungs-Sequenzen wieder ein wenig zu Nichte gemacht. Man sieht recht deutlich, dass hier mit jeder Menge Pappe und Farbe gearbeitet wurde. Scheinbar war das Budget dieser Produktion zu gering, um hier mehr aus dem Ganzen zu machen. Diese billigen Effekte haben zwar durchaus ihren Charme, aber nur die wenigsten Leute können damit etwas anfangen. Hier wird einmal mehr deutlich, dass es sich tatsächlich um einen kleinen italienischen Trashfilm handelt, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Von daher ist hier auch nicht alles schief gelaufen.

 

Die deutsche DVD ist komplett ungekürzt, was die Gegner der Zensur unter uns sehr freuen wird. Leider ist die Bildqualität sehr schwankend. Es gibt Szenen, die sind so unscharf und so verrauscht, dass man sich am liebsten wieder einen Röhrenfernseher wünscht, damit man das nicht sehen muss. Dann aber gibt es wieder Szenen, die vollkommen in Ordnung sind. Auch der Ton passt sich dem Ganzen an. Die deutsche Tonspur ist gut verständlich, aber zu frontlastig. Die englische hingegen ist ein wenig leiser, aber vermittelt wenigstens ein wenig mehr Raum. Bonusfans müssen sich hier mit ein paar Trailern und ein wenig Rohmaterial über die Effekte begnügen. Mehr war leider nicht drin, aber mehr braucht man hier auch nicht. Die DVD selbst kommt wieder im typischen Hardcover daher und der Käufer kann zwischen zwei verschiedenen Covern wählen. Die Veröffentlichung selbst trägt die Nummer 81 der Trash Collection.



Cover & Bilder © cmv-Laservision


Das Fazit von: Tobi

Tobi

„Alien – Die Saat des Grauens“ ist besser als man denken könnte. Er ist zwar ein billiger Abklatsch eines wirklich genialen Originals, aber er hat auch seinen ganz eigenen Charme. Stimmungsvolle Musik, tolle Höhlenaufnahmen, welche an „The Descent“ erinnern und ein böses Ende schaffen es doch, dass der Film seine Anhänger finden wird. Fans des italienischen Kinos werden hier sicherlich ihre Freude haben, doch dem Standard-Kinogänger sei diese Trash-Perle nicht empfohlen. Wären die deutlichen Schwächen beim Bild nicht gewesen, hätte ich gute sieben Punkte vergeben. So sind es aber leider nur sechs geworden. Dennoch möchte ich noch einmal hervor heben, dass mich dieser Film definitiv unterhalten hat und ich auch froh bin, dass es ein deutsches Label gibt, welches sich solcher Filme annimmt. Danke dafür an CMV Laservision!


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